In dieser Folge Moin um Neun ist Claudia Kauscheder zu Gast. Claudia unterstützt Solo-Selbstständige dabei, effizient von zu Hause zu arbeiten und verrät uns ihre besten Tipps und Tricks.
In dieser Folge tauchen wir ein in die Herausforderungen des Homeoffice und wie du Ablenkungen und ineffizientes Arbeiten in den Griff bekommst. Claudia teilt ihre persönlichen Erfahrungen und erzählt, wie sie von einer selbsternannten „Chaos Queen“ zu einer Meisterin der Produktivität wurde.
Dabei gibt sie wertvolle Einblicke, wie du dein Arbeitsumfeld optimierst und eine gesunde Balance zwischen Beruf und Privatleben findest.
Wir sprechen darüber, warum es so wichtig ist, klare Strukturen zu schaffen und wie du deine Planungstypen entdeckst. Claudia zeigt, wie du mit kleinen, aber effektiven Schritten deinen Arbeitsalltag verbessern kannst und warum Planung nicht gleichbedeutend mit Langeweile oder Unflexibilität sein muss.
Du möchtest wissen, wie du trotz aller Herausforderungen deine Ziele erreichst und dabei entspannt und motiviert bleibst? Dann ist diese Folge genau das Richtige für dich!
Lass dich von Claudias positiver Energie und wertvollen Ratschlägen inspirieren und finde heraus, wie du deinen Homeoffice-Alltag meisterst, statt als Chaos-Queen in die Geschichte einzugehen.
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Gretel: Moin Moin und willkommen zu einer neuen Folge Moin um Neun, dem Business-Schnack mit Laura und Gretel. Es ist Donnerstag, es ist Interviewtag und ich freue mich sehr über die Interviewpartnerin, die mir hier gegenüber sitzt. Das ist die liebe Claudia Kauscheder. Sie hat das Abenteuer Home Office gegründet und hilft dir als Solo-Selbstständiger, Solo-Selbstständigen dabei effizient von zu Hause zu arbeiten. Moin, liebe Claudia, schön, dass du da bist.
Claudia: Moin, liebe Gretel, schön, dass wir uns wiedersehen.
Gretel: Ja, das stimmt. Wenn du mich bei Claudia erleben möchtest, dann schau gern auch mal bei ihrem Podcast vorbei, denn Podcast-Host ist sie auch noch und hat mich schon interviewt. Heute geht es aber um dich, liebe Claudia. Und ich habe mir als erstes die Frage gestellt, warum ist es eigentlich für uns Solo-Selbstständige so schwer effizient von zu Hause zu arbeiten? Was macht es so schwer?
Claudia: Ich würde es von unterschiedlichen Seiten sehen. Also das eine sind natürlich die Ablenkungen, die man sich selber schafft oder die sind einfach vorhanden. Also man muss als Soloselbstständige lernen, dass die Wäsche auch noch morgen abgehangen werden darf oder in die Waschmaschine gestopft werden darf bis hin zu, dass andere Menschen anwesend sind, die nicht in dem Arbeitsprozess drinnen sind. Das ist glaube ich der Unterschied. Also wenn du in einem Büro arbeitest, ja kannst du auch unterbrochen werden, natürlich, aber das ist halt so im Arbeitskontext. Und wenn jetzt Mann, Kinder, Frau, wer auch immer, Schwiegermutter, Großmutter zu Hause sind, dann haben die einfach nicht den Bezug zu dem, was du tust. Dazu kommt, dass viele aus der Familie oder dass ich oft höre aus der Familie, dass dieses Online-Business, du sitzt ja nur vom Computer, oft gar nicht so richtig wertgeschätzt oder sinnvoll erachtet oder als Job wirklich anerkannt wird. Das ist einmal die eine Seite. Das heißt, die Umgebung machts schon nicht leicht und ich meine hilfreich ist natürlich ein eigenes Arbeitszimmer, wo du die Türe zu machen kannst. Das ist aber bei mir auch erst vor zehn Jahren gewesen, wie meine Tochter ausgezogen ist, bin ich also wirklich am nächsten Tag hergegangen und habe dieses Zimmer okkupiert.
Gretel: Schade, dass du gehst. Tschüß.
Claudia: Ja und vorher bin ich aber zehn Jahre an einem Schreibtisch im Wohnzimmer gesessen, während meine Kinder daneben groß geworden sind, inklusive Besucherkinder. Also mit Spielen, Fernsehen, allem drum und dran. Und ich habe dann erst gemerkt, wie ich ins eigene Arbeitszimmer gezogen bin, was das für einen Energieunterschied macht. Aber das nur nebenbei. Das ist einmal die eine Komponente. Und die andere Komponente ist, glaube ich, dass wir meistens aus Anstellungen, also ich kenne wenige, die direkt vom Studium gesprungen sind in die Selbstständigkeit, sondern eher meine Zielgruppe auch ein bisschen älter, schon 20 Jahre Anstellung und dann gehen wir in die Selbstständigkeit, ja, ob parallel oder eben mit dem kalten, mit dem kalten Wassersprung. Und das heißt, in der Anstellung sind wir es doch zu einem Großteil gewohnt, in Prozesse eingebettet zu sein. Ja, das heißt, du hast deinen Teil, den du erledigst und da gibt es halt vorher ein bisschen was, nachher ein bisschen was, rundherum ein bisschen was. So und jetzt bist du selbstständig und all dieses vorher und nachher und rundherum ein bisschen was gehört auch dir. Das ist jetzt auch plötzlich dein Job. Und da kann man sich unglaublich verzetteln. Deswegen denke ich mir, das sind also so die zwei Hauptkomponenten und dann kommt halt je nach Persönlichkeit auch noch dazu sowas wie Aufschieberitis, das ist mir alles zu viel, ich weiß nicht mehr, wo ich anfangen soll, Perfektionismus, ja, ich gehe erst raus, wenn, haben wir glaube ich in unserem letzten Gespräch auch gesprochen, also wenn die Homepage fein ist, das Freebie, ich habe damit noch niemanden darüber gesprochen, aber sie ist auf jeden Fall super. Also das sind so die Elemente, wo ich sehe und ich es auch durchlebt habe. Teilweise zwar nur, weil ich eben sehr schnell bemerkt habe, ich habe eine 20-Stunden-Anstellung, ich habe zwei kleine Kinder zu Hause, Mann, Haus, Garten, immerhin kein Hund, aber all die Dinge. Das heißt, meine Zeit ist massiv beschränkt. Brauche ich dir nichts erzählen. Das hat für mich auf der anderen Seite geheißen, die Zeit, die ich jetzt habe, um meine Selbstständigkeit aufzubauen, da kann ich nicht herumdaddeln, da kann ich nicht aufschieben, da muss ich so effizient wie möglich arbeiten. Und das hat mich ja dann im Endeffekt auch zum Abenteuer Homeoffice gebracht. Also das war so dieser Prozess über fast zehn Jahre, weil ich vorher schon einige andere Businesses gehabt habe, die gut gelaufen sind, aber wo ich gesagt habe, nee, also bis zur Ende der Pensionierung oder wann auch immer will ich eigentlich nicht machen. Und erst beim Abenteuer Homeoffice, ich meine, das habe ich eben nächstes Jahr als Zehnjährige, da bin ich wirklich angekommen und macht immer noch Spaß. Genau.
Gretel: Und du hast ja, auf der oder in dem über mich Teil auf deiner Website steht ja, dass du früher die Chaos Queen vorm Herrn warst. Das fand ich so witzig, dass du ganze Polizeibälle gesponsert hast mit deinen Knöllchen. Wie wird man denn von diesem Extrem ja offensichtlich jemand, die Produktivität, Effizienz und Planung total feiert? War das eine plötzliche Geschichte, war das so ein schrittweises Ding oder war das vielleicht auch dieses Thema von, ich habe hier dieses Warum, ich möchte unbedingt das und das machen und das geht eben nur, wenn ich mich am Zippel reiße was war da bei dir die Realität?
Claudia: Ich glaube da war schon vorher der Prozess würde ich jetzt mal sagen, dass ich also erstens habe ich gemerkt, das tut mir nicht gut, das ist das erste. Und dann war ich zum Beispiel immer schon jemand, also du durftest mich nicht in ein Papiergeschäft reinlassen. Weil Notizbücher und Blöcke und alles so schön habe ich immer noch, darum lasst mich nicht mehr rein, weil ich ja heute alles digital mache. Und ich habe dann wirklich gemerkt, okay, ich muss irgendetwas ändern und habe wahnsinnig viel ausprobiert. Und das ist auch einer meiner Claims, dass ich sage, ich habe irrsinnig viel probiert, um mich effizient zu strukturieren, zu planen. Und die Essenz daraus gebe ich jetzt weiter. Das heißt, ich habe viel ausprobiert, wenn ich mir nur denke dieses Getting Things Done, Hängeordner gekauft und es war fürchterlich, aber ich habe mich also mehr Zeit in die Organisation reingesteckt, als dann ins Umsetzen. Das ist ganz oft ein Fehler. Und gemerkt habe ich eigentlich, dass ich ein Händchen habe dafür erst, wenn Kunden, die eigentlich wegen etwas anderem zu mir gekommen sind, eben die vorherigen Businessversionen, dass die dann irgendwo mal hängen geblieben sind bei mir mit der Aussage, ich verstehe nicht, wie du das schaffst, wie geht sich das aus, du bist immer tiefenentspannt, ich habe dich noch nie gestresst, abgehetzt oder ähnliches erlebt. Was tust du? Und dann habe ich erst angefangen mit Kunden zu arbeiten, noch bevor Abenteuer Home Office entstanden ist, eben an ihrer Organisation. Und das sind oft so Klitzekleinigkeiten, die mal anfangen sich in der Früh zu überlegen, was eigentlich am Tag auf einen zukommt. Das klingt so lächerlich, aber macht nicht jeder. Und ja dann natürlich in dem Moment, wo Abenteuer Homeoffice losgegangen ist, habe ich dann natürlich wirklich auch fokussiert daran gearbeitet, dass meine Workflows immer besser werden. Und im Endeffekt war es ja dann 2019 so, war immer noch angestellt, nebenbei als Programmiererin. Das kommt vielleicht auch dazu, dass dieses strukturelle Denken durch das Programmieren natürlich sehr ausgeprägt war, obwohl ich es nicht studiert habe. Das war so learning by doing. Und 2019 war es dann so weit, dass ich gesagt habe, okay, also jetzt muss ich wirklich auf entweder oder gehen. Entweder ich lasse Abenteuer Homeoffice klein und bleib halt in der Anstellung und dann sind wir aufgekauft worden von einem riesen internationalen Konzern und dann bin ich geflüchtet. Außerdem waren halt die Einnahmen schon so hoch, dass mir die also quasi die Einkommenssteuer mein Gehalt aufgefressen hat. Da ist nicht mehr und Sozialversicherung, da ist nichts mehr übrig geblieben. Ich habe gesagt, okay, jetzt gehe ich. Ich war 27 Jahre in dem Unternehmen.
Gretel: Ja, das ist ein riesiger Schritt. Kann ich dich total verstehen.
Claudia: Also es hat schon, wie du gesagt hast, so eine Kombination aus Beobachtung geht mir nicht gut, auch so ein bisschen erwachsener Mensch, ja, sollte das irgendwie hinkriegen und jetzt sind da auch noch so kleine Würmer und Kinder und dem, warum meinen Kunden gegenüber und dem Business gegenüber. Dadurch ist es immer besser geworden. Anfang habe ich auch gestruggelt und ich bin immer wieder froh, dass ich das erzählen kann. Heute in dem Webinar erst hat mir dann nachher eine E-Mail geschickt, eine Frau, die dabei war, die gesagt hat, ich bin so froh, dass du gesagt hast, was bei dir nicht funktioniert hat und wo du gestruggelt bist, weil die meisten erzählen dir nur, du musst ABC machen, dann wird schon alles gut und das wird es halt nicht.
Gretel: Absolut. Also ich glaube, dass unsere ganzen Businesses so viel Authentizität, auch wenn das Wort ausgelöscht ist, vertragen und brauchen. Weil wir wollen ja gar keine Gurus sein, die irgendwie über allen anderen stehen und so tun, als hätten wir die Weisheit mit Löffeln gesessen. Sondern da, wo wir jetzt stehen, stehen wir zum Teil auch durch einen schmerzhaften Weg. Ich glaube, ich kenne niemanden, der erfolgreich ist, der das nicht unterschreiben würde. Ich finde das so schön und wichtig, dass du das auch noch mal teilst.
Claudia: Und es ist egal, ob es um Selbstmanagement, um Sichtbarkeit, um Verkaufen geht, das ist alles ein Prozess. Und da muss man halt auch in gewisser Weise die Geduld haben, den durchzugehen. Und es ist auch etwas, ich weiß nicht, ich habe vor Jahren schon von irgendjemandem gehört und wirklich für mich übernommen, dass du musst den Prozess lieben. Das heißt, du musst das Lernen lieben, das Ausprobieren, das Scheitern, das wieder zurückgehen. Das hat nicht funktioniert, schauen wir mal warum. Wenn man aufs Warum kommt, kann man es vielleicht verbessern. Ansonsten ist vielleicht der Mond schlecht gestanden da probieren wir es noch einmal und dass also ich glaube dass Selbstständigkeit überhaupt der beste Weg für Selbstentwicklung ist den man gehen kann. Also da hilft dir kein Seminar und kein Guru und keine Meditation wahrscheinlich. Ja, nicht nur wahrscheinlich, ich hab’s ausprobiert, hilft dir so sehr deine Persönlichkeit zu entwickeln, wie selbstständig zu werden. Und es gibt halt auch Leute, für die es nicht passt und das ist gut und denen hilft halt dann die Meditation vielleicht.
Gretel: Ja, aber unterschreibe ich alles komplett. Das ist eine Meditation und so, das kann alles hilfreich sein, aber es ist ja kein Baustein auf der Persönlichkeitsentwicklung. Und sag mal, jetzt hast du gesagt, okay, Planung auch zu reflektieren und so ist wichtig zu wissen, was will ich eigentlich und so weiter. Jetzt gibt es doch aber bestimmt unterschiedliche Planungstypen. Also eine meiner Lieblingskundinnen, die hat irgendwann mal zu mir gesagt, weißt du Gretel, ich finde es richtig geil, hier zu setzen, Sachen zu planen. Ich habe dann die Stunden geplant, ich habe die geilsten neuen Tools eingesetzt und so weiter. Und dann muss ich die Planung aber umsetzen und dann zeige ich mir selber den Mittelfinger und sage, wieso ich bin doch jetzt hier nicht selbstständig geworden, um mich an irgendeine Planung zu halten und sabotiere mich dadurch selbst. Also meine Frage ist, was für Planungstypen gibt es? Wie viel Planung braucht es eigentlich? Gibt es da so ein Mindestmaß oder was ist da deine Erfahrung?
Claudia: Also meine Erfahrung die nehme ich also jetzt mit Kunden hauptsächlich, also da erkenne ich es am besten sagen wir mal, so ist in Home Sweet Office drinnen natürlich. Da arbeiten wir ein halbes Jahr eben um diese ganzen Workflow Planungen aufzustellen und wenn jemand rauskippt oder wenn jemand struggled, dann ist es meistens genau dieser Satz im Kopf, jetzt bin ich doch selbstständig, auf was hin auch, soll ich mich an irgendwelche Pläne halten? Dabei, und da kommt jetzt wieder die Erfahrung vielleicht aus der Schule, die Erfahrung aus der Anstellung her, dass man dort gearbeitet hat nach Plänen, die man nicht selber gemacht hat. Und dass man auch keine Entscheidungen treffen durfte. Ob ich jetzt das heute mache, auch wenn es morgen fertig sein soll, oder ob ich es übermorgen mache, zum Beispiel. Das heißt, diese Flexibilität hatte man nicht. Und deswegen wird Planung immer mit unflexibel, gezwungen, stressig im Zusammenhang gebracht. Und nehme ich jetzt nur ein paar Sätze aus dem Webinar heute raus, wo es um Wochenplanung gegangen ist. Und ich sagte, okay, wenn ich meine Woche nicht plan und nur intuitiv oder auch spaßmotiviert rangehe und es kommt das unvorhergesehenes daher. Also Beispiel, meine Tochter schlagt um sieben in der Früh bei mir auf, liefert einen kranken Hund ab und sagt Mama, ich kann heute nicht zum Tierarzt, bitte fahr in die Tierklinik mit ihr. Oder man sagt schönes Wetter, ich geh mal runde Rad fahren. Wenn ich keinen Überblick darüber habe, über meine Termine, über meine Projekte, Kundenprojekte, eigene Projekte. Wenn ich keine Wochenplanung habe, dann kann ich eigentlich keine faktenbasierte Entscheidung treffen. Dann kann ich nur sagen, jippie, ja, jey, mir ist danach. Oder ich kann sagen, armes Tier, ich fahre sofort los. Und wenn ich Fakten habe, kann ich sagen, okay eine Stunde, Hund überlebt noch eine Stunde, dann habe ich alles abgesagt, was ich absagen muss, alles verschoben, was ich verschieben muss und dann bin ich nur für dich da.
Gretel: Und es gibt ja dann auch wieder Ruhe und Sicherheit, weil nichts ist ja schlimmer, das erlebe ich an meinem Thema auch, nichts ist ja schlimmer als dieses schlechte Gefühl von, ich müsste eigentlich, ich sollte eigentlich.
Claudia: Hoffentlich passiert da nichts und dort noch, hoffentlich, ja, lässt sich das verschieben und ja, also ich hab geglaubt, ich bin in einer Stunde durch, jetzt sitze ich da schon seit zwei Stunden und warte auf den Arzt oder was auch immer. Es ist auf jeden Fall doof. Und deswegen finde ich es alleine für mein Seelenheil extrem wichtig, dass ich wirklich weiß, okay, die Woche ist eng, da sollte möglichst nichts passieren. Aber wenn ich für irgendeine Aufgabe länger brauche, wenn irgendwas dazwischenkommt, dann weiß ich, kann ich das und das streichen. Und dann kann ich mir da wieder zwei Stunden rausholen und dort zwei Stunden rausholen, ohne Nachtschicht machen zu müssen oder Wochenende aufholen zu müssen. Was sehr oft passiert ist, dass Montag geht noch, Dienstag ist die Luft schon heraus. Okay, da habe ich jetzt nicht der richtige, bin müde, keine Energie, was dazwischen gekommen, dann verschieben wir es auf Mittwoch, Donnerstag, Freitag. Ja? Und du schiebst so eine Welle an Aufgaben und schlechten Gewissen vor dir her, dass du dann versuchst am Wochenende abzuarbeiten, was natürlich wieder das schlechte Gewissen der Familie gegenüber zum Beispiel und dir selber gegenüber erhöht. Aber ab Montag wirst du das ganz anders machen. Aber du planst wieder nicht, du schaust dir wieder nicht deine Woche an, deine Projekte an und ähnliches. Ja, Also das ist das, was ich sehr häufig am Anfang erlebe. Und ich bin, jetzt bin ich abgewichen von dem, gibt es unterschiedliche Planungstypen? Natürlich, natürlich. Und die einen tun sich gut, wenn sie einen Überblick haben und sich dann die drei wichtigsten Aufgaben rausschreiben, die Todo-Liste zumachen. Die anderen sagen, ich weiß, ich will da und da einen Blog-Artikel schreiben, ich warte aber bis zwei Tage vorher, weil dann küsst mich die Muse. Kann ich gleich sagen, funktioniert meistens nicht, weil es den Druck erhöht natürlich. Ich finde halt mal, es ist einfacher mal mit irgendeinem System anzufangen und dann anzupassen. So wie ich angefangen habe mit Getting Things Done zum Beispiel und dann sehr schnell gemerkt habe, das ist zu viel des Guten, ich muss ein bisschen runterschrauben. Und so bei Null anzufangen, so und ich mache mir jetzt eine Wochenplanung, ich mache mir jetzt eine To-do-Liste, wie schaut das aus? Die wird elends lang, nie kürzer, immer nur länger. Die ist am Abend sicher länger als in der Früh. Das heißt, das ist kein System. Es geht immer um die Systeme dahinter. Und ja, es gibt Leute, die übernehmen die 1 Minuten To-Do-Liste von mir und dann sagen sie, na, das ist over the horizon, das ist mir zu viel. Ich mache noch für die nächsten 3 Monate jeweils eine Monatsliste. Damit habe ich das Gefühl, ich habe die Sache im Griff. Und genau darum geht es, um das Gefühl, die Sache im Griff zu haben. Also Abwandelungen immer möglich, andere Tools immer möglich, es muss nicht Trello sein. Aber wenn man nicht bei Null anfängt, fällt es dann leicht, an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Gretel: Ja, und letztlich, also ich finde, dieses Planungsthema hat auch immer so ein bisschen was von der Diät. So du stellst fest, es ist richtig schlimm, ich muss jetzt das machen. Dann setzt man sich hin und will anfangen mit einer ganz detaillierten Tages- und Wochen- und Monats- und weiß ich nicht, Planung und dann fehlt es da an Flexibilität, dann fehlt es da an Realität, dann will man da irgendwie Sachen schaffen, die eigentlich zwei Monate mehr Zeit bräuchten als die Zeit, die man sich jetzt gegeben hat. Das führt zu Frust und man schmeißt halt alles wieder in die Ecke.
Claudia: Oder macht fünf Projekte gleichzeitig, fangt mal an, kriegt keines fertig und nichts. Das ist nirgends, wo die Energie fokussiert. Also das kann ich echt auch nur unterschreiben.
Gretel: Und du bist ja eine Frau der klaren Ansagen. Du sagst zum Beispiel auch so was wie, überleg nicht ob du da gerade Bock drauf hast. Erzähl mal, was meinst du?
Claudia: Na ja, da ist natürlich die Voraussetzung, dass ich vorher schon ein paar Dinge gemacht habe. Also, dass ich Prioritäten setze, dass ich nicht fünf Projekte auf einmal anfange und so weiter. Also wir nehmen an, ich habe mir Gedanken über meine Woche gemacht, ich habe mit Zeitblöcken gearbeitet und ich habe eine To-do-Liste, die mich nicht überfordert. Und dann stehen halt da schon Sachen auch drauf, die nicht 100% Spaß machen. Und ja, das ist dann genau das. Ich habe mir für heute vorgenommen, das zu tun. Und wenn ich nicht gerade mit so einem Kopf aufwache, oder die halbe Nacht nicht geschlafen habe, dann schaue ich, was steht da, atme tief durch und fange an. Und arbeite eines nach dem anderen ab. Und oft zeigt sich, dass du dann wesentlich schneller durch bist und dann die Entscheidung treffen kannst, für heute ist Schluss oder ich suche mir noch irgendwelche Zuckerl raus, für die ich jetzt, die mir jetzt gefallen würden, oder die mir jetzt Spaß machen würden, als wenn ich stelle, na okay, das kann ich aber am Nachmittag auch noch machen. Am Nachmittag hast du dann nicht die richtige Energie dafür, weil es hatte ja einen Sinn, dass du dir das als erstes auf die To-do-Liste geschrieben hast, weil du nämlich eine bestimmte Energie dafür brauchst. Und also da bin ich wirklich hart, genauso wie wenn jemand sagt Contentplanung und sagt, ich schreibe immer dann, wenn ich etwas zu sagen habe. Und ja, das ist schön, aber es hilft weder bei Sichtbarkeit noch hilft es Vertrauen aufzubauen bei deinen Followern, Leserinnen. Da gehört eine gewisse Regelmäßigkeit dazu und ich kenne sie ja von mir selber. Ich weiß genau, welcher Podcast am Mittwoch veröffentlicht wird und auf welchen ich am Donnerstag warte. Und ich weiß genau, welcher Newsletter von meinen Kunden am Sonntag kommt. Und insofern hat das schon etwas, erstens mal von Vertrauenswürdigkeit, Regelmäßigkeit. Und ich persönlich finde es halt leichter, wenn ich sage, okay, da habe ich jetzt was geplant, Ich recherchiere jetzt mal, was könnte das für ein Thema sein, entwickle das Thema, konzipiere den Blogartikel, schreibe den Blogartikel, nehme den Podcast auf, das heißt, ich bin in einem Workflow drinnen, als mir jeden Montag zu überlegen, Donnerstag, Blogartikel, okay, ich nehme sie mir mal von morgen vor. Dienstag, Dienstag Blogartikel. Ich habe so schlecht geschlafen. Na ja, lass uns die Woche ausfallen. Dann halt nächste Woche.
Gretel: Und es hat ja auch voll was damit zu tun, wie ernst nehme ich mein Business und wie sehr bin ich wirklich Unternehmerin. Weil klar, wir vergleichen uns jetzt vielleicht nicht mit den großen Konzernen oder was, aber da läuft ja auch nicht alles auf, ja dann gucken wir mal, wie wir heute so Lust drauf haben.
Claudia: Und wer möchte denn heute arbeiten? Nicht? Okay, ab ins Schwimmbad.
Gretel: Ganz genau, also so dieses Spaßbasierte, das geht ja auch einfach nicht, wenn wir dann auf der anderen Seite sagen, boah, jetzt habe ich aber gar nicht den Erfolg und gar nicht die Sichtbarkeit und gar nicht das verkauft, was ich wollte. Und wenn wir dann halt als Coaches vielleicht auch manchmal sagen, okay, was hast du denn gemacht, um das Ziel zu erreichen? Und dann kommen da so Ausredenausflüchte, was auch immer. Also ich finde es so wichtig, dass wir uns als Solopreneure, Solopreneurinnen auch sagen, ey, ich nehme mich ernst und mein Business und dazu gehört, dass nicht alle Sachen, die anstehen, Spaß machen und dazu gehört aber, dass ich gucke, wie du sagst, was ist ein guter Zeitpunkt dafür und dass ich die Dinge da dann wirklich auch mache.
Claudia: Ja, ich meine, es betrifft natürlich jetzt Frauen, weil ich hauptsächlich mit Frauen arbeite. Da kann ich fast ein bisschen, Männer habe ich im eins zu eins, ticken genauso im Endeffekt. Was so diese Spaß, das macht mir keinen Spaß und deswegen schiebe ich es vor mich hin angeht. Aber ich denke mir dann, gerade bei Frauen, ich meine, wenn du Kinder hast, wenn du Familie hast, da kannst du dir auch nicht sagen, ich habe heute keinen Bock auf kochen oder die Kinder ins Bett zu bringen oder sie zu waschen oder in die Schule zu gehen und mit der Lehrerin zu reden und so. Wo ich mir denke, schön, dass das ernst genommen wird, also absolut positiv. Aber wieso nimmst du dich und dein Business nicht genauso ernst? Das verwundert mich dann oft. Habe ich auch schon mit ein paar Leuten darüber gesprochen, die dann so kommen zu sagen, naja, ich habe schon da so viele Verpflichtungen und dann bin ich froh, wenn ich da nicht verpflichtet bin. Du bist aber verpflichtet, verflixst noch einmal.
Gretel: Hast du das Gefühl, dass da auch so was drinsteckt, manchmal wie eine Angst vor einem gewissen Erfolg oder eine Angst vor einer Rolle, in die man reinwächst. Weil klar, wenn du die richtigen Schritte gehst, wenn du planst, sichtbar wirst, verkaufst, Angebote hast usw., dann ändert sich ja schon viel. Da sind wir wieder beim Thema Persönlichkeitsentwicklung. Du bist ja auf so einer Selbstständigen Reise idealerweise nach 1, 2, 3, 5 Jahren nicht die gleiche Person, wie die, die loslaufen. Und diese Entwicklung geht ja viel schneller als, wenn du im gleichen Job im Angestelltenverhältnis bleibst. Und ich kann mir auch vorstellen, dass das ein bisschen beängstigend sein kann.
Claudia: Also das kriege ich nicht so sehr gespiegelt, muss ich ehrlich sagen. Also diese Angst vor dem Erfolg, was ich schon durchaus erlebt habe und auch bei mir erlebt habe im laufenden letzten Jahr, ist, dass es halt hart ist, wenn der Erfolg einmal so relativ groß ist, wie ich mir also vor fünf Jahren nicht erdenken hätte können, die Umsätze, dann zu sagen Moment Stopp, steig mal einen Schritt zurück und fahr das Ganze ein Stückl runter, damit es dir gut geht, damit du gesund bist und damit nicht ständig im Kopf was rasen muss und so weiter. Aber so diese Angst vor Erfolg spüre ich bei meinen Kundinnen nicht, was da viel eher ist, ist wirklich die Angst vor der Sichtbarkeit und die Angst vor den Erwartungen von außen. So nach dem Motto, wenn ich mich zeige und sage, ich kann das und das, dann erwartet die ganze Welt, dass ich xy mache oder dass ich das bringe. Und das spielt alles nur im eigenen Kopf. Das hat nichts mit der Realität zu tun. Und da muss man halt hinschauen und sich das klar machen. Aber so Angst vor Erfolg, muss ich ehrlich sagen, habe ich noch nicht erlebt. Da ziehe ich die Frauen vielleicht nicht an, das kann durchaus sein, aber vielleicht sind sie auch schon zu alt dazu. Also ich habe ja, naja, Lebenserfahren, lass mich Lebenserfahren nennen, weil meine Kundinnen sind nicht Mitte 20, sondern die sind eher so Ende 30, Anfang 40. Und mit der Lebenserfahrung gehst du vielleicht auch wieder anders an die Sache ran. Ja, bis hin zu meine älteste Kundin in Home Sweet Office, war 72.
Gretel: Cool.
Claudia: Und hat ein Business aufgebaut.
Gretel: Coole Frau unbekannterweise. Und sag mal Claudia, du hast ja gerade auch gesagt, dein Business war also relativ oder sehr, sehr groß gewachsen, gute Umsätze und du hast dich dann entschieden, das wieder etwas kleiner zu machen, damit der Kopf nicht anfängt zu rasen und du eben auch zur Ruhe kommen kannst, auf deine Gesundheit achten kannst. Und das ist ja was, was wirklich viele Selbstständige kennen und was du ja auch regelmäßig abfragst, dieses Ding von wann ist eigentlich Schluss, wann ist genug, wann habe ich genug gearbeitet, wann darf ich arbeiten.
Claudia: Wann bin ich fertig? War jetzt wieder eine Frage auf Facebook, waren tolle Antworten.
Gretel: Wann bin ich fertig? Was, also was für eine Antwort hast du da für dich? Wann bist du fertig mit Arbeiten? Und für jemanden, der jetzt gerade sehr in dieser Spirale steckt, sehr in diesem Kopfding kommt, ich kann das nicht zur Seite legen, ich muss erst noch, ich muss erst noch, ich muss erst noch und meine To-do-Liste wird immer länger. Was ist da ein guter Ansatzpunkt, um Schritt für Schritt zur Ruhe zu kommen oder den Kopf ein bisschen zur Ruhe zu bringen?
Claudia: Was ist da der erste Schritt? Also die Erkenntnis einmal, dass es zu viel ist. Das ist einmal immens wichtig und das klingt zwar jetzt vielleicht auch sehr komisch, aber wenn du mitten drinnen stehst, warte, da gibt es doch einen Spruch, wenn du im Hamsterrad drinnen läufst, schaut das Hamsterrad wie eine Leiter aus. Spruch kennst du sicher auch. Und dementsprechend ist der erste Schritt, das zu erkennen, dass es ein Hamsterrad ist und keine Leiter. Das ist das erste und das zweite ist dann wirklich eine Bestandsaufnahme. Und da kann rauskommen dabei zum Beispiel Produkte, die du anbietest, die dir aber eigentlich keinen Spaß mehr machen. Aber sie verkaufen sich gut, sie bringen dir einen guten Umsatz. Also warum sollst du sie nicht machen? Oder du kommst drauf, dass du in einem Content-Hamsterrad warst und immer nur drauf gepackt hast, anstatt dass du mal sagst, ok, jetzt habe ich drei Jahre lang jeden Freitag um acht Uhr ein Live-Video gemacht und Ja, es kommen dadurch natürlich neue Abonnenten und so weiter, aber eigentlich habe ich keinen Bock mehr drauf, also lasse ich es einfach bleiben. Und das ist jetzt wichtig, ersetze es durch nichts anderes.
Gretel: Ja, das hast du ja auch gerade bei Instagram, Social Media generell abgefragt, so dieses Ding von, es ist vielleicht viel schwerer, was bleiben zu lassen, als was Neues anzufangen, oder?
Claudia: Ja. Also vor allem, wenn du mal so drinnen bist, wenn du mal den Workflow hast und wenn du mal sagst, also das ist genauso wie, wenn ich jetzt sagen würde, also ob ich das jetzt noch einmal schneide extra für YouTube oder nicht, die halbe Stunde ist wurscht, Aber es sind halt viele so halbe Stunden, die dann zusammenkommen und unterm Strich belasten. Und ich glaube, dass es auch wichtig ist, mit irgendjemandem darüber zu reden. Das kann man im eigenen Saft selten für sich Regeln, es sei denn, dass du kriegst also wirklich so eine vor den Latz geknallt wie nur irgendwas, dass du sagst, dass du dich erst einmal durchbeutelst und sagst, okay, also jetzt machen wir mal Bestandsaufnahme von Null und schauen mal, wo wir überhaupt hinwollen, wo wir überhaupt noch hin können und was passt dazu. Also aufhören, sich dem Business anzupassen, sondern das Business wirklich anfangen, sich anzupassen. Also ich habe jetzt zum Beispiel in diesem Sommer zwei Programme nicht angeboten und habe auf den Kalender geschaut dann so wie Richtung Juni gegangen ist, auf den Kalender geschaut. Da habe ich zu meinem Mann gesagt, ich habe fast keine Termine, mir wird langweilig werden. Er hat einen Lachkrampf gekriegt, er hat gesagt, du wirst da schon irgendwas finden. Ist auch so passiert. Aber das sind alles Dinge, wo ich sage, kann ich machen? Kann ich aber auch nicht machen. Also ich lasse mir diesen Freiraum inzwischen, weil ich einfach merke, dass es mir besser tut, wenn ich nicht auf 100 laufe.
Gretel: Mit dem Freiraum müssen wir ja auch erstmal umgehen. Ich habe da so eine recht ähnliche Erfahrung wie du. Ich mache 1 zu 1-Coachings eigentlich fast komplett ausgeschlossen und mach es nicht mehr. Ich habe sehr, sehr wenige Termine so im 1 zu 1. Wenn ich einen mache, dann weil ich da Bock drauf habe und weil ich den spontan irgendwie anbiete. Und da saß ich auch vor ein paar Monaten vor meinem Kalender und dachte, also dann auch so, ja, arbeitest du jetzt eigentlich noch?
Claudia: Super!
Gretel: Was machst du eigentlich noch? Und darfst du jetzt eigentlich noch Geld verdienen, wo du ja eigentlich gar nicht mehr das machst, was du machen solltest? Und das ist so spannend, was da für Gedanken dann aufkommen, dieses richtig arbeiten, wann arbeite ich eigentlich, arbeite ich auch, wenn ich in der Sauna sitze und über mein Business nachdenke. Super spannend.
Claudia: Mir hilft dann zum Beispiel wirklich diese Wochenplanung, dass ich mir auch anschaue, was habe ich denn so gesammelt, das würde ich gerne mal umsetzen oder die Landingpage würde ich gerne neu machen, die Über-Mich-Seite würde ich schon, Startseite würde ich seit Jahren schon gerne neu machen und dann wirklich das auch einplane. Ja und wirklich sage okay nächste Woche mache ich Fokus meinem Blog und sammel so an Ideen oder habe schon gesammelt was ich denn gerne machen würde ändern würde und das setze ich dann halt nach und nach um, die Zeit die ich halt habe. Oder mal sich doch relativ spontan in eine Fortbildung zu begeben und da wirklich aktiv mitzumachen, weil die Zeit vorhanden ist und nicht nur irgendwie mit hängender Zunge hinten nachzuhetzen. Also da hilft mir so ein ganz leerer Kalender, muss ich ganz ehrlich sagen, der lässt mich schon tief atmen. Nicht weil ich sonst nichts verdiene, das ist es nicht. Aber wenn man so gewohnt ist, die Woche, mach ich das und das und an dem Tag muss ich unbedingt, weil dann ist der Termin. Dann ist so eine Art Vakuum vorhanden. Und das kann durchaus auch Angst machen.
Gretel: Ja, und sag mal, zur Planung gehört ja genauso auch Review, also zu verstehen rückblickend, was hat mir die Planung gebracht, was hat mir ein Launch gebracht. Wir haben jetzt gerade im Vorgespräch kurz auch darüber geredet, dass es eben super wichtig ist Fakten zu schaffen und nicht gefühlsbasiert zu gucken, warum hat denn vielleicht ein Launch nicht so funktioniert, sondern wirklich mal drauf zu gucken, waren das die gleichen Voraussetzungen, war das die gleiche Zeit, waren das die gleichen Menschen, habe ich die gleichen Ads geschaltet und so. Ja. Und du hast ja auch gesagt, du hast eigentlich jeden Monat irgendein Format, mit dem du rausgehst, mit dem du so launchst oder zumindest deine Reichweite vergrößerst. Wie gehst du das an? Wie machst du diesen Review? Hast du dann auch einen festen Prozess oder hol uns da einmal ab?
Claudia: Also ich habe keine, ich muss fast, ja, das ist eines der wenigen Dinge, die ich teilweise aus dem Bauch heraus mache. Und keine fixe Checkliste habe, weil es jedes Mal auch was anderes ist. Und ich schaue mir dann halt sehr wohl, also ich schaue mir ja schon bevor ich anfange, wenn es nicht das erste Mal ist, dass ich launche oder ein Event mache, so wie die, nehmen wir die drei Wochen Content Party. Ja, habe ich voriges Jahr das erste Mal gemacht, der Gedanke dahinter war eigentlich 2023, ich will keinen Adventskalender, ich mache einen Osterkalender. Und dann ist halt diese Party entstanden. Und natürlich schaue ich mir nachher an, wer sind die Menschen, die jetzt wirklich gebucht haben, den Contentplanungsclub, sind die jetzt frisch reingekommen, waren die schon länger auf der Liste, waren die aktiv dabei oder nicht, sind die reingekommen über Facebook Ads, also das schaue ich durchaus alles durch, bevor ich das nächste Mal dieselbe Aktion auch mache. Also ich schaue nach dem Event, einfach weil ich neugierig bin, aber bevor ich das nächste Event mache, schaue ich natürlich noch einmal, welche Postings haben gute Aufrufe gehabt, welche der beiden getesteten Zielgruppen war besser für die Facebook Ads. Also das schaue ich wirklich nach, bevor ich das Ganze plane und es losgeht. Und beim Planen, das ist keine große Hexerei, ich mache sechs Wochen vorher oder zwei Wochen vor dem Event mache ich Facebook Ads und davor sechs Wochen lang eine Freebie Ads. Das ist so immer dasselbe Freebie Event. Man könnte dann noch Verkaufs Ads machen, mache ich nicht. Und dementsprechend nicht nur Ads, sondern ich passe den Content dran an, ich passe Podcasts drauf an, Blogartikel drauf an, um die Leute halt dorthin zu führen. Und das ist keine große Hexerei, das mache ich also auch Altbacken in Excel, wo ich sage, ich habe meine 52 Wochen. Da finde ich so, da findet das statt, und das heißt da muss ich anfangen mit den Facebook Ads, das heißt wiederum, da muss ich die Ads vorbereiten und so geht es dahin. Aber für ein Review, den mache ich nicht so strukturiert, wie es vielleicht andere machen. Das ist so. Aber ich weiß immer, fast immer woran es gelegen hat, wenn es nicht funktioniert hat und woran es gelegen hat, wenn es funktioniert hat.
Gretel: Naja gut, also aber das ist ja auch so ein bisschen das Ding, es darf ja auch viel intuitiv sein.
Claudia: Genau.
Gretel: Solange wir halt nicht irgendwie so ein diffuses Bauchgefühl einfach zulassen, das uns dann irgendwie lähmt oder das dafür sorgt, dass wir Dinge nicht verändern oder dass wir die Dinge zu krass verändern. Und wenn du da auch deinen eher intuitiven Prozess gefunden hast, dann ist der ja trotzdem genauso wichtig.
Claudia: Und es ist halt auch wichtig, dass diese, zu versuchen, es geht ja nicht immer, zu versuchen, faktenbasiert drauf zu schauen, wenn die ersten Emotionen vorbei sind. Weil ich dann oft höre, naja, vielleicht war es die falsche Uhrzeit. Vielleicht war es der falsche Tag, Wochentag. Na ja, es ist Mai, das sind so viele Feiertage, sind alle auf Urlaub. Und was ich halt dann auch überlege, ist, wenn man denkt, okay, wenn du der Meinung bist, dass 15 Uhr nicht richtig ist, wieso machst du das nächste Webinar wieder um 15 Uhr? Ich verstehe es nicht.
Gretel: Das ist ein Erfolgsprophylakse.
Claudia: Ich habe Webinare auch alles ausprobiert, von neun in der Früh bis ich glaube das späteste war so 18 Uhr, weil das ist nicht so meine Arbeitszeit eigentlich. Und das war völlig wurscht, zu welcher Uhrzeit ich ein Webinar gemacht habe. Es war immer die gleiche Prozentanzahl an Leuten da, also habe ich gesagt, okay, dann mache ich es um 11, das passt mir am besten. Ja, perfekt. Und wenn man da natürlich dann nicht schaut, sondern sich nur überlegt, was könnte denn der Grund dafür gewesen sein? Ich habe im Vorgespräch erzählt, dass das nach der Content Party in 2024 nicht so gut funktioniert hat wie 2023 und ich war durchaus fassungslos, um es so auszudrücken. Doch das gibt es doch nicht fix noch einmal, gleiche Teilnehmeranzahl. Und dann kamen natürlich die Stimmen von außen. Na ja, du weißt momentane Situation und die Leute überlegen sich es und es sind so viele am Markt und und alles mögliche und unmögliche habe ich von außen gehört. Warum, wenn ich gesagt habe, das hat nicht gut funktioniert. Es hat funktioniert, es haben welche gebucht, aber nicht so viele wie vorher, voriges Jahr. Und dann habe ich mir eben die E-Mails, auch die Verkaufs-E-Mails von vorher noch einmal durchgelesen und eider pots, da habe ich eine Preiserhöhung gehabt. Und zwar von 570 auf 630 netto für sechs Monate. Also nicht unerheblich, sage ich jetzt mal, ja. Und habe gesagt, das letzte Mal zu diesem Preis. Dann habe ich mir angeschaut, wie lange sind denn die Leute vom vorigen Jahr drinnen geblieben? Wie aktiv waren die denn? Und dann habe ich gesehen, dass von den 23, 24 zehn davon niemals aufgetaucht sind.
Gretel: Die hatten einfach nur Angst, dass sie was verpassen.
Claudia: Genau. Und heuer habe ich 13 Buchungen gehabt. Und von den 13 sind alle aktiv. 23 minus 10 ist 13.
Gretel: Hey, ja super.
Claudia: Es mag blöd klingen, aber mir ist das wichtig, dass sie aktiv sind, weil sonst gehen sie nach einem halben Jahr und sagen, das hat überhaupt nichts gebracht. Ja, no, na, wenn es nichts umsetzen, bei keinem Live Event, Meeting dabei sind, nicht mit mir eins zu eins reden, obwohl sie es könnten, dann ja dann weiß ich auch nicht, was ich noch tun soll.
Gretel: Claudia, wir sind leider schon ein bisschen über uns ein, weil der Schnack so spannend ist, aber hol uns doch bitte auch nochmal ab, wie kann ich jetzt mit dir arbeiten, effizienter zu sein, einerseits im Homeoffice, andererseits in meiner Contentplanung, weil mich vielleicht mein das ganze Thema Content mit den unterschiedlichen Formaten und Themen und was ich alles sagen könnte, total erschlägt. Wie kann man mit dir arbeiten?
Claudia: Ja momentan, sage ich jetzt einmal, schwirren einige Wartelisten herum, weil Sommer ist und ich mir eben quasi freigenommen habe, aber man kann auch gerne zwischendurch in den Contentplanungsclub kommen. Da ist halt jetzt auf der Landingpage kein Button zum Kaufen, E-Mail schreiben bitte, wir reden mal kurz drüber und ich hole die Leute rein. Kennst du das mit einem Launche funktioniert es immer besser. Ab Mitte November gibt es Home Sweet Office 3.0. Das werde ich völlig oben auf den Kopf stellen. Also nicht inhaltlich, sondern umsetzungstechnisch und motivationstechnisch. Und ansonsten am besten den Newsletter abonnieren und lesen, nicht nur abonnieren, sondern auch lesen. Da ist dann alles dringend, wie man mit mir zusammenarbeiten kann. Eins zu eins mache ich echt nur sehr vereinzelt und am liebsten gleich in drei Monaten, also dass man sagt drei Monate lang jede Woche ein Meeting um die Dinge auch wirklich voranzutreiben und umzusetzen. Vor allem, wenn es in Richtung Business geht. Ja genau. Aber Newsletter abenteuerhomeoffice.at/Newsletter, da findest du mich. Und natürlich auf Social Media.
Gretel: Werden wir alles hier verlinken.
Claudia: Sehr schön, danke.
Gretel: In den Show Notes, dann ist es richtig einfach für dich und für euch. Claudia, zu guter Letzt möchte ich gerne noch dein Motto einmal beleuchten, weil du sagst ja, ich finde es super, was geht, das geht und was nicht geht, geht nicht. Was ist das denn bitte für eine coole Lebenseinstellung?
Claudia: Ja, ich habe ja schon ein paar Jahre hinter mir, ich meine ich wäre jetzt 60 und vor allem vor allem in der Selbständigkeit. Ja, also wer da vorher gefragt hat, wann bin ich fertig? Ich bin fertig, wenn ich der Meinung bin, ich bin fertig oder wenn ich müde bin oder wenn ich sage, es ist jetzt ganz oft, kann man sagen, ist es egal, ob ich das heute oder morgen mache? Völlig egal. Ja. Und ganz oft sogar, es ist wurscht, ob ich es mache oder nicht mache. Und das darf man streichen. Und es hat keinen Sinn und das habe ich in der Programmierung, wie ich angestellt war, gelernt. Ich war diejenige, wenn ich in einem Skript, in einem Programm den Fehler nicht gefunden habe, habe ich abgedreht und bin nach Hause gegangen oder habe ich irgendwas anderes gemacht. Am nächsten Tag in der Früh habe ich drauf geschaut und der Fehler ist mich angesprungen. Mein Kollege war immer, wie kannst du nur, du musst doch den Fehler finden. Er ist Stunden gesessen, hat auf diesen Code gestarrt und hat den Fehler in Stunden nicht gefunden. Und das ist halt so mein Motto, okay, ich finde den Fehler nicht, dann nicht, dann schaue ich morgen noch einmal. Und genauso ist es eben mit der Arbeit fertig werden. Wir sind nie fertig. Was wir so im Allgemeinen unter fertig verstanden werden, nichts mehr zu tun. Das sind wir nie. Also müssen wir irgendwas anderes finden. Und darum ist das mein Motto, wenn ich sage okay, du willst jetzt noch die Energie hast dazu, dann mach’s und wenn nicht, dann lass es. Ja, mach es morgen oder gar nicht. Es wird nicht die Welt untergehen.
Gretel: Sehr, sehr cool. Ich danke dir.
Claudia: Danke für die Folge, Gretel. Und auf hoffentlich bald.
Gretel: Danke für die Folge, für das Schlusswort. Besser hätte man es nicht sagen können.
Claudia: Danke dir.
Gretel: Hört euch die Folge bitte noch mal in Ruhe an, nehmt euch Zettel und Stift, schreibt mit, geht gern mit der Claudia in Kontakt, wenn ihr sagt Planung, bisschen Motivation, auch Content, das sind alles Sachen, da habe ich Baustellen, da möchte ich gerne, dass jemand noch mal mit drauf schaut. Wir verlinken euch alles und wir hören uns zur nächsten Folge Moin um Neun.
Hast du Feedback zur Folge oder Vorschläge für zukünftige Gäste? Schreib uns an moin@lauraundgretel.de