Anbrüllen, Schweigen, Totstellen, Ignorieren, Erstarren… Es gibt so viele Wege, wie Menschen mit Konflikt und Streit umgehen. Welcher Typ bist Du? 🤔
Warum die meisten davon nicht besonders hilfreich sind und wie Du beginnen kannst, sowohl Paar-Konflikte 👫 als auch Konflikte in Deiner Selbstständigkeit und Dir selbst konstruktiver zu lösen, das erfährst Du im Interview mit Väter-Coach und Mediatorin Julia Strobel!
Wir sprechen über die großen Themen der Vereinbarkeit, Rollen, die zu Konflikten führen können und darüber, wie Du mit Deinem inneren Team Deine eigenen Konflikte angehen kannst.
Julia begleitet Väter und Eltern auf dem herausfordernden Weg der Vereinbarkeit verschiedener Rollen und hat eine klare Haltung:
➡️ Der größte Fehler, den wir als Eltern und selbstständige Mütter machen können ist, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf “einfach alleine regeln” zu wollen.
Holt euch Unterstützung 💪, packt das Thema auf den Tisch und geht Konflikte konstruktiv an – was für eine ermutigende Podcast-Folge!
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Laura Roschewitz: Hallo, moin, moin und herzlich willkommen zu einer neuen Podcastfolge Moin um Neun, dem Business Schnack mit Gretel und Laura, und wie gewohnt es ist Donnerstag. Es ist Interview Zeit, und ich habe die wunderbare Julia Strobel zu Besuch. Herzlich willkommen, schön, dass du da bist heute!
Julia Strobel: Hallo, guten Morgen, liebe Laura, ich freue mich sehr.
Laura Roschewitz: Wie schön! Julia, du bist nicht nur Smashie bei uns in der Mastermind, was uns natürlich sehr, sehr freut, sondern auch für mich eine Ansprechpartnerin für ein sehr, für mich sehr gesellschaftlich und persönlich wichtiges Gebiet, und zwar im ganz großen das Thema Familie, das Thema Vereinbarkeit. Also ich verbinde dich sehr stark mit der Frage, wie kann eigentlich Arbeit und ein modernes, gerechtes Familienleben stattfinden? Und da wollen wir heute mal drüber sprechen, und zwar zum einen aus deiner Expertise als Väter-Coach und Elternbegleitung als auch als Mediatoren und Expertin für Streit und Konflikt. Darauf bin ich sehr gespannt.
Julia Strobel: Ich freu mich auch total. Ist ein Herzensthema. Deswegen rede ich super gerne da drüber.
Laura Roschewitz: Magst du einmal in deinen Worten vorstellen, wer du bist und was du machst?
Julia Strobel: Mhm total gerne, also wenn ich nichts Smashie bin, bin ich eben, wie gesagt, Coach für Väter und Eltern. Ich mache das hier in Hamburg, und ich mache das genau deswegen, weil es ein so wichtiges Anliegen ist, dass Familie funktioniert, dass wir Vereinbarkeit hinbekommen, dass wir uns supported fühlen, dass wir uns richtig fühlen, dass wir struggeln dürfen und dann wieder aufstehen. Und deswegen mache ich das, und ich mache das mit großer Leidenschaft, gerade für die Väter. Weil für Mamas gibt’s schon ganz viel, was auch richtig ist und was wichtig ist. Aber es ist eine partnerschaftliche Aufgabe, und die Väter wollen auch, die haben andere Fragen, die haben andere Themen, die haben eine andere Perspektive, und aber die Richtung ist eine sehr ähnliche, eine sehr gleiche, und das zu tragen und mitzugestalten, das macht wahnsinnig viel Spaß. Genau, und das mache ich im Einzelcoaching für Väter und Eltern und jetzt auch für die Unternehmen, weil da natürlich noch mal eine große Stellschraube ist, dass auch die Unternehmen die Väter endlich auf dem Zettel haben und Vereinbarkeit nicht nur als Mama Thema sehen, sondern als Väter Thema. Und dann bin ich Mediatorin, und das fließt total viel in meine Arbeit ein, weil ganz viele Eltern zu mir kommen und ein partnerschaftliches Konfliktthema haben, ein Streitthema. Eltern haben Konflikte mit ihren Kindern, haben Konflikte mit ihren eigenen Eltern. Also, es ist manchmal diese Generationenfrage, die auftaucht. Also das Leben ist voll davon, und insofern fließen diese Bereiche total energetisch zusammen, und das mache ich.
Laura Roschewitz: Wie ist es dazu gekommen, dass du dich auf den Bereich Väter spezialisiert hast? Du hast gesagt, für die Mamas gibt’s schon viel, du bist ja selber auch Mama. Hol uns da mal rein, finde ich. Es ist ja ein bisschen speziell sozusagen. Wie ist das gekommen? Da wittere ich eine interessante Geschichte.
Julia Strobel: Ja, es ist speziell. Erst mal gesagt, war es mir gar nicht so speziell, aber als ich dann rausging, haben viele drauf reagiert, ach sehr interessant. Das erste Interessante finde ich daran, dass Väter Coaching die Leute interessant fanden, und ich dachte, ist doch eigentlich selbstverständlich. Also ja, Mama Coaching, da zuckt keiner mehr so sozusagen. Aber dass es für Väter noch so unnormal ist, dachte ich, dann ist das Mega wichtig, dass es gibt und dass es stattfindet, und es gibt natürlich auch schon Väter-Coaches und Väter-Berater, eben sehr viele Männer. Ich mache das als Frau, weil ich sehr bewusst auch gesagt habe, ich, wie du gerade sagtest, ich bin selber Mama, und ich schätze aber diese nochmal ein bisschen andere Distanz, und ich kann da, ich weiß total, wovon ich spreche, weil ich das selber weiß, wie Familie funktioniert, und gleichzeitig bin ich kein Papa und kann dadurch, glaube ich, und so funktionieren auch die Coachings, diese andere Perspektive. Es ist dann wirklicher Dialog, und die Väter, die zu mir kommen und die bereit sind für diesen Prozess, die haben ja auch Bock auf diesen Dialog. Das sind ja nicht die, die sagen, geh mir jetzt weg mit jeder Frau, und ich finde das alles ätzend, und die haben ja Lust auf diesen, auf diesen, auf diesen Austausch, auf diese Perspektive, die vielleicht manchmal tatsächlich ein bisschen anders ist, dass ich Mutter bin. Aber in erster Linie bin ich für die dann ein Coach und die dann da auch total aufgehoben. So ist die Geschichte, und es macht total Spaß, und ich bin froh, dass ich das so gemacht habe, und fühle mich da sehr zu Hause. Und im übrigen das zum Thema, warum gibt es das noch nicht für Väter? Mir macht es auch immer Spaß, am Thema dran zu sein, das gerade neu ist oder im Entstehen, im Werden, im Großwerden ist, und zu sagen, da will ich reingehen, das will ich mitgestalten in dem kleinen Maße, wie ich das tue.
Laura Roschewitz: Also die Pionierin sozusagen, ja.
Julia Strobel: Es hat, es hat manchmal hat so ein bisschen was pionierhaftes, ja!
Laura Roschewitz: Hm, was würdest du sagen, wenn wir mal so auf das große Thema, was ja auch für uns Selbstständige immer wieder sei das jetzt in unserer Mastermind, hier in dem Podcast, überall ist ja wirklich sehr omnipräsent das Thema Familie, auch das Thema Vereinbarkeit. Also Gretel, und ich spreche ja auch immer mal wieder drüber, ich als kinderlose, Gretel mit Familie und Kind oder Kindern. Es ist ja immer wieder ein Thema, auch für uns Selbstständige. Wie kann das überhaupt gelingen? Und ich finde, es steht auch ganz oft im Raum, kann es überhaupt gelingen? Also kann es überhaupt gelingen zum Beispiel erfolgreich selbstständig zu sein, als Frau, als Mann, als Mensch mit Kindern? Was ist deine Einschätzung dazu? Also, was würdest du sagen, kann es gelingen, und was sind vielleicht so Faktoren, die wirklich ganz, ganz elementar wichtig sind?
Julia Strobel: Mhm also, letztendlich ist es schwer, das einfach zu beantworten. Ich glaube, es gelingt, aber es ist nicht einfach, und es gelingt nicht, wenn wir, und das ist die da finde ich, müssen Selbstständige aufpassen, wenn wir auch das versuchen, alleine zu wuppen. Also wir wuppen unsere Selbstständigkeit sozusagen alleine, aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht versuchen, auch noch die Vereinbarkeit, also das alleine zu wuppen. Vereinbarkeit ist ein Team Thema, also das heißt, du brauchst dein Partner, deine Partnerin mit imBoot, und du brauchst am besten noch ein anderes großes Netzwerk, und du musst, so wie du dein Business planst, die Vereinbarkeit planen, und du musst aufpassen, das Vereinbarkeitsthema ist ein anderes als ein Job Thema. Das heißt, hier geht es nicht permanent um Optimierung. Es ist nicht nur eine Frage von wie bist du gut geplant, bist du gut strukturiert? Nein, Vereinbarkeit, da geht es um Menschen, da musst du, da musst du plötzlich andere Dinge tun, und das müssen wir im Kopf klar kriegen, und wir können da nicht zu Hochleistungen hochfahren, so wie wir das vielleicht in unserem Business können. Ja, und ich finde, das Vereinbarkeitsthema manchmal zu eng gegriffen wird. Also, wir sehen, und ich glaube, das ist unser gesellschaftliches Fehler, dass wir es allein den Eltern überlassen und dass wir Vereinbarkeit auch nur auf dieses Familienthema konzentrieren. Ich glaube, Vereinbarkeit müssen wir weiterfassen. Erstens müssen wir uns gesellschaftlich anders aufstellen und sagen, das ist ein gesellschaftliches Thema, das Familie gelingen kann, weil Familie auch eine Zukunftsform unserer Gesellschaft ist, und Vereinbarkeit betrifft, überhaupt Leben und Job. Ja, und das ist nur eine Randnotiz, aber es wird ein wichtiges Thema, ist die Pflege unserer Eltern und der älteren Menschen. Da wird ein Riesen Thema auf uns zukommen, ein riesen Riesenthema, und da werden damit werden auch kinderlose Menschen mit dem Thema Vereinbarkeit konfrontiert sein, und überhaupt die Gesellschaft muss das hinkriegen, und deswegen finde ich es manchmal so blöd, wenn wir Vereinbarkeit nur so auf dieses enge, die kleine Family sehen, sondern Menschen haben das Bedürfnis, die Dinge zu vereinbaren, vielleicht ein interessantes Hobby. Was ist mit Ehrenamt? Leute wollen Ehrenamt machen, wollen sich anders engagieren. Die sind auch von der Vereinbarkeitsthematik. Wie kriege ich das hin? Ja, verbringe meine Ferien, biete ich ein kostenloses Fußballcamp für benachteiligte Kinder an? Ja, geht dann mein ganzer Urlaub drauf, oder wie mache ich das? Also, das sind so, das ist auch Vereinbarkeit.
Laura Roschewitz: Ja, eigentlich ist ja alles Vereinbarkeit, was nicht mehr weiter auf das sozusagen schneller, höher, weiter diesen Hyper Fokus auf den Beruf im klassischen Sinne, wie wir eigentlich seit dem Wirtschaftswunder sozusagen zelebrieren, zelebriert haben, also letztendlich immer weiter angehen, das Wachstum im beruflichen Kontext. Jeder möchte mehr Erfolg haben, jeder möchte eigentlich im optimalen Fall ein bisschen seine Eltern übertrumpfen, den Wohlstand steigern und so weiter, was natürlich sich mit diesem ganzen privaten, menschlichen, emotionalen Themen sehr schwer vereinen lässt. Bisher auf jeden Fall, und da braucht, wenn ich dich richtig verstehe, auch neue Konzepte.
Julia Strobel: Glaube ich, auf jeden Fall.
Laura Roschewitz: Ja, es gibt ja auch diesen Spruch, es braucht ein Dorf, um Kinder großzuziehen, und letztendlich gilt das auch genauso. Ich habe vor sieben Jahren mein Großvater gepflegt in der Sterbebegleitung, über fünf Monate zu Hause, und das waren nur fünf Monate, und ich weiß ja, ich weiß, wie das ist, oder ich habe eine Idee, wie das sein kann, und ich glaube, da hast du einen sehr, sehr großen Punkt, was mich zu einer nächsten Frage bringt, und zwar, du hast vorhin gesagt, Väter haben andere Themen, andere du hast aber auch gesagt, eigentlich alle Menschen, die zu dir kommen, kommen mit Konfliktthemen, also sei es mit den Kindern, sei es mit dem Partner, der Partnerin, mit sich selbst. Du hast dann auch noch eingestreut, dass du Mediatorin bist, das heißt, dass dein Wissen, deine Expertise aus diesem Bereich Mediation mit einfließt. Jetzt haben wir sehr viele Selbstständige, die uns zuhören, und sehr viele Frauen. Vielleicht magst du uns ein bisschen mit in den Bereich Konflikt überhaupt reinnehmen. Also was ist denn, was würdest du überhaupt sagen, was ist ein Konflikt? Wo fängt das überhaupt so an? Also ohne jetzt die totale Definition zu haben? Aber so, was musst du sagen, ist ein Konflikt, und dann würde mich tatsächlich auch interessieren, mit welchen Konflikten du da vor allem Kontakt hast.
Julia Strobel: Mhm also, ich unterscheide gerne, und ich finde, da kann man es schon ein bisschen klar machen, ob ich das Wort Streit oder das Wort Konflikt benutze. Im umgangssprachlichen sind wir häufig dabei, Streit zu sagen. Für mich, wenn ich ihn benutze, ist Streit eine eskalierte Form oder ein destruktiv ausgetragener Konflikt, weil ich der Meinung bin und es weiß und das so beobachte, dass ein Konflikt per se, also erstens dauernd stattfindet, im großen und im kleinen, und schon entsteht, wenn zwei Menschen in irgendeine Sache unterschiedlich denken, fühlen, empfinden oder etwas unterschiedlich wollen. Das ist dann nochmal erst mal kein Streit, sondern das ist eine unterschiedliche Bewertung oder eine unterschiedliche Geschichte einer Situation, einer Sache, und und ich mag gerne, und das sage ich einfach nur, weil es mir so hilft. Das Wort configere kommt aus dem lateinischen, und das heißt zum einen kämpfen, aber die andere Bedeutung, und die finde ich wichtig, die heißt zusammentreffen, und wenn wir es sozusagen schaffen, einen Konflikt, diese unberechenbare Dynamik, die das eskaliert und so weiter, und diese diese Angst zu nehmen, und das ist schlimm, und dahin kommt zu sagen, aha, wir treffen uns an einem Punkt, wo wir unterschiedlich sind, dann können wir es gut lösen. Also das als Grundvoraussetzung oder als Grundverständnis, und das führt dazu, welche Konflikte habe ich ja, ich habe Konflikte bei Eltern, die vielleicht in Erziehungsfragen unterschiedlicher Meinung sind, also wie doll behüten wir zum Beispiel unser Kind?
Laura Roschewitz: Mhm.
Julia Strobel: Ja, also, darf die das mit so und so vier Jahren alleine da losziehen, oder darf die das nicht? Oder? Das ist jetzt relativ einfache Geschichte. Aber das ist, da bist du sehr schnell aha, und was liegt dahinter, mit welchen Überzeugungen, mit welchen Werten steht die Mutter da, und mit welchen Überzeugungen, Werten Vorstellungen steht der Papa da, auch was ihre Rolle und so weiter dabei betrifft. Konflikte in der Partnerschaft? Ja, das sind.
Laura Roschewitz: Mannigfaltig.
Julia Strobel: Und es sind natürlich dann auch sehr schwierig Konflikte. Es sind manchmal Konflikte, die leider über viele Jahre gehen, wo es eine Konfliktgeschichte gibt, wo Verletzungen stattgefunden haben. Das ist manchmal defizielerer Prozess da aufzulösen und in wieder was Konstruktives zu kommen. Deswegen finde ich zum Beispiel auch schade, dass wir das nicht einfach lernen, dass wir das nicht schon früher lernen, mit Kindern lernen, in der Schule lernen, wie rede ich mit dem anderen, wie muss ich es sagen, was ich brauche, was ich will, ohne den anderen zu verletzen, dem anderen seine Freiheit zu lassen, zu entscheiden und so weiter, also in eine gewaltfreie Kommunikation zu kommen, weil ich das immer noch sehe, und das tut mir dann manchmal so leid. Eigentlich sind wir nur hilflos dabei, weißt du, weil wir es nicht gelernt haben, diese Dinge auszutragen, darüber zu sprechen, das richtige Wort dafür zu finden, von mir selbst zu sprechen und so weiter und so weiter. Und insofern tauchen dann diese Dinge dann auf bis hin natürlich zu Konflikten, dass jemand mit seinem Chef was hat, weil er da nicht zu Potte kommt, was nicht vortragen kann und so weiter. Also die Bandbreite ist von bis.
Laura Roschewitz: Jetzt gibt es ja Menschen. Ich weiß nicht, wie du das wahrnimmst, aber ich als Konfliktenlaien, sozusagen als nicht Expertin, ich würde sagen, es gibt schon so mindestens zwei Gruppen. Wahrscheinlich gibt es wieder ganz viele. Aber es gibt in meiner Welt auf jeden Fall eine Gruppe von Menschen, die oder ein Typ von Menschen, der Streit eher als was Konstruktives oder also ich sag mal, Streit oder auch einen Konflikt als eher, was okay ist oder auch konstruktives sieht oder sagt, bei Reibung entsteht Wärme, und was sich neckt, das liebt sich und so weiter. Also da gibt es ja auch ganz viele Sprüche, so Gegensätze ziehen sich an und so weiter. Es gibt ja sozusagen eine Richtung, die eher so Streit oder Konflikt zu etwas positiven deutet, und es gibt aber auch eine, eine ganz andere Richtung, also KonfliktvermeiderInnen, Menschen, die sagen, gleich und gleich gesellt sich gerne, alle Menschen, die Unterschiede also, wenn man zu viel Streit hat, sollte man sich trennen oder so. Nimmst du das auch so wahr, dass es wirklich zwei Gruppen sind, und siehst du da unterschiede jetzt zwischen zum Beispiel Vätern und Müttern? Das würde mich interessieren.
Julia Strobel: Gute Frage also ja, es gibt diese zwei Gruppen, wobei ich ganz wichtig finde, dass nicht automatisch derjenige ist, naja, komm, dann streiten wir uns halt mal, oder dann fliegen die Fetzen oder ein ordentliches reinigendes Gewitter, das sind nicht die, die Konflikte besser austragen können. Also nicht automatisch, weil ich da so im Gegenteil, ich finde, dass diese Gruppe eher dazu neigt zu sagen, ja, dann ist doch jetzt wieder gut, da haben wir uns jetzt gezofft und ist das geklärt. Aber wenn du hinschaust, ist der Konflikt null geklärt. So gut, ja insofern.
Laura Roschewitz: Genau Streit gehabt check, Konflikte geklät, nein!
Julia Strobel: Streit gehabt check, gibt es nicht. Also insofern ja, ist das also, das ist schon mal das eine. Das finde ich total wichtig. Das finde ich auch wichtig für die Menschen, die merken, dass sie das nicht können, dass Konflikte für sie wirklich ein ganz, ganz schwieriges Thema sind. Die sollen sich nicht diesen Menschen unterlegen fühlen. Das ist eine blöde Konstellation, also auch in einer Beziehung, und wir haben das intern auch auch. Also, mein Mann hat definitiv einen anderen Umgang mit Konflikten, als ich den habe, wobei ich auch sagen muss, dass natürlich mein Learning, mein Umgang, diese Ausbildung mir enorm geholfen hat. So bin ich nicht von Hause aus mit Konflikten aufgewachsen, und der Unterschied ist, glaube ich, gar nicht so groß. Also, mir tut es manchmal gut, es festzustellen. Ich erlebe Väter wie Mütter hilflos in Konflikten. Ich erlebe Männer, die vor einem anderen Mann auch einknicken und die nicht automatisch diejenigen sind, die hier so auf Dicken und jetzt machen wir mal ordentlich rabatz. Das ist nicht automatisch die männliche Position. Das nehme ich schon so wahr, und es gibt Männer, die eben auch bei mir sitzen und sagen, ich fühle mich total hilflos. Also, ein Konflikt überfordert mich komplett. Was ich durch die Bank weg feststelle, ist eben diese, dass wir schnell in diese Hilflosigkeit kommen. Wie sage ich das? Wie spreche ich das an? Wie kann ich über einen Konflikt mit dem anderen Menschen reden? So also, ich hab da viel mit Sprachlosigkeit zu tun.
Laura Roschewitz: Das ist ja vielleicht ein ganz guter Übergang, um auch noch mal ein bisschen in unsere Zielgruppe hier im Podcast reinzuschnuppern. Also wir haben ja hauptsächlich selbstständige Frauen, die uns zuhören und was ich ganz oft beobachte. Also ich bin ja so vom Typ her. Ich bin ja Fraktion ist Streit, super. Ich bin auch mit dem Glaubenssatz groß geworden, wer sich nicht streitet, liebt sich nicht. Also es ist sehr spannend, ich finde es hochgradig interessant. Das heißt, meine Prägung ist ja eigentlich, wenn man sich zu lange nicht streitet, liebt man sich wahrscheinlich nicht mehr. Deswegen sollte man mal ein Streit…
Julia Strobel: Schatz, worüber könnten wir denn heute mal wieder streiten?
Laura Roschewitz: Genau die kleine Glaskugel befragen, ach der Müll genau. Wohingegen mein Partner zum Beispiel damit aufgewachsen, dass das ein Streit, etwas ist, was unbedingt um jeden Preis zu vermeiden ist. Und auch beruflich beobachte ich das sehr, sehr viel auch von den Frauen, mit denen ich arbeite, in den Teams, mit denen ich arbeite, dass ich das Gefühl habe, dass es auch eine große Angst vor Konflikten gibt, also dass es wirklich so ist, dass zum Beispiel unter selbstständigen viele zum Beispiel sich nicht richtig trauen, sichtbar zu werden, weil sie Angst haben, es könnte ein Konflikt aufkommen. Also klassisch, eine Frau macht sich selbstständig, hat vielleicht noch einen Teilzeitjob, traut sich nicht, sichtbar zu sein auf Instagram, weil sie Angst hat, dass es einen Konflikt mit ihrem Arbeitgeber geben könnte, obwohl sie schon schriftlich bestätigt hat, dass sie ein Nebenerwerb haben darf. Wie nimmst du diese Angst vor Konflikten wahr, und was kannst du da vielleicht ZuhörerInnen mit auf den Weg geben? Was kann ich denn? Wie kann ich das überhaupt erst mal herausfinden, ob ich vielleicht davon doll betroffen bin? Also wo findet man denn einen Zugang, wenn man nicht gerade Mediatorin ist und Experte?
Julia Strobel: Ja, ja, das ist eine gute Frage. Also ich glaube, ich würde immer so vorgehen, dass ich merke, aha, hier habe ich einen Widerstand, hier stoße ich auf etwas, weil das tue ich ja im Streit mit dem Partner auch, hier stoße ich auf, es geht ja jetzt der Typ nicht mehr mit mir mit und findet das geil, was ich mache, sondern da stoße ich auf einen Widerstand. Und wenn wir es schaffen, dass wir diesen Punkt finden und sagen, was triggert mich denn da? Ja, also, ich hatte neulich, hatten wir so einen Tag in der Familie, der war irgendwie alle bei allen schwierig, irgendwie, irgendwie war die Stimmung irgendwie komisch, weiß nicht, woher es kam, und natürlich oder was heißt natürlich, meistens kommt am Ende eines solchen Tages irgendwo ein Streit auf, und dann habe ich nachher mit meiner Tochter gesprochen und hab gesagt, weißt du, es lohnt sich manchmal, in diesen Tagen, wenn man so einen komischen Tag hat, wo am Ende so ein Streit ist, mal zurückzugehen und zu überlegen, an welchem Punkt eigentlich was blöd gelaufen ist. Und manchmal treffen wir einen Punkt, da hat jemand so nebenbei eine flapsige Bemerkung gemacht, die mich verletzt hat oder so, und das war der Auslöser sozusagen, dass am Ende was explodiert. Zurückgehend zu den Selbstständigen. Ich glaube, die Angst vor dem Konflikt, die kann ich nicht, die kann man nicht einfach so abstellen. Aber wenn wir aus dem Konflikt das Dramatische nehmen und sagen, was will mir dieser Konflikt sagen, warum habe ich hier ein Thema, und mit meiner Sichtbarkeit ist das etwas, weil ich nicht mit Kritik umgehen kann, dann ist Kritik, hat erst mal per se nichts mit Konflikt zu tun, sondern ja möchte ich gerne, dass es immer alles schön und perfekt ist, und ich hab eben verinnerlicht, dass das so sein muss. Habe ich also was? Was steckt sozusagen an diesem Punkt dahinter? Ja, oder darf ich nicht? Finde ich zum Beispiel Frauen durchaus ein Thema. Darf ich erfolgreich sein? Darf ich strahlen, darf ich groß sein? Darf ich? Das sind manchmal eben, die wir aus unserer Prägung mitnehmen. Ja, als Frau bist du mal so, machst du schön deinen Job, bist du so ganz brav, aber so bäm und hallo, und hier bin ich, und ich will das und so. Das ist ein Konflikt, den wir dann mit uns so haben. Und also das, das zeigt uns ja auch der Konflikt, und das ist ein total spannender Punkt, weil er uns zeigt, was wir wollen, er zeigt uns, was da blöd ist. Er zeigt uns, wenn da jemand anders was sagt, dann kann ich sagen, nein, ich will das nicht so, das läuft mir so gegen nen Strich. Das sind nicht meine Werte, ich kann da nicht mitgehen, das ist mein Konflikt. Das sagt meistens, sagen die Konflikte was über uns als über den anderen, so in dieses Ding reinzukommen.
Laura Roschewitz: Das heißt, den Konflikt zu nutzen und den Widerstand, den ich vielleicht spüre, und nicht zu gucken, was machen die anderen, wer könnte mich da kritisieren, wo könnte irgendwas passieren? Sondern zu gucken, okay, was ist es denn bei mir also, sich dann wirklich ein bisschen auf die Schliche zu kommen. Du hast vorhin auch was von innerem Konflikt gesagt, also da würde ich gerne nochmal so ein bisschen hinschauen. Was ich verstanden habe, ist, dass es auch sein kann, dass also ich finde, wenn man über Streit spricht, geht man immer davon aus, dass es mindestens zwei Personen sind. Gibt es das auch genau so im inneren, oder was meinst du, wenn du sagst, es gibt quasi auch wirklich genauso abgebildete, du hast so gesagt, Engelchen, Teufelchen oder was können das, wie kann das aussehen, wenn ich innere Konflikte habe, und wie kann ich dann vielleicht den ersten Impuls von dir mitnehmen, was ich da tun kann, weil ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen sich das gar nicht so bewusst machen, dass es das überhaupt gibt.
Julia Strobel: Also ja, ganz klar, und manchmal können die sehr, sehr heftig und sehr stark sein, dass wir einen inneren Konflikt haben, und ich glaube fast täglich, also in kleinen Sachen, wie mache ich es jetzt da, oder was ist jetzt besser so? Und wir können uns, glaube ich, wirklich innerlich vorstellen, entweder haben wir das Engelchen oder Teufelchen. Ganz so einfach ist es meistens nicht, weil wir haben durchaus manchmal so ein kleines inneres Team, also dieses Bild dieses inneren Teams, womit man auch wirklich arbeiten kann und sagen, ja, wer redet denn da? Ah, ja, die eine meldet sich jetzt gerade zu Wort, dass es die braucht, das ist so die verspielte in dir, die ist faul, die braucht jetzt mal dringend irgendwie so netten, lockeren Nachmittag, möchte ich bisschen die Sonne legen und sehr gut gehen. Und dann kommt also da hinten, da meldet sich dann die Perfektionistin und sagt, du hast noch nicht dein Tagessoll erfüllt, jetzt bist du verrückt, hier in die Sonne zu liegen und so weiter, und dann kommt die Vernünftige, die sagt ja, aber es ist auch gut, eine Pause zu machen, und so, okay, Zack, hast du drei Team Damen, die da mit dir drin, ja, also verstehst du? Erstens, immer nur klar sein, ja, die Konflikte habe ich mit mir, wenn ich es dann schaffe, in dem Moment kurz dieses, ist ein kurzer innehalten im Moment, sage, okay, wer redet denn jetzt bei mir sozusagen, was wollt ihr denn jetzt alle so. Und dann bin natürlich schon ich diejenige, die nachher wieder die Regie übernimmt. Also, es geht dann wieder zu sagen, okay, dann machen wir das jetzt so. Du liebe Faule, Verspielte, du kriegst heute noch eine Stunde in der Sonne, aber du kriegst die noch nicht jetzt, weil ich habe diesen wichtigen Auftrag. Den möchte ich heute noch fertig machen, und dafür höre ich aber eine Stunde früher auf, als ich gedacht habe, und damit habe ich auch die Pause. So. Also, das wäre so eine innerlich moderierte Geschichte, zu wissen, dazu muss man sich natürlich auch ein bisschen kennen und zu wissen, welche Teile da in einem sind, welche Stimmen oft sehr, sehr laut sind. Wir haben meistens eine Stimme, die wie eine Perfektionistin oder eine fleißige, dieses fleißige Arbeitsbienchen, und du darfst ja nicht, und du musst, die sind manchmal sehr laut, und dann, wenn wir gut hinhören, haben wir eben manchmal auch stimmen, die sie leise sind und sich schwer tun, diesen Konflikt, diesen inneren Konflikt auszutragen und sagen, hallo, ich bin auch noch da, ich bin auch wichtig.
Laura Roschewitz: Ist das auch so inneren Team genauso wie sozusagen im echten draußen Leben? Sozusagen, dass es sozusagen im inneren Team auch die vielleicht aufbrausenden, cholerischeren, lauteren Stimmen gibt und aber auch die leiseren, und dass es sehr hilfreich sein könnte, sich mal auf die Spur zu begeben und zu gucken, wer spricht denn da?
Julia Strobel: Total. Ist natürlich eine sehr dynamische, das ist eine dynamische Geschichte, ist nicht ganz einfach, aber manchmal kommen wir dann dahin und sagen, ach ja, jetzt kommt wieder meine, jetzt kommt wieder die fleißige in mir, ja, okay, jetzt mal!
Laura Roschewitz: Hello again
Julia Strobel: Wir begrüßen dich im Team. Ne!
Laura Roschewitz: Würdest du sagen, genau würdest du sagen, dass es sozusagen ein Team Laura, ein Team Julia gibt, die schon relativ, also du hast grad dynamisch gesagt hast, hab ich gehört. Würdest du aber auch sagen, dass das auch was relativ stabiles gibt, also dass es so die Top 3, Top 5 gibt, die immer wieder um die Ecke kommen?
Julia Strobel: Ich glaube schon, also, ich glaube schon, dass wir Anteile haben, die stark sind, die dominant sind und die uns übrigens auch, und das ist auch wieder zum Thema Vereinbarkeit und Wechsel, die mich sowohl in meiner Rolle als Mutter, die ich kenne da und die ich aber auch in meiner Job Rolle kenne oder die ich auch als Rolle, wenn ich Schwester bin oder Tochter oder so. Ich bin ja in verschiedenen Rollen unterwegs, und die treffe ich dann immer mal wieder so. Also das, das würde ich schon sagen, und das ist auch nicht so ein Bild von multipler Persönlichkeit oder so ein Quatsch, ja, also um Gottes willen, das ist, ich, finde das! Ich finde nur, dass das Bild wirklich hilft. Also weil du hast angefangen, wie kann man damit umgehen? Und wenn ich mir vorstelle, ich habe so ein inneres Team, das da quatscht, also das hat dann wie so einer kleinen Bühne von so einem Schauspiel, stellst du diesen Teammeeting mal vor, und dann lässt du die mal quatschen.
Laura Roschewitz: Ja, super, super spannend! Ich könnte jetzt noch abwiegen, aber ich glaube, wir müssen irgendwann einfach eine zweite Folge Podcast aufnehmen, weil ich das Thema, was du jetzt sozusagen angeschnitten hast, auch super interessant finde, nämlich das Thema Rollen. Mit dem beschäftige ich mich auch schon sehr lange, und ich glaube, da könnten wir vielleicht. Machen wir wirklich in absehbarer Zeit eine zweite Folge, nämlich zum Thema Rollen und Konflikte, die da auch auftreten können und was das mit Vereinbarkeit zu tun hat, dazu könnt ihr, wenn ihr jetzt zuhört, uns auch gerne schonmal Feedback schicken. Wenn ihr das spannend findet, lasst uns gerne mal einen Kommentar da, denn das ist was, was ich mega spannend finde für uns Selbstständige, weil wir häufig noch mal andere Rollenkonflikte haben als viele Angestellte, wo eine Trennung häufig klarer ist, nicht immer. Es gibt auch ganz viele andere Beispiele. Aber ich erlebe das schon so, dass gerade unter selbstständigen Müttern zum Beispiel die Rolle der Selbstständigen und der Mutter häufig, zumindest in den Jahren, wo die Kinder sehr klein sind, sehr nahe beieinander liegen und es zum Beispiel völlig klar ist, dass die selbstständige Mama ihren Stift fallen lässt, wenn das Kind aus der Kita geholt werden muss und der angestellte Papa nicht zum Beispiel. Da könnten wir, glaube ich, gut mal diskutieren, weil du auch bestimmt herrliche Beispiele hast, wie es auch mal anders sein kann und wie das für die Väter ist, die vielleicht nicht mit einbezogen werden, und so weiter. Also, da machen wir mal noch eine zweite Folge. Ich habe zum Abschluss eine Frage sozusagen. Ich finde es immer ganz toll, auch einen konkreten Tipp mitzugeben für unsere Community, wenn jetzt jemand uns zuhört, die sagt, ich habe vielleicht wirklich ein Problem mit, wenn ich zum Beispiel eine Absage bekomme, mich jemand kritisiert, jemand mein Kurs doof findet jemand unter Social Media irgendwas kommentiert. Also wenn jetzt eine Person uns zuhört die sagt, wenn ich einen wahrgenommenen Konflikt habe, für mich ist das vielleicht schon ein großer Konflikt. Vielleicht ist es ja für jemand anders einfach nur ein Kommentar. Aber angenommen, jemand hat einen Konflikt, was sind denn vielleicht so auf der Verhaltensebene Sachen, die du so, oder hast du da vielleicht ein oder zwei Tipps für eine Person, wie damit umgehen? Also, wie kann ich, weil du hast ja vorhin auch gesagt, wir habe es ja leider nicht gelernt, das gab es mit den meisten in der Schule. Aber was kann ich denn machen, wenn ich so einen Konflikt habe? Wie kann ich denn überhaupt mich ausdrücken? Weil ich habe das Gefühl, dass viele dann entweder verstummen oder sofort zurück hauen, und da muss es doch irgendwie was besseres geben.
Julia Strobel: Es ist eine gute Frage, also mir hilft so ein kurzer Erklärungsprozess. Was an dieser Geschichte hat mit mir zu tun und was, glaube ich, ist aber bei dem anderen eigentlich ein Thema? Ja, also ja, da gehe ich natürlich so ein bisschen in die Vermutung zu sagen: Okay, der hat jetzt nicht so nach dem Motto, der hat nen schlechten Tag gehabt und lässt das jetzt an mir aus, sondern zu sagen, aha, der sagt jetzt das und das ist doof. Dann kann ich ja sagen, ich überlege jetzt nochmal wieder Workshop gelaufen ist oder so oder was ich da gemacht habe, und dann kann ich das in Ruhe durchgehen und sagen, nee, es ist aber sehr nach Programm gelaufen, ich war sehr präsent, ich habe die Sachen gemacht und so weiter. Das heißt, ich teile seine Kritik an meiner Arbeit nicht, und dann kann ich eben sagen, okay, das tut mir leid, dass dir das an der und der Stelle nicht gefallen hat. Möglicherweise hast du dir was anderes vorgestellt. Aha, Achtung ist vollkommen beim anderen, das heißt, der andere hat einen anderen Wunsch, ein anderes Ziel, ein anderes Bedürfnis in dem Moment, wusste das aber vielleicht gar nicht und konnte nur enttäuscht sein. Das hat überhaupt nichts mit deiner Arbeit zu tun. Du hast so, wenn du dann aber natürlich zu dem Schuss kommst und sagst, ja, das stimmt an der oder der Stelle, da war ich ein bisschen schwach, oder da bin ich nicht vielleicht auf ihn eingegangen oder was auch immer, dann kann man sagen, mensch, du hast Recht also, oder wenn du das jetzt so sagst, vielleicht finde ich es ein bisschen hart, wie du es ausdrückst. Das kann man auch durchaus zurückgeben, aber das auf das inhaltliche. Möglicherweise hat dir da das und das noch gefehlt oder so, dann können wir da nochmal drüber sprechen. Aber wenn wir wieder in einer ruhigeren Sprache miteinander reden können, dann bin ich gerne bereit, da nochmal zu sprechen, wenn du das möchtest, in dem Ton möchte ich es nicht, so möchte ich nicht reden, da bin ich bei mir. Ich lege fest, wie ich reden möchte, ich lege meine Sprache, meine Werte fest, und das kann man dann auch so kommunizieren. Weiß nicht, ob das das schon beantwortet. Aber ist so ein bisschen diese Frage, was einmal kurz überlegen und dann zu gehen, was hat mit mir zu tun, worauf kann ich reagieren? Möchte ich reagieren, und was ist möglicherweise beim anderen geblieben und hat bei dem anderen diesen Konflikt ausgelöst?
Laura Roschewitz: Ja, das finde ich ein sehr spannenden Punkt, gerade dieses. Ich habe mir was anderes vorgestellt, das finde ich gerade für uns auch Online Unternehmerin passiert es relativ, also relativ häufig, wenn man ein Webinar hat, mit 50 Leuten oder so, da habe ich mir was anderes drunter vorgestellt, und ich kenne es von mir selber, dass mich das zum Teil auf jeden Fall sehr berührt oder angefasst hat, dass ich dann irgendwie an mir gezweifelt habe und vielleicht, können wir, das nochmal so am Ende auch rausstellen, dass es dann eben wichtig ist, mal einzuchecken, zu gucken, wie war ich denn, bevor ich das gelesen habe, mit meinen Workshops, sozusagen wie zufrieden war ich, wie gut fand ich das, was ich gemacht habe? Wo habe ich vielleicht auch eine eigene Kritik? Weil ich merke immer ganz doll, wenn ich eine eigene Kritik an meinem Verhalten, Leistung, was auch immer habe und dann jemand, dann kann es mich eigentlich auch nur richtig treffen. Wenn ich wirklich dastehe, wie der Fels in der Brandung und sage, ich habe das richtig gut gemacht, dann gelingt es mir einfacher. Deswegen finde ich das total schön, dass mal zu trennen, was ist bei der anderen Person, und da hat es vielleicht wirklich diesen Impuls, den wir heute nochmal ganz explizit mitgeben können. Wenn jemand sagt, ich habe mir was anderes vorgestellt, dann ist das ja in der Vorstellung von dem anderen.
Julia Strobel: Genau. Manchmal, manchmal steckt da übrigens dahinter, ich muss es allen recht machen. Also, da kommt man dann auch hin. Muss ich ja nicht so, also was auch immer, dann da noch mal. Aber das ist genau, es ist eine andere Vorstellung. Wer hatte eine andere Vorstellung? Ich. Und dann kann man das klären.
Laura Roschewitz: Das heißt, da hat man aber eigentlich auch keinen Konflikt zwischen den beiden Menschen, sondern einfach in einem Raum zwei verschiedene Vorstellungen, und gut ist also, theoretisch könnte man es so entzerren.
Julia Strobel: Genau deswegen steht ein Konflikt. Der hat sich das so vorgestellt. Du hast dir das so vorgestellt, das war nur nicht in der Übereinstimmung. Dann ist da möglicherweise auch jemand unzufrieden. Entweder bist du es, weil du, wie du sagst, meine Leistung bin gerade mit meiner Leistung oder das, was ich da gemacht habe, unzufrieden, oder der andere, weil er nicht das bekommen hat, was er gebraucht hat, und es ist überall. Das hab ich mit meiner kleinen Tochter genauso, die sich was anderes vorstellt. Ich sag es tut mir leid, das kannst du jetzt nicht haben oder ist nicht so, und das ist ein wichtiges Learning, auch mit den Kindern. Das Aha, auch darüber merke ich, was ist eigentlich, was brauche ich gerade, was ist meine Vorstellung, was mein Wunsch, mein Bedürfnis und so weiter und so weiter. Also ja.
Laura Roschewitz: Ja, ja spannend! Ich glaube, dass das interessant ist, und ich glaube, da können wir doch heute mal einen guten Appell sozusagen rausgeben, da in Zukunft achtsam mal drauf, einfach mal drauf zu gucken. Wie ist das, wie ist es bei euch? Gebt uns da gerne Feedback zu, und ja, ich bin mir ganz sicher, dass es eine coole Idee wäre, auf jeden Fall mal rüberzuspringen zu deinem Profil, wir verlinken alles zu dir, in den Shownotes, liebe Julia, aber magst du noch einmal aussprechen, auf welchen Kanälen und unter welchem Namen und wie man dich am besten finden kann?
Julia Strobel: Mhm, also, ich sage noch mal, meinen Namen Julia Strobel. Darunter auf der Website www.juliastrobel.de findet man mich, und ich bin bei Instagram ist Juliastrobel.vätercoaching zu finden. Ja!
Laura Roschewitz: Hm, perfekt, und ich weiß auch, dass wir ja relativ viele Mütter hier in unserer sozusagen Community haben. Ich weiß aber auch, dass auch für Mütter das sehr, sehr spannend sein kann Julia zu folgen, gerade für Mütter, und ich weiß auch, wir arbeiten ja schon eine Weile zusammen, dass es einfach auch Mega, Mega cool ist, sich von dir inspirieren zu lassen, und dass es auch immer wieder Angebote gibt, wo die Mütter angesprochen sind, als Eltern, als Paar oder auch, um mal ein richtig cooles Geschenk für den Partner zu haben und nicht der Kinderwagen und die Bierkiste, sondern mal zeitgemäße Geschenke zu verschenken, zum Beispiel Vätercoaching. Das heißt, es lohnt sich doppelt und dreifach. Springt unbedingt mal rüber zu Julia, und an der Stelle bedanke ich mich bei dir für das schöne Interview!
Julia Strobel: Ich bedanke mich, liebe Laura. Mega viel Spaß gemacht, ganz toll! Danke dir!
Laura Roschewitz: Also, ich glaube, es wird noch mal eine Klappe, die zweite geben, weil bei dem Thema Rollen und Konflikte bin ich auch nochmal abgebogen. Also seid gespannt, lasst uns gerne eine Nachricht da, ob ihr das spannend findet. Wenn wir noch mal weitermachen. Ähm, schickt uns auch gerne eine Bewertung, wenn ihr Lust habt, und dann hören und sehen wir uns wieder zur nächsten Podcastfolge am kommenden Dienstag hier bei Moin um Neun. Danke fürs Zuhören, und bis bald! Ciao.