„Dieses Leben, dieser Mann, dieser Job? – War’s das jetzt“? – Solche und ähnliche Fragen kennt Nina Müller-Sommer, Life & Selfcare Coach, nur zu gut.

Ihre Kundinnen sind Frauen – oft Müttern – die

➡️ Angst haben, im Work-Life-Family Wahnsinn demnächst einfach umzukippen

➡️ vor einer großen Veränderung im Leben stehen – neue Beziehung, pflegende Eltern, Karrieresprung – und nicht wissen, wie sie die wuppen sollen

➡️ „eigentlich“ zufrieden sein sollten – es aber nicht sind.

Nina coacht wertungsfrei, emphatisch und zielführend. Sie weiß selbst, wie sich Burnout, Familien-Wahnsinn, Druck von außen gepaart mit unmenschlichen Ansprüchen an sich selbst anfühlt. Und sie weiß auch, wie wertvoll es in dem Moment ist, durch so eine Phase professionell begleitet zu werden.

Das Coole bei der Arbeit mit Nina: Im Anschluss hast du individuelle Tools und Methoden an der Hand, durch die du in Kontakt mit dir selbst kommst (yes, fand Gretel lange sehr spiri-mäßig diesen Ausdruck!), mit deren Hilfe du dich selbst durch deinen Alltag und herausfordernde Lebenssituationen manövrieren kannst.

Wir reden außerdem darüber, warum es gerade Frauen so schwer fällt, in ihr Wohlergeben zu investieren – und warum genau das die Grundlage für stabile Beziehen ist.

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Gretel: Moin Moin und willkommen zu einer neuen Folge von Moin um Neun, dem Business-Schnack mit Laura und Gretel. Heute ist Interviewtag und ich freue mich sehr, dass Nina Müller-Sommer zu Besuch ist. Nina ist einerseits eine Kundin von mir, andererseits aber ein ganz, ganz wunderbarer Life- und Selfcare-Coach. Und sie hat mir und vielleicht gleich auch euch schon viel über Haltung, über Bedürfnisse und über Werte beigebracht. Nina, schön, dass du da bist. Ich freue mich.

Nina: Hallo Gretel, freue mich auch.

Gretel: Nina, erzähl uns doch einmal vielleicht kurz, wie definierst du Life und Selfcare Coach, weil das ja schon ein sehr weiter und abstrakter Begriff ist. Was ist für dich, was sind so die Hauptpunkte, die dir da wichtig sind?

Nina: Also so ein bisschen wie der Name sagt, geht es hauptsächlich darum, dass ich Menschen begleite, die an irgendeinem Punkt in ihrem Leben, also im Life quasi stehen, an dem sie alleine nicht weiterkommen. Und sehr oft hat das eben was damit zu tun, dass sie, keine Ahnung, die Verbindung zu sich selbst verloren haben oder sich immer hinten anstellen und sich eben nicht richtig sich selber kümmern. Und dementsprechend sozusagen gesundheitliche Probleme bekommen oder Probleme bei der Arbeit oder Probleme in der Familie oder wie auch immer. Also es geht wirklich darum, wieder den Fokus mehr auf sich zu lenken. Sich an erster Stelle zu tun, hört sich immer so nach Egoismus an oder viele assoziieren damit Egoismus. Ich assoziiere damit einfach Verantwortungsbewusstsein, also wirklich Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, damit man auch wieder Verantwortung besser für andere übernehmen kann. Und das ist so ein bisschen der Kern, darum geht es im Prinzip.

Gretel: Und du hast es gerade schon angesprochen, dieses sich an erste Stelle stellen. Ich kann mir vorstellen, dass das viele schon triggert. Du arbeitest ja vor allem auch mit Frauen, gerne auch mit Müttern. Und sich dann an erste Stelle zu stellen, das haben wir auch einfach nicht gelernt. Also das ist ja, das ist uns ja quasi, wenn wir das als Kind mal hatten, wurde es uns dann spätestens in der Jugend und später ausgetrieben. Wie findet man dahin zurück, sich selber wichtig zu nehmen, ernst zu nehmen, an eine weiter nach vorne gerichtete Stelle zu stellen?

Nina: Ja, ich glaube tatsächlich, dass es sehr oft leider der Weg über einen, okay, es geht so nicht mehr weiter ist. Also tatsächlich, glaube ich, muss man an diesem Punkt kommen, wo man das Gefühl hat, okay, so wie ich es jetzt gerade Hand habe, funktioniert es aus irgendwelchen Gründen nicht mehr. Und man muss an diesem Punkt kommen, wo man anfängt, irgendwie nachzudenken darüber, dass man eventuell irgendwie irgendwas gerade nicht richtig macht oder manchmal ist man sich auch nicht bewusst, dass es in der eigenen Hand liegt, aber zumindest an diesem Punkt zu sein, so okay, okay, stopp ganz kurz, irgendwas stimmt hier nicht und ich muss jetzt irgendwie gucken, dass ich irgendwas verändere. Meistens ist es genau das. Und meistens kommt man aber leider auch, und du hast es gerade gesagt, es ist glaube ich auch so ein bisschen so ein Generationending, wir sind ja so ähnliche Generation, uns wurde halt wirklich früher oft irgendwie eingetrichtert, ja keine Ahnung, sei leise, das ist jetzt gerade nicht so wichtig. Und man hat irgendwie gelernt, so vieles, also mir ging es zumindest in meiner Jugend so, vielleicht vieles mit sich selber auszumachen. Oft irgendwie dieses Augen zu und durch, habe ich zum Beispiel früher oft gehört. Und das ist so ein bisschen in uns drin, dass wir einfach denken, ich muss einfach die Augen zumachen, ich muss einfach noch ein bisschen länger durchhalten und dann wird sich das Problem irgendwie lösen. Und das ist meistens leider nicht der Fall. Zumindest kann ich aus eigener Erfahrung sagen und eben auch aus der Arbeit, dass es sehr oft nicht der Fall ist, dass man sehr oft an so einen Punkt kommt, wo man nicht mehr weiterkommt und sich da ganz oft aber eben nicht selber raushelfen kann.

Gretel: Ja, du hast es gerade schon angesprochen, du sprichst ja durchaus auch Erfahrung, du bist zweimal an einem Burnout vorbeigeschrabbelt, sag ich mal. Hast du auch deine eigenen Erwartungen gehabt an das perfekte Eheleben und die perfekten Töchter und eine gute Hundemama sein und im Job performen und so weiter? Nimm uns doch da mal mit, was war da los? Also hast du das auch irgendwie kommen sehen oder ist es irgendwie über dich reingebrochen? Wie war das? Du hast quasi versucht, das perfekte Leben zu leben und für alle da zu sein. Und was dann?

Nina: Also das erste Mal war vor, ich glaube, ungefähr zehn Jahren. Da hatte ich zwei Töchter, die im Grundschulalter waren und ich bin wieder in den Job eingestiegen, damals in die Agentur und habe gedacht geil, jetzt fange ich endlich wieder an zu arbeiten. Ich habe mich total darauf gefreut. Ich hatte natürlich auch bestimmte Vorstellungen, was ich damit erreichen möchte und bin eben als Working Mom quasi wieder eingestiegen. Und hatte aber wirklich noch dieses Ding im Kopf, so, okay, wenn ich bei der Arbeit bin, dann bin ich einfach sozusagen Kollegin und in diesem Fall teilweise auch Chefin für andere und leite ein Team und habe Verantwortung und nehme an Meetings teil und hatte auch so besprochen, dass die eben in der Zeit stattfinden, sozusagen, wo ich halbtags arbeite, in den Stunden, wo ich da war. Und während dieser Meetings habe ich aber voll reingehauen und ich wollte mir einfach quasi nicht anmerken lassen, dass ich ja jetzt als Mutter da bin, sondern ich bin wirklich so ein bisschen in diese alte Rolle gerutscht und wollte bei der Arbeit einfach Nina, die die arbeitet, sein sozusagen und habe mich da ziemlich unter Druck gesetzt, alles so unter den Hut zu bekommen, dass es innerhalb dieser Halbtagsstelle sozusagen irgendwie möglich ist und hatte teilweise auch Probleme mit dem, wie ich wieder eingestiegen bin. Das war eine andere Position, wie als ich aus dem Job rausgegangen bin, die ich da inne hatte. Das heißt, ich habe ganz schnell irgendwie geguckt, dass ich wieder mehr Verantwortung bekomme, habe mir verschiedene Bereiche irgendwie so ein bisschen rangezogen und habe die aufgebaut und wollte halt einfach irgendwie dort die volle Performance zeigen, die ich früher auch gezeigt habe. Und stand dann sehr oft, weil ich mit dem Auto gefahren bin, sehr oft im Stau und dann war ich plötzlich unter Zeitdruck und dann kam ich irgendwie in der Schule an, hab meine Kinder abgeholt, die standen am Zaun, haben geweint, weil ich im Stau stand und die die Letzten waren, die abgeholt wurden. Und das hat natürlich echt was mit mir gemacht, weil ich eben nicht mehr nur noch die Nina, die die arbeitende Nina war, sondern eben dann als Mutter sozusagen auf dieser Fahrt dann wieder in diese Mutterrolle gekommen, als Mutter meine Kinder abgeholt habe und mich da ständig das schlechte Gewissen irgendwie angepiekt hat. Und ja, ich würde sagen, es war zum Teil dieses Thema Halbtagsstelle und trotzdem Wahnsinns-Workload auf der einen Seite und auf der anderen Seite eben dieser Druck, den man sich selber macht, dass man als Mutter trotzdem, dass die Kinder quasi das gar nicht merken sollen, dass man ja vormittags bei der Arbeit ist. Man will trotzdem auch da die volle Performance zeigen und so weiter und habe mir da wahnsinnig viel Druck selbst gemacht. Und ich weiß noch ganz genau, das war so ein schleichender Prozess, weil du gerade gefragt hast, kam das plötzlich oder war das schleichend? Ich glaube, es war ein schleichender Prozess, den ich ganz oft verdrängt habe. Es gab viele Anzeichen, die ich nicht sehen wollte. Schlecht geschlafen, irgendwie immer Puls und irgendwann hatte ich Tinnitus gehabt und habe das alles echt irgendwie so ein bisschen zur Seite ganz gut schieben können, bis ich irgendwann echt im Auto saß am Steuer und angefangen habe zu heulen. Einfach so. Also wirklich aus dem Nichts. Völlig random. Ich kann dir gar nicht sagen warum. War wahrscheinlich wirklich nichts und ich konnte nicht mehr aufhören. Ich war wirklich außer Kontrolle. Ich hatte es nicht mehr im Griff. Die Tränen flossen und ich wusste mir echt überhaupt nicht zu helfen. Und das ist okay. Also ich glaube, jetzt ist es echt so weit, jetzt kann ich irgendwie nicht mehr. Jetzt muss ich irgendwie gucken, dass ich mir jemanden suche, der mir hilft. Weil alleine schaffe ich das offensichtlich nicht. Natürlich viele Strategien gehabt, vieles ausprobiert, aber es hat eben alleine nicht funktioniert. Und dann weiß ich noch genau, bin ich nach Hause gekommen, also hab die Kinder abgeholt, die haben dann gespielt oben in ihrem Zimmer irgendwann. Dann bin ich ins Internet gegangen und hab mir echt irgendwie geguckt, so okay, was kann ich machen, Therapie. Und hab dann irgendwann eine Coach gefunden,
die darauf spezialisiert war, mit Müttern zu arbeiten. Ich weiß noch genau, die hatte irgendwie so ein Bild auf ihrer Homepage, wo irgendwie so eine Figur war, so eine Frauenfigur, die so verschiedene Bälle sozusagen jongliert. Und genau so habe ich mich gefühlt. Das hat mich total angesprochen, dieses Bild. Weil bei mir gefühlt war es genau das, diese 100 Bälle in der Luft und bloß keiner darf runterfallen. Und dieses, oh mein Gott, was ist, wenn einer runterfällt? Das darf nicht passieren unter keinen Umständen. Und ich habe mich im Prinzip genau so gefühlt. Alle Bälle sind plötzlich auf den Boden gefallen und ich wusste nicht, welchen hebe ich zuerst auf und mache ich weiter. Und das hat mir damals mega gut geholfen. Das war total gut und war echt meine Rettung.

Gretel: Ja, ich finde es so krass, weil ich glaube, es ist wirklich auch diese Generationenfrage und auch ja, du arbeitest ja vor allem auch mit Menschen, mit Frauen, die Verantwortung übernehmen, die in Führungsrollen sind, ob sie jetzt ihre Familie führen oder in einem Unternehmen auch noch Verantwortung übernehmen Und es ist uns ja einfach irgendwie so eingeimpft, dass wir das doch wohl zu schaffen haben. Also in unserer Generation kam das ja auch auf, you can have it all, Familie und dies und das. Und das ist einfach eine glatte, krasse, fiese Lüge. Dieses Ding auch strukturelle Probleme, strukturelle Missstände, dann auf die Einzelpersonen überzuschieben. Dieses, wenn du im Job bist, ach lässt du den Stift um Punkt irgendwas fallen. In der Kita hörst du dann wieder, ah ja, also vor einer Viertelstunde wäre die Betreuungszeit um gewesen und so weiter. Und da zu realisieren, es ist ja gar nicht schaffbar. Es bist ja gar nicht du, sondern es ist ja gar nicht schaffbar.

Nina: Absolut, genau. Es ist nicht schaffbar. Es sind quasi mehrere Jobs, die wir gleichzeitig machen. Und es ist wirklich in einem Leben und mit den 24 Stunden, die wir nun mal zur Verfügung haben, einfach wirklich gar nicht machbar. Und was ich auch noch wichtig finde, weil du es gerade gesagt hast, in der Kita und so, was ich noch wirklich auch wichtig finde, gerade wenn wir jetzt so an dieses Frauenbild unserer Generation denken. Es ist auch an so viele Erwartungen von außen geknüpft. Also es ist ja nicht mehr nur in Anführungsstrichen diese Erwartung, die wir an uns haben, die meistens mega hoch ist und schon sehr perfektionistisch veranlagt, sondern es ist ja eben auch oft das Umfeld, wenn wir es auf Mutter beziehen, bist du eine Rabenmutter oder bist du eine super gute Mutter und irgendwie schwarz-weiß dazwischen, gibt es gefühlt nicht oder bei der Arbeit, bist du eine super Führungspersönlichkeit, machst du das gut mit dem Team? Bringst du deine weiblichen Fähigkeiten quasi mit ein, die ja so und so und so sind, nicht wahr? So, weißt du? Und auch natürlich Eltern, die irgendwie eine bestimmte Sicht auf dich als Tochter haben oder als Mutter oder als Schwester oder I don’t know. Wir sind ja in so vielen verschiedenen Rollen, wo ständig irgendjemand irgendwie ein Bild davon hat, wie wir zu sein haben. Und das finde ich, gerade natürlich in Bezug, weil ich es nun selbst auch so erlebt habe, auf Mütter, dieses auch untereinander so krasse Erwartungen. Und es ist ja auch nicht so, als würden wir uns gegenseitig supporten, ehrlich gesagt. Es ist ja sehr oft so, dass man denkt, okay, die kriegt das nicht hin, oh, da fühle ich mich gleich vielleicht auch ein bisschen besser. Und da glaube ich, ist auch wirklich viel Arbeit von unserer Seite vielleicht gefragt und viel Einsatz und viel, keine Ahnung, Role Model ist immer gleich so hochgegriffen, aber ich finde, es fängt im Kleinen an und wenn wir nicht langsam mal anfangen, anders miteinander auch umzugehen und mehr Respekt anderen Leuten gegenüber zu haben und uns mehr zu supporten und mehr zu versuchen, uns gegenseitig nach vorne zu bringen, dann wird sich wahrscheinlich auch nichts ändern. Und was ich auch immer wichtig finde, ist, was wollen wir denn eigentlich unseren Kindern somit auf den Weg geben? Wie wollen wir es denen denn vorleben? Also gerade in Bezug auf, ich kümmere mich um mich selbst, ich kriege alles unter einen Hut, wenn ich meinen Kindern immer vorlebe, ich kriege alles unter einen Hut, haben die natürlich auch die gleiche Erwartung an sich, alles unter einen Hut bringen zu müssen. Und wenn sie dann scheitern, dann ist es genauso dramatisch, wie es eben zum Beispiel bei mir gewesen ist oder bei so vielen anderen. Und im Job ist es eben genau das Gleiche. Auch da sollte man uns wirklich mehr unterstützen. Ja, aber es gibt ja auch noch andere. Es gibt ja auch noch wahnsinnig viele andere Krisen, in die man so kommen kann oder Punkte in seinem Leben, dass man irgendwie, keine Ahnung, morgens aufwacht und denkt, okay, bin jetzt irgendwie 45, schau mich um irgendwie, keine Ahnung, okay, der Mann, dieser Job, zu dem ich gleich gehe, keine Ahnung, dieses Leben, ist das jetzt echt so alles gewesen? Will ich jetzt genau so irgendwie weiter machen für die nächsten Jahre oder ist da irgendwie vielleicht noch mehr? Habe ich mir vielleicht früher irgendwie ganz andere Dinge vorgestellt und stelle jetzt plötzlich fest, so irgendwie bin ich da gar nicht gelandet und ganz oft ist ja auch das Thema, dass man so ein bisschen den Kontakt zu sich selbst verloren hat, eben in diesem ganzen Hazel von Job und diesem Ganzen, dass man eigentlich gar nicht so richtig weiß, wer bin ich eigentlich, was will ich eigentlich? Und auch gerade bei diesen Erwartungen von außen. Was sind Erwartungen, die sozusagen andere an mich haben und was sind Erwartungen, die ich selber an mich habe? Was ist mir denn eigentlich wichtig so? Und wo will ich denn vielleicht auch mit meinem Leben nochmal hin? Das sind alles so Dinge, die man ganz oft eben gar nicht weiß und mit denen man sich so oft auch gar nicht auseinandersetzt. Und das immer zu verdrängen und sich diese Fragen gar nicht zu stellen, kann ja echt ein bisschen nach hinten losgehen.

Gretel: Voll. Und ich bin, immer wenn ich höre, man hat den Kontakt zu sich selbst verloren, da denke ich dann immer so, also bei mir persönlich, ja, und da war ich ungefähr zehn Jahre alt. Also ich finde, dass wir als Erwachsene, und deswegen kann ich mit diesem Bild immer so schwer was anfangen, weil ich so denke, also den Kontakt zu mir, dass das wichtig gewesen wäre, den hatte ich als Kind. Aber dann, wie du sagst, kommt Erwartung von außen, kommt der Druck, den man sich selber macht, kommen Sachen, die man erreichen muss. Spätestens wenn du 15 bist, wirst du gefragt, was du mit deinem Leben machen willst. Spätestens wenn du Anfang 20 bist und einen Partner hast, wird gefragt, wann die Kinder kommen. Spätestens wenn die da sind, hat dann auch jeder eine Meinung. Und wann gehst du wieder in den Job? Und es ist ja einfach unglaublich. Deswegen dieses Kontakt zu mir selber, als ich das das erste Mal gehört habe, habe ich so gedacht, okay, sehr mega spiri-mäßig, was soll ich denn Kontakt mit mir selber haben? Das stört mich ja voll in meinem Funktionieren müssen. Und jetzt habe ich natürlich für dich die Frage auch, okay, wenn ich jetzt feststelle, ich bin Anfang Mitte 40, wache auf, oh Gott, shit, das ist mein Leben, war’s das jetzt? Oder, oh Gott, da steht jetzt vielleicht eine große Veränderung in meinem Leben an, Trennung, Scheidung, neue Partnerschaft, zu pflegende Eltern, was auch immer. Oder eben, du nennst es so schön, Work-Life-Family-Wahnsinn, der sorgt dafür, dass ich irgendwie beim nächsten Ball, der noch in die Luft fliegt, einfach durchdrehe. Und jetzt haben wir ja auch gesagt, okay, Sachen von außen können wir schlecht beeinflussen. Wir können schlecht, den Chef wahrscheinlich erst mal beeinflussen, strukturelle Geschichten auch. Aber wo ist dann ein guter Ansatzpunkt? Also wie, genau, wo startest du, wenn du ganz offensichtlich keinen Kontakt zu dir hast und wenn du aber sagst, boah, also so nochmal 40 Jahre, auf gar keinen Fall.

Nina: Also tatsächlich finde ich, auch wenn es so, und ich kann das total nachvollziehen, was du sagst, es klingt so spirituell, Kontakt zu sich selbst und so, das verstehe ich total, aber ich kann dir auch wieder aus eigener Erfahrung sagen, wenn man in diesem Automatismus drin ist und sich all diese Fragen nicht stellt, dann landet man eben irgendwann an einem Punkt, wo es nicht weitergeht. Und da hilft es tatsächlich nicht, wenn man da auch wieder nur auf das Außen hört, sondern da ist dann genau der richtige Zeitpunkt sozusagen innezuhalten und wirklich mal zu gucken, okay, wer bin ich eigentlich? Was ich vorhin gesagt habe, wie ticke ich? Was ist mir wichtig? Was treibt mich an? Was motiviert mich, jeden Morgen aufzustehen und irgendwie quasi weiterzumachen? Oder vielleicht, wenn ich Ziele habe, auch diese Ziele zu verfolgen. Also was macht mein Lebenswillen aus? Was macht mein Lebensgefühl aus? Warum fühle ich mich zum Beispiel bei manchen Leuten oder in manchen Kreisen nicht wohl und bei anderen mehr? Also was ist dieses auch Zwischenmenschliche? Was brauche ich auch von anderen sozusagen und all diese Sachen mal herauszufinden für sich selber und darauf Antworten zu finden, bringt schon mal wahnsinnig viel, weil man automatisch merkt, was einem gut tut, was einem nicht gut tut. Das sind die sogenannten Ressourcen, wo man wirklich anfangen kann, für sich selbst zu sorgen und da schon mal Stellschrauben zu drehen, dass man einfach wirklich sein Leben schon mal ein bisschen so ausrichtet, wie es einem selber und seinen Fähigkeiten und Werten und so weiter entspricht. Das hilft schon mal sehr. Und auf der anderen Seite ist die innere Haltung, also viele sagen Mindset. Ich finde das Wort Haltung irgendwie schön, weil das auch von außen irgendwie so verständlich ist. Ich nehme Haltung an, das heißt, ich stelle mich gerade hin, ich bin geerdet, auch wenn das wieder komisch klingt, aber du weißt, was ich meine, mit beiden Beinen im Leben sozusagen. Ich bin ich und ich richte mich auf und nehme Haltung an und bin stark. Für mich hat diese gerade Haltung auch was mit innerer Stärke und äußerer Stärke zu tun. Das heißt, ich stehe dort und ich weiß genau, einmal auf der einen Seite sozusagen, wer ich bin und ich weiß genau, dass ich es in der Hand habe, was mit meinem Leben passiert. Also ich quasi die Fäden des Lebens in der Hand halten

kann, statt in so Passivitäten oder in so Hamsterräder oder so zu verfallen und einfach so automatisch irgendwie auch zu reagieren. Und ganz oft ist es so, dass ein großes Problem auf oder auch ein kleineres Problem, also einfach irgendwie ein Thema auf uns zukommt und wir dann so gewohnt reagieren, so irgendwie immer gleich. Und da mal ganz kurz irgendwie Stopp zu machen sozusagen, so quasi Stopptaste zu drücken, mal so eine Art Meta-Perspektive einzunehmen und dann zu gucken, okay, was habe ich denn da gerade für eine Haltung und kann ich vielleicht da mal eine andere Perspektive einnehmen auf der einen Seite, aber auch mal vielleicht anders reagieren, vielleicht mal, keine Ahnung, irgendwie mal andere Dinge ausprobieren und dann plötzlich auch Optionen erkennen. Also ganz oft fragen wir uns ja gar nicht, gibt es vielleicht auch mal eine andere Möglichkeit, die Dinge anders zu machen, sondern wir machen sie einfach immer auf die gleiche Weise und sind fest davon überzeugt, es geht gar nicht anders. Und das ist so eine Haltung sozusagen, die nicht sehr selbstwirksam ist. Wenn ich aber selbstwirksam und erwachsen bin sozusagen in dieser Haltung und bei mir vor allem, und dazu muss ich eben das mir, also mich sozusagen auch ein bisschen kennen, dann kann ich ganz anders reagieren, dann kann ich irgendwie Optionen sehen, dann kann ich aktiv sozusagen mein Leben in die Hand nehmen und gestalten. Das ist diese Selbstwirksamkeit, von der so oft gesprochen wird. Selbstwirksam sein in seinem Leben Und da sind wir so oft gar nicht.

Gretel: Ja, und ich finde es spannend. Ich meine, ich bin ja nun auch schon seit ein paar Jahren in dem Prozess, den Kontakt zu mir zu finden, zu haben und kann das absolut bestätigen. Weil es ist ja dann auch so, wenn du weitere andere Optionen siehst, wenn du Dinge anders machst und ausprobierst, reagiert dein Umfeld auch anders. Und wie oft war ich überrascht, wie positiv mein Umfeld auch reagiert, wie sich positiv Sachen verändern. Nicht immer, bei Weitem nicht. Also da gibt es durchaus auch Sachen, wenn du dich veränderst, finden jetzt nicht alle geil, weil du warst ja erst mal vielleicht diejenige, die da viel in der Luft gehalten hat und sich viel gekümmert hat und für alles die Verantwortung übernommen hat. Aber ich finde es einfach so bestärkend, möchte ich mal sagen, zu wissen, ach, es muss gar nicht so viel auf deinen, euren Schultern liegen, sondern es geht eben auch darum zu sagen, okay, was möchte ich abgeben, was brauche ich, was möchte ich, wie fühle ich mich. Und bei den meisten deiner Kundinnen oder Coaches ist es ja tatsächlich so, dass dann auch irgendwann gar keine andere Option mehr da ist, weil, wie du gesagt hast, es sich einfach im Leben auch zeigt, im Schlaf, in der Nervosität, in der Frustration irgendwie, weil man vielleicht total gereizt ist und reagiert, wie man gar nicht reagieren möchte und sich selbst nicht wiedererkennt. Spätestens dann ist ja wirklich Zeit zu handeln und auch mal von jemand von außen drauf schauen zu lassen.

Nina: Absolut, genau. Und was ich immer noch sehr wichtig finde, ist, dass man halt auch wirklich diesen eigenen Antrieb hat, also diesen wirklichen Willen, was zu ändern. Ganz oft ist es so, dass man eben auch in so Situationen bleibt, weil es natürlich auch auf den ersten Blick zumindest für den Moment der einfachere Weg ist, als diesen steinigeren und dieses mal hingucken und mal dahin vielleicht auch gehen, wo es zumindest im ersten Moment wehtut. Aber auf längere Sicht ist das einfach der gesunde Weg sozusagen. Und klar, das braucht aber wirklich diese innere Motivation, was zu ändern. Also man muss wirklich irgendwie sagen, so komm, ich will jetzt wirklich was ändern, weil ich merke, so geht es nicht weiter. Also wirklich in so eine, und das ist auch wieder eine Frage quasi der Haltung, in diese Erwachsene-Haltung zu kommen, sich selber mal ernst zu nehmen und nicht irgendwie das, was man fühlt und wenn es gerade irgendwie nicht so richtig rund läuft, irgendwie sich da noch selber fertig zu machen dafür, dass man jetzt irgendwie schlecht performt, keine Ahnung, in seinen ganzen Rollen, die man hat, sondern sich mal ganz kurz ernst zu nehmen, das ist ja vielleicht auch ein Grund, warum das gerade eben nicht so weitergeht und warum man gerade nicht sein Bestes geben kann und warum man den Kindern gegenüber total genervt ist, dem Partner gegenüber explodiert oder der Freundin oder der Kollegin gegenüber völlig in die Luft geht, unerwarteterweise, und sich dann eben nicht mehr richtig auch im Griff vielleicht hat.

Gretel: Und wie ist das, also du hast gerade Ernst nehmen gesagt und es ist ja so oft, wenn wir uns von außen Expertise holen wollen, wenn wir uns von außen einen Coach holen und so weiter, was nicht von der Krankenkasse abgedeckt ist, keine Therapie, das kostet einfach auch Geld. Und für mich ist Ernst nehmen ja auch so dieses Thema von ich investiere in mich. Und die allermeisten haben das ja auch irgendwie nicht gelernt. Also ganz oft ist es ja so, wenn wir Mütter sind, für die Kinder das Beste und sofort und immer noch mehr und dies und das und egal was sie brauchen, für den Partner, das gemeinsame Haus, was auch immer, auch Urlaub super gut, machen wir auf jeden Fall, ist ja auch für die Familie und so. Aber wenn es darum geht, in uns zu investieren, in unsere Gesundheit, in unser Wellbeing, in unsere Fähigkeit, auch noch die nächsten 40 Jahre ein schönes Leben zu führen, da ist ganz oft so eine Grenze. Und ich frage mich, woran liegt das? Haben wir es nicht gelernt? Nehmen wir uns nicht ernst genug? Was ist es aus deiner Sicht?

Nina: Ich glaube, es hat bei jedem natürlich unterschiedliche Gründe. Ich glaube, es ist von allem etwas. Wir haben es nicht gelernt. Das heißt, es ist echt unangenehm oder ungewohnt. Und wie ich vorhin gesagt habe, viele assoziieren damit auch Egoismus. Und das geht ja gar nicht, so dass wir jetzt egoistisch sind. Dann hat es sicherlich ganz viel damit zu tun, wie wir groß geworden sind. Und wie wir vorhin festgestellt haben, sind wir sehr oft in dieser Generation, über die wir jetzt sprechen, eben genauso groß geworden, das hinten anzustellen und kleinzureden, auch vor uns selber sozusagen. Ja, und ganz oft ist es tatsächlich auch so, dass wir uns vielleicht auch in Situationen befinden, wo wir das Gefühl haben, okay, wir müssen uns jetzt rechtfertigen dafür, dass wir uns vorne anstellen. Und da fehlen uns dann vielleicht entweder die Argumente oder vielleicht auch die Überzeugung. Weil viele, also ganz oft, ich muss ehrlich sagen, mir ging es auch so, als ich mal bewusst im Flugzeug sozusagen diese Stewardess da vorne gesehen habe und dies mit den Masken. Da habe ich am Anfang auch ehrlich gesagt nicht verstanden, warum ich jetzt erst mir diese Maske aufsetzen soll und nicht zuerst meinem Kind. Aber im Prinzip ist das wirklich ein super gutes Bild, weil es geht genau darum, ich muss erst für mich selber sorgen, dann kann ich mich um das Kind kümmern. Also nur wenn ich Luft kriege, so im übertragenen Sinne, und das passt echt gut hier, das Bild, kann ich auch dafür sorgen, dass mein Kind Luft bekommt. Und das ist es genau. Und das, wie gesagt, geht ja nicht nur den Familienkontext, geht ja auch ganz viele andere Kontexte. Ich kann einfach nur gut und wenn es um Leistung geht, performen oder leben oder für andere da sein, mich um andere kümmern. Es ist ja auch oft in dieser Lebensphase so, dass wir anfangen, uns unsere Eltern zu kümmern. Da findet ja auch so ein Wechsel dann so in den Mit-40ern oft statt. Dass andere, die von uns abhängen, auf uns angewiesen sind, sozusagen unsere Hilfe brauchen. Und das kann ich alles wirklich nur, wenn es mir selber gut geht, wenn ich mich selbst stärke und mich vorne anstelle und das eben wirklich auch ernst nehme.
Gretel: Ja, finde ich erstens ein super gutes Bild und eben auch so dieses, wenn es mir gut geht, dann profitieren auch alle davon, mit denen ich zu tun habe. Also es ist ja am Ende des Tages gar keine egoistische Investition in uns selbst, sondern auch darin, dass wir ein gutes Vorbild sein können, eine Partnerin sein können, die auf Augenhöhe ist, einen Job machen, der uns ausfüllt und wo wir einfach präsent sind. Das finde ich auch nochmal ein schöner Switch in den Gedanken. Und dann habe ich aber auch noch so die Gedanken, es sind ja schon echt deepe Themen, die du da ansprichst. Also es geht ja viel auch, und das kann ich sagen, weil ich eher wie gesagt jetzt selber auch schon drei Jahre lang irgendwie im Persönlichkeitsentwicklungsgame drin stecke, das will man ja nicht alles sehen, was da so hochkommt. Und oft, finde ich, hatte ich auch so das Gefühl in meiner Zeit und vielleicht, korrigiere mich, wenn du es irgendwie anders siehst, aber oft hatte ich so das Gefühl von, kann ich nicht einfach, kann das weggehen? Kann ich nicht einfach weiter funktionieren und hier mein Ding machen? Das geht doch. Ich möchte da jetzt nicht hingucken. Ich möchte mich nicht mit irgendwas konfrontiert sehen, was mich heute so machen lässt, wie ich mache. Ich beschäme mich vielleicht für einige Sachen auch, warum ich so ticke und nicht anders. Wie findet man immer wieder die Kraft, beziehungsweise auch wie lange dauert so ein Prozess aus deiner Sicht, da auf einen grünen Zweig zu kommen, da wirklich positive Veränderungen zu merken?

Nina: Also tatsächlich finde ich, also das ist natürlich super individuell, ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wirklich ganz gut ist, wenn man so sagen wir vier bis sechs Monate intensiv in so einen Prozess erstmal reinsteckt. Das heißt nicht, dass dann sich alle Probleme gelöst haben, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man in so einem Zeitrahmen sehr gut anfangen kann, eben zum Beispiel diese innere Haltung zu stärken. Und sozusagen, also wenn du so willst, einfach Techniken für sich selber erlernen kann, um dann den Weg alleine weiterzugehen. Also es ist wie so eine, also ich habe ja tatsächlich zum Beispiel ein Programm, wo ich Frauen über längere Zeit, über längere, einen längeren Zeitraum begleite, in meinem Fall sind es vier Monate, wo ich wirklich superintensiv mit denen zusammenarbeite. Aber natürlich, mein Anliegen ist, sie in diesen vier Monaten so fit zu machen, in Anführungsstrichen, und so mit Tools sozusagen zu versorgen, die sie in der Zusammenarbeit mit mir lernen, dass sie dann in der Lage sind, alleine den Weg weiterzugehen. Was nicht bedeutet, dass ich für immer quasi gone bin, sondern das sind sehr oft irgendwie, ich habe jetzt gerade eine Kundin zum Beispiel getroffen, die habe ich vor anderthalb Jahren begleitet in diesem Prozess und die sagt, es ist super, ich habe einfach diese Tools, wenn ich irgendwie wieder vor einem Thema stehe und diese Themen hören ja nicht auf. Es ist ja nicht so, als wären dann plötzlich irgendwie alle Themen gelöst, sondern die kommen natürlich immer wieder. Und sie weiß einfach ganz genau, sie guckt quasi in ihren Werkzeugkasten rein, sie weiß genau, was sie dann rausholt und wie sie sich in dem Moment selber helfen kann. Und trotzdem ist es oft so, dass das Beziehungen oder Kundenbeziehungen sind, die über längere Zeit laufen, wo die immer mal wieder zwischendurch auf mich zukommen mit einem Thema oder wir noch mal nachjustieren oder wir noch mal gucken, was brauchst du vielleicht noch, um diesen Weg noch besser alleine weitergehen zu können. Also mein Ziel ist wirklich immer, die so weit zu bringen, dass sie in ihrem Leben sich selbst helfen können, selbst wirksam werden können und genau wissen, was sie wann brauchen und sich quasi von diesem einen Zustand in den anderen selber bringen können.

Gretel: Und ich glaube, das ist ja oft auch so ein Ding von, ich würde es gerne anpacken, ich traue mich vielleicht nicht, ich habe vielleicht Angst, was das auch für Konsequenzen für mich mit sich bringt, welche Entscheidung ich vielleicht treffe, wenn ich erstmal mit dir in so einen Prozess gehe und andererseits, du hast es ja vorhin angesprochen, entweder es kommt irgendeine Krise auf dich zu gerollt oder eine große Veränderung oder das ist einfach so, okay, es wird nicht mehr lange so gut gehen in dem aktuellen Wahnsinn, in dem ich stecke. Was ist dann ein guter erster Schritt? Wie arbeitest du, wie kann man mit dir in Kontakt kommen? Wie kann ich mir das vorstellen, die Zusammenarbeit?

Nina: Also tatsächlich, wie du vorhin gesagt hast, ist es meistens so, dass es echt deepe Themen sind. Das bedeutet, ich finde diese vertrauensvolle Basis essentiell. Für mich ist wirklich das Allerwichtigste, das – und da schließe ich mich auch tatsächlich mit ein – dass wir beide uns miteinander wohlfühlen. Das heißt, der erste Schritt ist immer ein kostenloses Erstgespräch. Man hat irgendwie ein Thema, man kommt irgendwie auf mich und dann fange ich an, sozusagen, dann treffen wir uns auf einen Zoom-Call. Ich finde auch immer dieses Bildliche super wichtig. Und dann gucken wir einfach erstmal wirklich völlig unverfänglich und ohne dass irgendjemand sich zu irgendwas verpflichtet fühlt, ist es erstmal ein ganz normales Kennenlerngespräch. Wir schnacken ein bisschen, ich erzähle was von mir, die Frau erzählt was von sich und vielleicht auch von der Situation oder vielleicht schon ansatzweise auch von dem Thema, was sie hat und wir gucken erst mal, ob wir auf einer Welle sind. Das finde ich erst mal wichtig und dann ist es mir total wichtig, dass die von Anfang an verstehen, dieser Raum sozusagen, den ich biete, also das sind Themen, die bleiben einfach zwischen uns. Ganz oft ist es ja tatsächlich auch so, die haben bestimmt gute Freundinnen sehr oft, aber manchmal fühlt man sich einfach nicht danach, mit einer Freundin Dinge zu besprechen. Entweder, weil man denkt, sie kann es nicht genau nachvollziehen oder weil man denkt, keine Ahnung, das wird dann vielleicht weitergetragen, auch wenn man vielleicht gut befreundet ist, kann ja auch mal so rausrutschen. Oder manchmal ist es auch dieses, ich kenne das persönlich zum Beispiel auch, man möchte dann vielleicht auch einfach keine Ratschläge. Die meinen das gut, aber es ist einfach eine andere Art von Gespräch. Die kommen mit Ratschlägen und probiere auch mal so und macht auch
mal so und man denkt so, nee, möchte ich nicht, ich brauche irgendwie was anderes. Und das ist tatsächlich, Coaching hat ja gar nichts damit zu tun, dass ich irgendwie gucke so oder erzähle, mach mal so und mach mal so und dann wird es funktionieren, sondern Coaching ist ja quasi ein Prozess, durch den ich leite, fühlt sich an im Prinzip wie ein Gespräch, so wie wir zwei jetzt auch schnacken. Und ich bin geschult einfach mit Methodiken sozusagen Fragen zu stellen. Und diese Fragen lösen bei dem Coache sozusagen Denkprozesse aus und triggern vielleicht neue Gedanken. Und man fängt an, seine eigenen Antworten auf die Dinge zu finden. Und darum geht es eigentlich. Es geht nicht darum, von außen irgendwas über jemanden drüber zu stülpen, sozusagen, sondern es geht um deine eigenen Antworten und Fragen, die du dir vielleicht eben noch nicht gestellt hast und eben diesen Perspektivwechsel. Und in dieser Zusammenarbeit mit mir, die ist relativ engmaschig, also wir treffen uns alle zwei Wochen, das ist relativ intensiv. Ich finde auch so ein gewisses zeitliches, wir hatten das Monitäre, hatten wir schon, und ich finde auch ein zeitliches Commitment wirklich wichtig, damit man eben dran bleibt, weil sonst kommt man ganz oft in dieses, naja, ist ja erst in sechs Wochen, habe ich ja noch Zeit. Und zwischen diesen Prozessen passiert halt auch wirklich viel zwischen diesen Coaching Sessions. Also da arbeitet viel und deswegen bin ich in meinem Programm immer darauf bedacht, die Leute wirklich auch zwischen diesen Coaching Sessions zu begleiten, da zu sein, Ansprechpartner zu sein. Wenn irgendwie entweder irgendwas hochkommt, wo man irgendwie sich jetzt gar nicht sicher ist, wie man damit jetzt im Alltag umgehen soll, dass wir darüber reden. Oder vielleicht, wenn man einfach mal einen neuen Impuls hat. Man hat einfach jemanden, der thematisch quasi im Boot ist. Man hat jemanden, der, ich sag immer, irgendwie so in meinem Team spielt, von dem ich genau weiß, dem geht es darum, mich nach vorne zu bringen. Der hat irgendwie keine Hintergedanken oder eigene Interessen oder so. Mein einziges Interesse ist, dich nach vorne zu bringen sozusagen und einfach Ansprechpartner da zu sein und dir einen Raum zu bieten, ein Gespräch auf Augenhöhe, ohne dass ich irgendwie mit einem erhobenen Zeigefinger da sitze oder so. Ich weiß das auch gar nicht. Ich kann überhaupt gar nicht beurteilen, wie du dich gerade fühlst. Weil ich bin nicht du sozusagen. Das finde ich auch immer so wichtig. Viele meinen immer, das von außen beurteilen zu können und sagen, sie muss es ja nur so und so machen und dann würde es doch funktionieren. Stimmt aber nicht, weil sie hat Gründe, warum sie die Dinge gerade so nicht macht und die können wir von außen gar nicht beurteilen. Also quasi so einen wertfreien Raum auch zu schaffen. Also Vertrauen, wertfreier Raum, Gespräche auf Augenhöhe, keine Zeigefinger. Ich bin da, ich begleite dich, ich bin quasi auch an deiner Seite, wenn es mal hart ist. Und solche Momente wird es wahrscheinlich schon geben, aber dann hast du eben jemanden an deiner Seite, der genau weiß, wo du gerade stehst. Da musst du nicht viel erklären, sondern ich begleite dich quasi da raus.

Gretel: Ja, und also ich finde es so wichtig, dass du es gesagt hast, es ist nicht eine Freundin, also und es soll auch keine Freundin sein und es geht auch nicht darum, sich fünf unterschiedliche neue Perspektiven reinzuholen, sondern es geht darum, mal einen Raum für sich selbst zu haben. Ich meine, wie schwer fällt es vielen, um Hilfe zu bitten oder anderen Nein zu sagen, wenn man eigentlich was nicht will und dann wirklich zu sagen, ich habe hier einen Raum und da geht es um mich. Und da geht es nicht Meinungen oder so, sondern es geht darum, dass es mir gut geht und wie du gesagt hast, mich nach vorne zu bringen, mich zu pushen und ich muss gar nichts weiter zurückgeben, ich muss nicht im Austausch auf mir irgendwas anhören oder so, sondern es geht halt um mich.

Nina: Ja, absolut. Und das ehrlich gesagt hat man eigentlich im Alltag gar nicht, so weil, wie du sagst, es geht immer auch andere Dinge dabei.

Gretel: Ja, absolut. Nina, das war schon ein perfektes Schlusswort. Ich danke dir sehr für deine Zeit. Wenn du möchtest, weil ich fand so, also ich fand halt wirklich so diese Gedanken von Augen zu und durch, wirst du dich an erster Stelle setzen. Wenn du noch ein Schlusswort hast, eine Message, die du den Frauen mit auf den Weg geben möchtest, die sie dir hören, dann Stage is yours, super gerne, kein Druck.

Nina: No pressure, Lorne. Ja, tatsächlich, ich habe einfach das Gefühl, und das, glaube ich, fühlst du auch so, es ist einfach wirklich allerhöchste Zeit. Es ist einfach Zeit, dass wir jetzt endlich anfangen, gerade diese Generation, mal für uns einzustehen, uns ernst zu nehmen, uns an erste Stelle zu stellen. Einfach nur, damit wir auch bei anderen sozusagen wieder Vollgas geben können. Und vor allem dieses Ernstnehmen finde ich einfach wichtig. Es ist echt das Wert und wir dürfen uns ernst nehmen und wir dürfen für uns selbst einfach mal losgehen.

Gretel: Amen. Damit beenden wir diese Folge Moin um Neun. Ihr findet wie immer alle Links, wie ihr Nina kontaktieren könnt über ihr Angebot und so weiter, wo ihr ein Erstgespräch buchen könnt. Alle Links in den Show Notes. Horcht mal in euch rein, ob ihr gerade an einer Stelle in eurem Leben steht, wo ein Blick von außen, ein wertfreier Blick von außen euch nicht wirklich weiterbringen würde. Und dann haut Nina mal an, super tolle, sympathische schlaue Frau, kann ich sehr empfehlen. Nina, toll, dass du da warst. Vielen, vielen Dank für das Gespräch.

Nina: Danke Gretel.

Wie hat Dir die Folge gefallen? Wenn du noch mehr zu Nina wissen möchtest dann findest du sie hier:
Website: https://ninamuellersommer.de/
Instagram: https://www.instagram.com/ninamuellersommer/

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