Kennst du das!? – Du willst ein Verkaufsgespräch führen und möglichst souverän und entspannt wirken. Stattdessen wird die Stimme piepsig, du redest schneller, verlierst vielleicht den Faden und bist irgendwie froh, wenn es vorbei ist. 😳

Erste gute Nachricht: Damit bist du absolut nicht alleine.

Zweite gute Nachricht: Daran kannst du etwsa ändern.

Wie das gehen kann, bespreche ich mit Chris Strobler, Mindset- & Stimmcoach, Sänger und ehemaliger Comedian. Chris hat hunderte Stunden “vor Publikum” auf dem Buckel und schnackt/ babbelt (er ist Franke und wir versuchen, unser Vokabular zu erweitern) mit Gretel über folgende Themen:

🤘🏻 Was deine innere mit deiner äußeren Stimme zu tun

🤘🏻 Wie du Souveränität und Ruhe in deine Verkaufsgespräche bekommst

🤘🏻 Wie lange du mit “Fake it til you make it” durchkommen kannst – und warum das auf lange Sicht nicht reicht

🤘🏻 Woher Chris die Zuversicht nimmt, dass alles gut werden wird

🤘🏻 Welche Regeln er für sich und sein Leben aufgestellt hat – und warum du dir davon ne Scheibe abschneiden darfst

Ein bewegendes, schlaues und sympathisches Gespräch mit, das du auf keinen Fall verpassen solltest.

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Gretel Niemeyer: Moin, moin und willkommen zu einer neuen Folge Moin um Neun, dem Businessschnack mit Laura und Gretel. Heute ist Donnerstag, das heißt, es steht wieder eine Interviewfolge an und mir gegenüber sitzt heute einer der wenigen Herren, die es in diesem Podcast geschafft haben. Ja, ich glaube, du bist der fünfte oder sechste, Chris Strobler, seines Zeichens Stimm- und Mindset Coach. Schön, dass du da bist.

Chris Strobler: Ja, ich freue mich sehr. Und was für eine Ehre als Mann es hier rein geschafft zu haben. Wuhu, ja.

Gretel Niemeyer: Das war gar keine Absicht. Aber irgendwie hat sich so ergeben. Genau. Erzähl mal Chris Stimm- und Mindset Coach. Meine erste Frage war tatsächlich, wie passt das zusammen?

Chris Strobler: Es wundert mich nicht die Frage, die kommt total häufig. Wie passt das denn zusammen? Also ganz kurz auf den Punkt gebracht erst mal, wir haben eine innere Stimme, wir haben eine äußere Stimme. Und was die innere Stimme sagt, das wird sich in der äußeren Stimme ausdrücken. Und deswegen ist das Mindset absolut entscheidend. Die innere Haltung, die innere Perspektive zeichnet sich einfach ab in der Stimme und im Wording und überall. Und deswegen ist die Veränderung immer von innen nach außen. Deswegen ist die Verbindung Stimm- und Mindset Coaching entstanden. Es hat ein bisschen gedauert, einige Jahre, bis es an dem Punkt angekommen war, aber dann war es gesessen. Das ist die Erklärung, dass der Punkt, warum das Ganze so genannt wird.

Gretel Niemeyer: Ja gut, ich habe schnell noch ein paar originellere Fragen im Laufe der Folge, aber ich vertraue.

Chris Strobler: Ich habe vollstes Vertrauen.

Gretel Niemeyer: Wir sind ja, wir sind ja eigentlich darüber connected, dass du eine Folge gehört hast, die ich beim Julian Heck gemacht habe und du dann gesagt hast, Stimme im Verkaufcall ist natürlich wahnsinnig wichtig und das kann ich wirklich nur unterschreiben. Und genau diesen Zusammenhang, den du gerade gesagt hast, zwischen was ich mir innen erzähle zu dem, wie ich dann außen auftrete, ist wahnsinnig wichtig. Magst du uns aus deiner Sicht einmal mitnehmen, wie die Stimme im Verkaufscall, sich verändern kann, worauf man da so achten sollte?

Chris Strobler: Ich kann es mal aus der Sicht meiner meisten Kunden schildern oder den Menschen, die auf mich zukommen, wenn es ein Problem gibt. Zweifel, jede Art von Zweifel wird in der Stimme hörbar. Das ist wie so eine Lupe, die man drüberlegt. Also wenn Leute an ihren Preisen zweifeln, an ihren Angeboten oder so nicht wirklich überzeugt sind von dem, was wir machen und das Ganze noch so ein bisschen wackelig ist, dann wird das mit der Zeit in der Stimme hörbar, schwingt einfach mit, hat jetzt noch gar nichts mit der mit der mit der Geschwindigkeit, mit der Sprechgeschwindigkeit zu tun. Wir hören sofort, rufst du jemand an, hörst du sofort, wie ist der drauf? Melancholisch? Ist der fit? Ist der fresh, der ist der total voller Energie oder eher down? Und wir hören auch schnell vor allem, wenn wir Menschen näher kennen, ob jemand was überspielt. Und das lässt sich auch nicht verstecken, wenn man sich nicht kennt. So, so, die Leidenschaft schwingt mit. Die Zweifel, die werden genauso hörbar. Das ist mal das eine. Das passiert einfach übers Unterbewusstsein. Wir nehmen das wahr, wenn jemand Zweifel hat. Die andere Sache ist die, dass das Sprechtempo sich oft erhöht, also Leute schneller sprechen, viel erklären wollen in Verkaufsgesprächen oder wenn es um um Interesse geht, mal überhaupt zu besprechen, wie könnte eine Zusammenarbeit aussehen? Und die Leute haben dann so viel Stress im Kopf, dass sie nicht zum Punkt kommen. Also sie verpassen oft den Punkt. Das wird mir oft erzählt, den Punkt, überhaupt zum Angebot zu kommen. Es wird dann so ein Gequatsche und so ganz zum Schluss kommt dann noch so ein übrigens, ja, du kannst mit mir arbeiten und dann kommt das berühmte.

Gretel Niemeyer: Ach und das kostet 2.000 €. Tschüß!

Chris Strobler: Tschüss, ich melde mich. Ja, das ist dann oft der Schlusssatz. Ja, danke für deine Zeit. Ich melde mich dann bei dir und dann ist Go. Und das passiert in der Regel gar nichts und Sprechtempo erhöht sich und die Stimme, das ist das Fiese. Durch den Stress im Kopf erhöht sich auch die Stimme. Der Klang der Stimme geht nach oben, die Stimme wird höher, kurzatmiger. Und das merkst du dann ganz einfach. Das ist so eine psychologische Komponente, denn du nimmst dem Interessenten, der Interessentin dadurch die die Sicherheit bei dir zu kaufen, die, die, die spüren, irgendwas ist da unklar oder so und das drückt sich in der Stimme aus. Also es hängt jetzt erst mal im ersten Schritt gar nicht so sehr an dem Wording oder an dem Leitfaden oder so, das kann alles gut sein. Es hängt an diesem inneren Vertrauen zu sich und dass man auch glasklar weiß, was das Produkt, das kennst du, das ist deine Nische, das ist dein, da bist du zu Hause, was das Produkt dem anderen bringt und das wissen viele nicht. Und dann spricht sich das Ganze im Kreis rum.

Gretel Niemeyer: Ja, ja, absolut. Und dann ist es halt eher so ein Schnack und man ist eher in dieser Friend zone. Und sobald es dann zum Angebot geht, wird es richtig unangenehm. Kenne ich absolut. Aber jetzt sag doch mal, du bist ja wie schon eingangs gesagt Stimm- und Mindset Coach und sagst ja letztlich okay, um eine souveräne Stimme zu haben, braucht es eben auch diese Ruhe, dass ich weiß, was ich verkaufe, dass ich weiß, der Preis ist in Ordnung usw.. Mindset aber dauert ja, aber einen Moment.

Chris Strobler: Ja.

Gretel Niemeyer: Wie stehst du denn dann zu so was wie Fake it til you make it? Also kann man gar nichts überspielen? Muss man wirklich innen anfangen wie es da so dein Take.

Chris Strobler: Nee, man kann natürlich. Man kann natürlich Dinge überspielen. Schau, ich komme von der Bühne, ich habe Comedy gemacht und stehe schon saulang auf der Bühne. Und ganz klar, man kann Sachen überspielen, weil. In den letzten 30 Jahren. Wie oft ging es mir mal nicht so toll oder wie oft war mal irgendwas im Hintergrund und ich habe trotzdem mein Programm gespielt. Das ist auch ein Stück weit natürlich auch ein Training, dass du einfach in die Rolle schlüpfst und diese Rolle gut erfüllst. Und das können wir auch. Wenn wir nicht aus der Substanz zu sehr schöpfen, dann funktioniert das auch. Es ist ja immer so eine, so eine Lebensbalance. Also von daher, natürlich kann man das auch mal machen, wenn jetzt gerade nicht alles top ist. Die andere Sache ist einfach die, ich würde es nicht empfehlen, irgendwie krass zu faken und so zu tun als ob. Weil es nicht funktioniert. Weil es. Bestes Beispiel: Schau in den letzten vier, fünf Jahren haben wir so viel neue Selbstständige durch Corona ist nochmal ein Schwung gekommen und viele haben gedacht okay, online Content posten, dann funktioniert die ganze Sache. Jetzt merken die meisten, die ein bisschen hochpreisiger verkaufen. Da gehören auch Gespräche dazu. Es gibt Gesprächsbedarf, immer wieder. Und jetzt ist einfach das Problem, dass die meisten nicht gelernt haben, wie man überhaupt spricht, wie man überhaupt mit Menschen da umgeht und was überhaupt nötig ist. Und wenn die anfangen, irgendwie. Wenn denen ihr Coach sagt Hey, verkaufe dein Coaching für 5.000 €, der hat aber noch nie ein Produkt verkauft für 500 oder 1.000 €, geschweige denn sich selbst. Die Schere ist zu groß. Also das das kriegst du nicht hin. Ich sage mal, eine gute Sache ist die, baue dir ein Produkt und einen Preis, ein Angebot, mit dem du dich noch wohlfühlst, das dir auch über die Lippen kommt, ohne dass du jetzt gleich dabei sagst Oh Gott, mir bleibt das Herz stehen plus ein paar Prozent plus zehn plus 15 %. So ein bisschen bisschen Lampenfieber darf dazugehören. Aber weißt du, wenn jemand mit 500 € Coachings da ist, was alles fein ist, und dann soll plötzlich das Fünffache verlangen? Das wird nicht klappen, das haut nicht hin. Deswegen sage ich immer Nein, nicht rumfähigen, sondern bau dir wirklich erst mal ein Produkt und ein Wording, das für dich gut funktioniert plus ein paar Prozentpunkte obendrauf. Dass du dann nicht total, weil sonst ist jedes Gespräch ist das reinste, dass das einfach ein Sprengstofffass einfach, es geht hoch da du da machst dich fix und fertig.

Gretel Niemeyer: Ja nee, also bin ich auch völlig bei dir. Also das ist. Ich glaube, das ist auch so ein bisschen der Grund, warum Verkaufen so einen unfassbar schlechten Ruf genießt oder warum es vielen so schwerfällt. Weil sie sich auf irgendeine Rolle, auf irgendein Produkt, in irgendein Schema reindrücken sollen, das nicht zu ihnen passt. Und genau wie du sagst man, es braucht erst mal ein Angebot, das passt. Es braucht einen Preis, mit dem du dich wohlfühlst. Und wie du es schon gesagt hast es kann ja sein, dass dein Zielpreis noch mal 40 % drüber liegt. Dann hast du halt den ersten Kunden, der 40 % günstiger kriegt, der nächste noch 30 % günstiger, denn. Also so kannst du dich ja auch rantasten. Aber wenn du natürlich vor jedem Gespräch da sitzt und dir denkst, die Preisfrage wird wieder kommen, wie mache ich das? Oh Gott, oh Gott.

Chris Strobler: Was ist, wenn die Person nein sagt, wenn der ablehnt, wenn die Fragen hatten und das ist tatsächlich. Da sind wir wieder bei der Mindset Arbeit. Die meisten können sich es dann in dem Augenblick gar nicht vorstellen, dass es gut läuft von vornherein, dass das, ich Coache ja auch Leute, die auf die Bühne gehen und Vorträge halten durch meine Bühnenerfahrung dass das auch oft diese Angst, die Angst davor, dass etwas schiefgeht, ist viel größer als die Erwartung, es könnte ja alles gut gehen. Es kann ja alles super klappen. Darüber denken die meisten Leute gar nicht nach. Und das kann ja beim Verkauf genauso sein. Genau. Ja.

Gretel Niemeyer: Ja, genau. Ich glaube, es hat auch wirklich immer so eine Mischung von habe ich natürlich nur ein oder zwei Verkaufsgespräche im Monat, was du auch in einem Reel ganz schön gesagt hast mit der Bedürftigkeit. Also muss das wirklich jetzt alles klappen in diesem Gespräch. Dann habe ich natürlich auch ein Problem, weil ich dann alles auf eine Karte setze, weil ich mich selber unter Druck setze. Das sind dann so äußere Faktoren, wo man natürlich …
Chris Strobler: Da entsteht Druck, wenn Geld in die Kasse muss und dann ist natürlich einfach Druck da und dann ist das Gespräch super selten. Du hast dann wenig Erfahrung, du kannst wenig Erfahrungen sammeln und das ist natürlich eine schwierige Sache. Und da geht es aber noch mehr, mehr Ruhe vor dem Gespräch zu erzeugen. Und das mache ich dann ganz oft mit Kunden eine kleine Routine. Komm noch mal runter, atmen noch mal durch, wärme die Stimme noch mal auf. Hör vielleicht noch mal einen Song, der jetzt nicht im Uptempo ist. Viele empfehlen ja immer dieses Tschaka, bleib er ruhig, stell deine Ohren auf Zuhören ein und nimm das Gesagte auf, statt irgendwie zu plappern. Und das kann man schon so ein bisschen trainieren. Und je mehr Ruhe da reinkommt, umso besser. Dann klappen die Gespräche besser. Du kennst das. Das ist eine Sache, die funktioniert, wenn es einmal Klick gemacht hat. Dann funktioniert das. Einmal der Beweis mein Kunde hat mein Produkt gekauft und es war gut so.. Okay, dann ist das eine Sache. Dann wird. Dann wird die Stimme auch selbstsicherer. Aber vorher ist das wirklich umso wichtiger, je seltener das Gespräch ist, umso mehr eine gute Vorbereitung, die unaufgeregt ist.

Gretel Niemeyer: Ja, genau, die unaufgeregt ist, wie du es ja auch sagst. Was passt zu dir? Welchen Song möchtest du hören? In welchen Klamotten fühlst du dich vielleicht besonders? Nun, besonders wohl? Möchtest du es noch mal durchgehen? Oder kurz vorher lieber gar nicht mehr reingucken, sondern was ganz anderes machen? Und das finde ich halt immer so schade, dass es oft, wie du es auch gesagt hast, dass oft so ein Schema F einfach drübergelegt wird von Wow geil, wir bringen uns alle in so eine Hype-Stimmung und dann, was soll das?

Chris Strobler: High Energy!

Gretel Niemeyer: Wenn wir selber gar nicht so ticken und unsere Kunden vielleicht auch nicht, weil wir Achtsamkeitscoachings verkaufen oder so. Das ist ja absurd einfach.

Chris Strobler: Ja, und das ist dann schon wieder so eine aufgesetzte Rolle. Also nicht viel wichtiger als sprechen. Ich sag immer der. Der beste Weg, der schnellste Weg zu einer guten Stimme ist. Halt die Schnauze! Du hast zwei Ohren, einen Mund. Hör erst mal zu. Nimm das Gesagte auf. Das ist viel besser für den Dialog, als einfach zu plappern.

Gretel Niemeyer: Ja, schön, dass du das gebracht hast.

Chris Strobler: Sonst hättest du es gemacht.

Gretel Niemeyer: Möglicherweise. Jetzt ist es so, dass für viele das so ein bisschen eine gewisse Sicherheit gibt, im Erstgespräch schon mal Expertise zu zeigen. Also bei meinen Kundinnen, da kürze ich manchmal gnadenlos die Zeit für Erstgespräche runter, weil die sich sonst dumm und dämlich coachen, um schon mal zu zeigen, was sie alles können und wie gut sie sind. Du sagst ja selber Ey, wehe ihr coacht im Erstgespräch. Warum ist das so?

Chris Strobler: Also es ist erst mal so, dass viele, was du gerade bestätigst, dazu neigen, gleich Expertise zu zeigen, gleich zu helfen und gleich die ersten Hilfestellungen zu geben. Und was passiert ganz oft? Der Mensch sagt okay, jetzt habe ich erst mal zwei, drei Tipps an der Hand. Die kann ich ja jetzt erst mal ausprobieren. Und das wird passieren. Und die Sache ist die das ist das Mindset dahinter. Im Grunde hast du der Person, wenn du das tust, genau gar nicht geholfen. Weil die Tipps sind einfach nur, das sind schnelle Tipps. Die werden nicht in der Tiefe helfen und ihr verschwendet einfach nur Zeit. Weil letztendlich wird die Person wieder bei dir landen, wird nicht weiterkommen oder sie geht zu irgendeinem anderen Coach und bucht dort ein Coaching. Und deswegen sage ich immer „Bitte nicht coachen in dem ersten Gespräch“. Nein, auf gar keinen Fall Kein Coaching ohne Auftrag und zuhören. Es geht wirklich. Es ist viel sinnvoller, die Herausforderungen, die die Person hat, noch mal darzulegen und wirklich durchzugehen. Damit meine ich nicht in den Schmerzpunkt zu drücken, sondern noch mal klar zu machen, wo eure gemeinsame Reise hingeht und was eigentlich die Transformation ist, was eigentlich möglich ist. Das ist viel, viel wichtiger als jetzt gleich schnelle Tipps, dass es so es hat jemand hat eine eine Platzwunde und wir kleben einfach so ein Pflaster drauf und sagen Hey, schau mal, geht doch schon mal und ne rate ich davon ab. Zuhören, zuhören, zuhören und auch nochmal, die Absicherung holen. Habe ich dich richtig verstanden? Du möchtest dahin. Das ist dein Ziel. Darüber reden wir. Bin ich da absolut richtig? Sind wir da d’accord? Yes. Okay. Alles klar. Dann lass uns gemeinsam in die Richtung gehen und dann machen wir Schritt 1, 2, 3. Das kommt als Nächstes.

Gretel Niemeyer: Ja, das hat er nun aber auch so ein bisschen was mit, auch wieder in sich ruhen zu tun. Zu wissen, was man kann. Zu wissen, dass die eigene Expertise vielleicht schon auf anderen Kanälen gezeigt wurde. Woher nimmst du oder was hast du für einen Tipp für jemanden, die gerade anfängt? Woher nimmst du diese Zuversicht, gut genug zu sein in dem, was du machst?

Chris Strobler: Hm, das ist eine sehr, sehr gute Frage. Und das ist eine innere Arbeit. Ich würde Leuten, die am Anfang stehen, immer empfehlen, sich sehr präsent schriftlich herzuholen, was sie bereits alles erreicht haben, worauf sie stolz sind, was sie im Leben schon gerissen haben, welche Situation sie gemeistert haben, von wem sie umgeben sind, wen sie lieben, wer sie liebt, alles, was eben da ist, um da so ein Fels zu schaffen. Das ist ungemein wichtig und hilft so sehr, wenn das präsent ist. Weil Negativität schwingt immer stärker rein und das präsent ist, was man schon gerissen hat und was man alles schon erlebt hat und übt und auch bewältigt hat. Das sollte unbedingt da sein und präsent sein, dass man sich darauf beziehen kann in dem Moment. Also das heißt da, da darf das Mindset sich noch stabilisieren, da muss ein Fels her, auf den man sich beziehen kann. Und weil wir, die meisten neigen am Anfang dazu, sich schlechter zu verkaufen, als wir eigentlich wirklich sind, also dass sie jetzt irgendwie versuchen drüber zu babbeln und genau das passiert, was du sagst. Sie vertrauen sich noch nicht und haben das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Und das ist der Kernpunkt, der zu lösen ist. Du bist gut genug. Dein Angebot ist stark genug. Du bist als Person genug. Ich sag den Leuten immer, es ist genug, dass du da bist. Jetzt kommt noch deine Expertise on top. Das ist erst die Sahne auf dem Cappuccino. Und das sind so ganz, ganz, ganz wichtige Faktoren, damit es nicht ins Negative einstürzt. Also da unbedingt ein Fels am Anfang bauen, dass man da auf der sicheren Seite ist.

Gretel Niemeyer: Ja, ja und ich finde halt, es kommt auch immer ein bisschen drauf an, mit wem man sich vergleicht. Vergleiche ich mich jetzt mit jemandem, die vor zehn Jahren losgelaufen ist, dann kann ich ja wirklich nur verlieren. Sondern wirklich gucken, was habe ich selbst eigentlich schon geschafft auf dieser Reise? Wo bin ich? Was habe ich geschafft in diesen in diesen Monaten? Und da so ein Realitätsgefühl, ein Stück weit auch zu entwickeln. Und ganz ehrlich, also ich sitze auch manchmal vor meinen Kundinnen und sage so „Ich mache mir manchmal vor einigen Sales Calls so derbe ins Hemd.“ Das dürfte ich gar nicht sagen, weil ich bin ja Sales Coach, aber wenn wir uns weiter erlauben, menschlich zu sein, Fehler zu machen, auch zu sagen, uns fällt auch nicht alles leicht. Ja, ich gebe manchmal meinen Kundinnen auch noch so, so Phrasen an die Hand, die sie nutzen können, wenn es gerade in die falsche Richtung geht in dem Gespräch. So was wie Mist, jetzt habe ich mich total verzettelt, ärgere ich mich gerade selber drüber. Aber lass mal wieder zurückkommen auf Thema XY. Also eigentlich, dass man merkt, so eine falsche Professionalität in solchen Gesprächen also professionell ja na klar. Aber auch einzugestehen Mist, jetzt habe ich mich verrannt. Und manchmal ist es viel einfacher das dann zu sagen, kurz wieder zurückzukommen und weiter zu machen, ist viel souveräner als fakemäßig drüberzuspielen.

Chris Strobler: Da bin ich völlig bei dir, bin ich völlig bei dir. Und das gibt eine ganz wichtige Regel dabei, die ich immer vorne hinsetze. Wenn wir die ganze Zeit denken und schon darüber nachdenken, was wir als nächstes noch tun können, um noch mehr das Loch zu stopfen, nicht genug zu sein, dann können wir nicht zuhören. Und das ist in Gesprächssituation ganz oft, in Meetings, jemand erzählt was und man denkt schon über die Lösung nach und nimmt gar nicht mehr wahr, was gesagt wird. Das passiert in Gesprächen. Mir passiert das auch ganz oft. Und der Grund dahinter ist eigentlich immer nur der Gedanke, dass man noch nicht genug ist, dass es noch nicht genug ist. Und das passiert eben in der Social Media Welt super schnell. Wie du schon sagst, dass man sich vergleicht und schon vergisst, vergisst, was man selbst schon geleistet hat. Ich erlebe das immer wieder, dass Leute, du kennst das wahrscheinlich auch, Leute melden sich und du denkst Mensch, ich hab einen super Eindruck, wo soll es denn da klemmen gerade eben? Und dann erzählen die. Und haben gar nicht mehr auf dem Schirm, warum sie sich selbstständig gemacht haben, was der Hintergrund war für dieses Business, welche Vorteile das hat, wie schön das alles ist, das ist alles schon zum Nachteil geworden und so, so belastend. Und dann kommen solche Aussagen wie wie es ist schwer, Content zu erstellen. Es ist ganz schwer, einen Text zu schreiben und es ist ganz schwer, dieses Video zu drehen. Und dann Oh, die Verkaufsgespräche, mein Horror. Und jetzt, wenn du das hörst, dann brauchst du dich nicht wundern, warum das alles dann nicht noch nicht so gut funktioniert. Also das heißt, da muss echt ein Chance her.

Gretel Niemeyer: Ja, ja, genau. Wir reden viel von Authentizität und sich zeigen, wie man ist. Aber wir wollen trotzdem so eine Social Media taugliche Authentizität. Und sobald es einen Bruch gibt zwischen dem, wie ich mich darstelle, und dem, wie ich dann im Verkaufsgespräch bin und dem, wie ich dann vielleicht in der Delivery bin, gibt es echt ein Problem. Weil idealerweise brauchen wir einfach. Also wollen wir unsere Kunden ja nicht verunsichern, sondern in sagen hey, hier kriegst du die gleiche Person wie hier, wie hier, wie hier in anderen Intensitäten. Aber ich ändere nicht plötzlich meine Persönlichkeit, wenn ich dein Coach werde. Das finde ich halt immer schwierig.

Chris Strobler: Nee, nee, absolut nicht. Und es ist einfach. Ich sage mal, das Einfachste ist wirklich, wenn Ihr Kunde und du, wenn ihr euch versteht, wenn wirklich klar ist, was das Ziel ist und wobei du dann deine Kundin unterstützt und wo ihr rauskommen wollt, dass das wirklich ganz, ganz klar ist, wenn du selbst das Gefühl hast Hey, das ist wirklich lösbar, das kriegen wir hin, das ist wirklich, auch wenn da, auch wenn sie mal stolpert oder er drüber stolpert. Unterwegs kriegen wir wieder motiviert und das bekommen wir hin. Du bist überzeugt davon, dann funktioniert das auch, weil nur dann kann auch die Überzeugung bei deinem Gegenüber, bei deinen Kunden wachsen und nur dann kann die entstehen diese Überzeugung und das ist ganz wichtig deswegen, wenn man hier aufgesetzt ist, vergiss es, wird nicht funktionieren. Je mehr du das Gefühl hast, mein Produkt, meine Leistung, meine Erfahrung, die passt wirklich ganz genau darauf mal hinbekommen, auch wenn vielleicht mal was schiefgeht, ist das okay. Das sind super Voraussetzungen.

Gretel Niemeyer: Ja, jetzt hast du schon vorhin vom Denken und wie das Denken sozusagen unsere Handlung beeinflusst geredet und was in irgendeinem der 1000 Posts, die ich mir angeguckt habe, geschrieben wenn es denkbar ist, ist auch machbar. Wie kam es zu diesem Slogan?

Chris Strobler: Denkbar ist auch machbar. Das kam zu dem Slogan, das wenn du es dir vorstellen kannst, wenn du es visualisieren kannst, dann ist es meistens auch umsetzbar und machbar. Also, dass du zu der, dass du zu dem Verkaufserfolg kommst, dass du zu der Person wirst, die Content erstellen kann, ohne dass du dir das Bein morgens abhakst oder dass du eben ein Projekt dann einfach wirklich auf die Straße bringst. Der Slogan kam deswegen. Und ich sag dann auch immer wieder ganz gerne, weil in den vergangenen Jahren habe ich immer wieder Gespräche geführt mit Leuten, die schon wahnsinnig viel Kohle ausgegeben haben für Strategien und diese Strategien, die waren super. Trotzdem haben sie die Strategien nicht auf die Straße gebracht, weil sie unterwegs stolpern, am Zweifel, am Umsetzen. Das Leben bringt vielleicht mal was rein und sie stolpern unterwegs. Und je mehr die Zweifel, umso mehr Zweifel reinkommen, umso schwieriger wird die Umsetzung. Und das ist der ganz entscheidende Teil. Die Leute verlieren dann unterwegs das Ziel aus den Augen. Und diese Visualisierung, die schläft ein. Und denkbar ist gleich machbar heißt, wenn du dir immer wieder das Ende vorstellst. Dann wirst du zum Ziel geführt. Das muss stark sein. Die Vorstellung, die Emotion, das sollte emotional verknüpft sein. Ich gebe dir ein Beispiel. Zehn, elf ist ungefähr elf, zwölf Jahre her. Damals habe ich überlegt Chris, machst du mehr aus der Comedy? Ich war schon lange auf der Bühne mit A cappella usw., wollte aber mehr in die Comedy reingehen. Und für mich war klar, wenn ich es schaffen will, ein Programm zu schreiben, ne Premiere zu machen und ein Publikum anzuziehen, wenn ich da stolpernd unterwegs zweifel, dann wird das nix. Ich brauche ein starkes Bild und mein Bild war, dass sich am Ende der Show, die gab es noch gar nicht, dass ich am Ende der Show auf der Bühne stehe, so ein Publikum von 100, 150 Leuten da ist, die applaudieren und die Menschen sind beseelt und und lachen und hatten eine gute Zeit. Und das strahlt sich auf mich ab. Also ich habe diese Emotion hergestellt, wie sich das anfühlt, am Schluss dazustehen und nicht aufgeregt, sondern so verbunden mit dem Publikum. Und das hat dieses Zielbild, das hat mich automatisch dahin geholt. Und deswegen ist denkbar gleich machbar, weil dadurch habe ich’s, dadurch habe ich es umgesetzt. Dadurch bin ich drangeblieben und habe mir gedacht Nein, ich will das Gefühl, ich will dieses Gefühl. Ich möchte dieses Gefühl und als es dann da war habe ich dann voll mit den Tränen gekämpft und habe einen auf großer Mann gemacht. War doch alles selbstverständlich, Leute. Und dann so Jo.

Gretel Niemeyer: Ja geil, aber erzähl mal. Du machst ja heute gar keine Comedy mehr, weil es dir vor fünf Jahren, meine ich, die Füße unterm Körper weggezogen hat und du bei einer Show, wie nanntest du es, die Bühne geküsst hast. Ich glaube, wie nanntest du es?

Chris Strobler: Den Boden geküsst.

Gretel Niemeyer: Den Boden geküsst hast, weil oder nachdem du dich auch schon zwei Jahre mit krassen Schmerzen da durchgekämpft und durchgeboxt und für dich offensichtlich gekämpft hast. Einerseits, wie kam es dazu, wenn du das teilen möchtest? Andererseits frage ich mich, seit ich das gelesen habe. Und woher nimmst du die Zuversicht? Wirklich diese Zuversicht, wieder aufzustehen, weiter zu machen? Ich meine, dir wird es ja auch nicht immer gut gehen.

Chris Strobler: Nee, nee, nee, natürlich nicht. Aber mir geht es heute entscheidend besser als damals. Das ist vor allem eine innerliche Veränderung. Das ist der Umgang damit. Aber also die Frage war, dass ich mal schildere, wie es dazu kam oder wie das ist.

Gretel Niemeyer: Wenn du magst?

Chris Strobler: Ja, ja, sehr, sehr, sehr gerne. Lass mich kurz einen Schluck trinken. Also das Ganze ist jetzt wahr. 2016 ist jetzt sieben Jahre her. Vor fünf Jahren habe ich dieses Business gestartet. Vorher war ich, hatte ich ja eine Gesangsschule und habe rein von der Bühne dann noch gelebt, also rein von Auftritten. Und das ist 2016 gewesen. Also letztendlich habe ich eine chronische Erkrankung, chronische Schmerzen über 7, 8 bis 10 Jahre reingeholt und dann, so 2014, ist die Krankheit komplett ausgebrochen und hat mich immer öfter ans Bett gefesselt. Der Zustand war eigentlich der. Ich bin zu einem Auftritt gefahren, auf Tour gefahren, habe irgendwie mich durchgewurschtelt, kam wieder zurück, lag wieder im Bett. Und so ging es über zwei Jahre so anfangs war das alle vier Wochen der Fall, dann alle drei, alle zwei und irgendwann war es jeden Tag so. Es war einfach chronisch. In 20 Tagen im Monat war ich quasi mit starken Schmerzen befallen. Und dann habe ich das Spiel halt eben weitergetrieben, bis ich den Boden geküsst habe. Bei einem Auftritt war volle Hütte. Leute waren da und es kam ein Song und ich konnte ihn einfach nicht mehr singen. Bin in die Knie gegangen und dann neben der Bühne ohnmächtig geworden und einfach vor Schmerz. Und das war natürlich erst mal ein Augenblick, der beschäftigt dich. Du weißt, da musst du was ändern, da darfst du jetzt was ändern, da darf ein großer Change im Leben kommen. Was aber nicht heißt, dass du es dann tatsächlich tust. Da brauchst du schon noch so zwei, drei Vorschlaghämmer auf den Kopf, bis du es dann wirklich machst. Weil Muster lassen sich nicht so einfach verändern. Aber ich bin dann diese Reise gegangen und habe mich viel mit mir beschäftigt therapeutisch. Habe mich begleiten lassen, habe mir einen Mentor gesucht, gesucht und habe wirklich das ganze Leben auf den Kopf gestellt. Viele kleine Feinheiten von morgens aufstehen, bis abends im Bett gehen und habe mich gefragt woher kommt es eigentlich, dass ich endlos Leistung bringen will? Immer vier Herdplatten an und die Backröhre und mit der anderen Hand wird noch die Wand gestrichen. Woher kommt es eigentlich? Das war ein Mangel. Es war ein Mangel, einfach pure Angst, in Mangel zu landen. Und wenn du diesen inneren Antrieb hast, bist du immer im Fight or Flight Modus und kommst da nicht raus. Und das war auch der Grund, warum diese Erkrankung reinkam. Ich habe den Boden geküsst und habe dann einmal mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Und du hast die schöne Frage gestellt. Danke dafür. Woher nimmst du die Zuversicht? Richtig. War das richtig so? Woher die Zuversicht? So eine Erkrankung oder so eine Situation, die mit der gehst du unter oder die härtet dich total ab. Du wärst total resilient. Weil bei mir war es so ich war zehn Jahre selbstständig am Stück, konnte dann 18 Monate fast nicht arbeiten und meine Rücklagen waren komplett aufgefressen innerhalb weniger Monate. Und das heißt, ich war nach einer gewissen Zeit komplett Brooke mit Anfang 40, mit 41 war ich Brooke und hatte nichts mehr. Also wirklich musste mir. Ich musste mehr als 20 € von Leuten von meinen Freunden leihen für ein Abendessen und es ist keine schöne Situation. Aber es war auch eine Chance, weil ich wusste, wenn ich da durchkomme und in Zukunft das tue, was ich liebend gern mach und und mit großem Spaß und Leidenschaft auf mich aufpasse und da auch mal so rangeht, dass ich weiß, was ich wert bin, dann wird mir das nicht mehr passieren. Und ich wusste, wenn ich diese Situation, wenn ich das überwältige, wenn ich das hinbekomme, dann kann ich eigentlich nichts erschüttern. Da kann mich nichts mehr erschüttern, weil wenn man das gebacken bekommt, dann hast du, hast du dir echt einiges bewiesen. Das bringt einfach unwahrscheinlich viel Selbstvertrauen ins Leben rein.

Gretel Niemeyer: Und ins Leben und auch in den Freundeskreis, die Familie und Freunde. Na also, wie du sagst. Um Hilfe bitten ist für mich persönlich zumindest eine der härtesten Sachen auf dieser Erde. Und wenn man es muss, aber und dann aber auch sieht, dass man aufgefangen wird, macht wahrscheinlich auch was mit einem.

Chris Strobler: Natürlich. Also du weißt, du bist nicht allein. Du hast Leute um dich herum. Manche trennen sich auch. Manche gehen einfach weiter. Das passiert auch. Viele sind aber auch da und kümmern sich um dich. Und du merkst auch die Menschen wollen, dass es dir gut geht. Die wollen nicht, dass du irgendwie, dass es dir schlecht geht und die unterstützen dich dabei. Die wichtigste Sache dabei ist allerdings immer ähm, ganz wunderbares Buch, Heile dich selbst, Amy Scheer, die immer wieder sagt. Sagte immer Ich bin in der Lage, für mich selbst zu sorgen. Ich bin für mich selbst. Ich kann mir selbst helfen. Und es ist ganz wichtig, dieses sich selbst helfender zu wissen. Ich kann mich da rausziehen und daher kommt auch die innere Zuversicht. Und weißte, das Schöne ist das manchmal reicht ein Mü an innerer Zuversicht. Nur so ein kleiner Pixel, wo du sagst Hey, das ist ein Licht am Ende des Tunnels und ich werde es da wieder rausschaffen. Also wenn man rückblickend, wenn man offen sprechen schau, ich habe vor fünf Jahren bin ich gestartet mit null Budget. Es war nicht null, es war minus und ich hatte keine Kohle für Werbung. Ich musste alles selbst machen. Also habe ich Content geschrieben. Jeden Tag Content, jeden Tag mich weitergebildet, jeden Tag daran gearbeitet, bis es funktioniert. Ich habe heute erst einen Post auf LinkedIn gemacht. Mein erstes Produkt war in Hör Kurs für 15 € und ich weiß, mir sind die Tränen gekommen, als die ersten Menschen den gekauft haben. Ich habe die E Mail beantwortet, also ein Gefühl, als ob man der Opa zum ersten Mal Schokolade im Mund steckt. Es war so schön und da konnte ich mir auch noch nicht vorstellen, dass ich irgendwann Coachings für 3, 4, 5.000 € verkaufe. Das war damals noch nicht so. Rückblickend vor zehn Jahren habe ich Gesangsunterricht für 35 € die Stunde gegeben und heute liege ich bei 350 € in der Stunde. Und das ist ein Weg. Das passiert nicht. Also ich habe selbst erlebt, ich will jetzt auch nicht zu tief, ausschweifen und zu weit weggehen, weil das ist ein ganz sensibles, tiefes Thema. Aber ich bin überzeugt, jeder kann sich das selbst auch rausretten. Unterstützung ist immer schön und manchmal reicht so ein kleiner Funke, dass es nach vorne geht.

Gretel Niemeyer: Ja. Ja, du hast viele, viele schlaue Sachen gesagt, die ich gar nicht wiederholen möchte. Also es geht halt wirklich auch über den den Wert und den darf man Stück für Stück erkennen und diese, diese Zuversicht. Es geht weiter. Ich glaube, dein Mantra geht auch ungefähr so warte, solange ich morgens aus dem Bett komme und mir nur ne Stulle oder mir ein Brot schmieren kann und selbstständig duschen kann ohne zu ertrinken, werde ich mich nicht beschweren.

Chris Strobler: Ja, gibts keinen Grund zu klagen, weil alles safe ist. Also wenn man das so zurück, wenn man es zurücknimmt, wie ich jetzt heute mich fühle und da sitze. Vor sechs Jahren war es für mich eine Herausforderung, schaffe ich es mir ein schön ein Frühstück zu machen. Also das war wenn man das mal so, das ist ja so ein Minischritt, das hört sich jetzt lächerlich an, für mich war das wirklich des Tageswerk in dem Augenblick aber. Das war immer ein kleiner Schritt, ein kleines Puzzleteil, das die ganze Sache wieder nach vorne gebracht hat. Und die Denke, die ist auch geblieben. Das ist wie heute mit dem Content, mit der Arbeit, mit dem Verbessern, mit dem Dranbleiben, mit der Zusammenarbeit mit Kunden. Du wirst immer besser darin, du entdeckst immer wieder Kleine, du baust immer wieder Sachen dazu und es wird immer besser und besser. Und deswegen ist es auch logisch um wieder den Bogen zum Thema zu spannen, dass deine Preise steigen, dass du dein Geld wert bist und dass deine Kunden immens von dir profitieren, ganz klar.

Gretel Niemeyer: Nun, ich würde auch gerne nochmal so einen letzten Bogen zu Ende spannen wollen.

Chris Strobler: Hau raus!

Gretel Niemeyer: Du hast ja auch durch diese ganzen Erfahrungen deine eigenen Regeln aufgestellt. Unter anderem, dass du die eigene Verantwortung für dich übernimmst, das alte Erlebnisse dort lässt oder sie loslässt und deinen Frieden damit machst, dass du auch ganz, ganz krass und darauf möchte ich gerne eingehen deine Zeit und deine Energie schützt, ist mir so wichtig, dieser Punkt. Weil gerade da haben wir Selbstständige ja oft ein Problem. Okay, wenn ich jetzt, wenn, wenn man mit mir arbeiten kann und ich bin diejenige sozusagen oder derjenige, der hier das Geld reinbringt und ich nehme mich zurück oder raus oder mach weniger oder gebe ab, dann passiert ja hier gar nichts. Wie händelst du das? Wie machst du das? Wie schützt du wirklich deine Energie und deine Zeit?

Chris Strobler: Prioritäten setzen. Ganz klare Prioritäten. Dass ich mir das zur Aufgabe gemacht habe, heißt nicht, dass es mir nicht immer wieder passiert. Es ist erst wieder passiert und ich musste wieder mit der Kettensäge durch. Und das fängt schon damit an! Jeder von uns hat eine gewisse, hat eine gewisse Energie. Nehmen wir mal an 100 % so, wo teilt sich diese Energie schon in meiner Arbeit poste ich auf fünf Kanälen auf sieben oder mache ich vielleicht nur zwei und die dafür etwas tiefer und genauer? Und bin dann ready. Wem gebe ich meine Zeiten? Meiner Familie? Meinen liebsten Leuten? Was ist? Kann jeder einfach mich anrufen und kann mit mir quatschen und mich aufhalten? Nee, mache ich nicht. Nur Flugmodus. Nur Kunden können mich nicht einfach anrufen und irgendwie mich vollquatschen. Mache ich nicht. Das ist so nächster Punkt. Also, das heißt, ich schütze diesen Raum. Und ich habe auch ganz klar gezeigt, es gibt eine Kernarbeitszeit, es gibt eine Arbeitszeit, in der ich eher beobachtend unterwegs bin und schaue mir alles ein bisschen an und dann darfs auch geschlossen sein. Dann geht es auch wieder darum, Energie neu wieder aufzunehmen, die nicht zu verschwenden. Das passiert leider. Also das ist ein ganz schmaler Grat. Es passiert ganz schnell. Passiert ganz schnell, dass du dich in etwas reinziehen lässt. Und wir haben dabei immer in der Hand zu sagen Hey, Moment, nicht mein Thema, da lass ich mich gerade nicht reinziehen. Es ist eine LinkedIn Diskussion über irgendwelche Themen. Ist das gerade mein Thema? Nein, ich verschwende nicht meine Zeit und steig jetzt nicht in die politische Diskussion ein. Mein Fokus geht dahin und es ist immer wieder eine Herausforderung, weil wir alle sind anfällig für Dopamin, Bling, Bling, Bling, Bling, Bling Bling. Aber je mehr abgeschaltet ist, umso besser. Ich habe zum Beispiel am Smartphone alle Push Nachrichten aus. Ich bekomme keine Push Nachrichten von irgendwelchen Social Media Plattformen, auch WhatsApp. Ich muss aktiv nachschauen, was ist reingekommen und antworte aktiv und gehe dann auch wieder raus. Ein ganz wichtiger Punkt also da die Zeit zu schützen, extrem viel, ich habe das bei mir selbst festgestellt und auch bei vielen Kunden. Nehmen wir mal an, du hast ein Coaching, Business oder irgendeine Dienstleistung, hast irgendeine Dienstleistung und du bringst das Rad jetzt ins Laufen. Du verkaufst, hast eins zu eins Begleitungen, dann sagen deine Coaches Hey, du musst die magische Hürde von 10.000 € im Monat knacken und dann knackst du die hast verkauft verkauft. So, jetzt hast du plötzlich fünf Kunden gleichzeitig. Die du steuern muss. Ihr habt verschiedene Termine. Er trefft euch. Da braucht es was. Da braucht es das plötzlich. Der Workload geht nach oben. So, und zack, was ist jetzt? Jetzt hast du keine Zeit mehr für deine Akquise, die du ständig immer gemacht hast, als du keine Kunden hattest. Jetzt bist du im Teufels Rat. Wenn du jetzt nicht wegschneidest, brennst du komplett in die Hölle.

Gretel Niemeyer: Ja, unterschreibe hier. Unterschreibe ich.

Chris Strobler: Genau. Genau. Also ist es so. Was ist die Entscheidung? Entweder du holst dir Unterstützung, du schneidest etwas fest weg. Du sagst den Kunden vielleicht ab, aber das muss in der Balance bleiben, sonst hast du ganz schnell. Das machst du ein paar Monate und dann liegst du erst mal wieder flach und sagst Okay, ich darf wieder etwas dazulernen.

Gretel Niemeyer: Und es geht ja auch ganz viel dann auch um Struktur im Business, solange wir noch nicht viele Kunden haben. Die können jeden Tag Coachings buchen und es ist egal wann. Und Verkaufsgespräch habe ich immer zur Verfügung. Und dann wirklich auch zu sagen nee.

Chris Strobler: Ja.

Gretel Niemeyer: Ich bin nicht immer da man geht, man kann nicht immer einfach auf mich zukommen, sondern es gibt feste Zeiten. Auch das, finde ich, ist oft, hat oft was mit Mut zu tun, weil sich so rauszunehmen, weg, lessavailable, ist gar nicht mal so einfach und aber auch ein gutes Stichwort auf die Art und Weise, wie man mit dir arbeiten kann, denn du nimmst ja im Moment ein Kunden pro Monat.

Chris Strobler: Ja.

Gretel Niemeyer: Im Eins zu eins an. Was gibt es generell für Möglichkeiten, mit dir zu arbeiten?

Chris Strobler: Es gibt generell die Möglichkeit, dass man auf mich zukommt, erst mal erst mal mit mir spricht und dann kann man eins zu eins mit mir arbeiten. Das geht persönlich sogar teilweise in meinem Office in Bamberg. 95 % meiner Kunden arbeiten aber online mit mir. Das heißt, man kommt auf mich zu und wir besprechen, worum es geht, was lösbar ist. Und dann biete ich dir etwas an und dann gehen wir gemeinsam die Reise an. Also das ist wie bei vielen anderen auch. Was mir wichtig ist, dass vorher immer die Ziele klar sind und das auch klar ist, dass das Problem gelöst werden kann, das die eine, das die eine Form des eins zu eins Coaching, die eins zu eins Zusammenarbeit, die geht meistens über zehn Wochen hinweg. Also wir bleiben ein bisschen länger zusammen und auch zwischen den Coachings gibt es die Möglichkeit, mich zu kontaktieren. Da lege ich auch etwas fest, das nicht ausufert. Da sind wir wieder beim Thema Zeit, weil wenn jemand sechs Minuten Sprachnachricht schickt, das keine Sprachnachricht, das ist ein Podcast. Ja, genau, das ist die eine Sache. Und die andere Sache ist, die kann mich für Workshops und Workshops und Vorträge buchen. Und das nächste ist, ich habe meine Copy Speaking Academy. Das ist ein Gruppencoaching und die launcht immer wieder in verschiedenen Abständen. Und da ist dann quasi der Inhalt, wie ich mein Business mache. Wie ich herangehe vom, von der Kundenfindung bis zum Verkaufsgespräch, bis zum Webinar. Alles darin verpackt. Und dazu gibt es dann Mindset Calls.

Gretel Niemeyer: Sehr sehr cool. Chris, ich danke dir sehr für diese Einblicke und sehr unterschiedlichen und tiefen Einblicke in dein Leben und deine Arbeit. Ich habe noch eine letzte Frage. Du hast irgendwo geschrieben, du arbeitest auf die Chris Strobler Art? Was ist denn die Chris Strobler Art? Was muss ich mir darunter vorstellen?

Chris Strobler: Die Chris Strobler Art ist folgende. Ich kürze Dinge extrem ab. Ich bin von Natur aus jetzt nicht so ein Typ, der langkettige Prozesse ewig gut verfolgen kann. Und die Chris Strobler Art ist eigentlich die, dass ich immer die Dinge erleichtere, den Schwierigkeitsgrad rausnehmen und den kurzen Weg dorthin suche und sag so geht es einfach. Und das ist eigentlich die Chris Strobler Art, das heißt also rauszunehmen, den Schwierigkeitsgrad rauszunehmen und das Ganze einfach die Hürden runter zu setzen, sodass es zum Ergebnis kommt, weil das ist immer das Wichtigste, kein Ergebnis. Wenn solche Hürden sind, kein Ergebnis. Ja, und das ist so die Art, die ich anstrebe. Es muss nicht wahnsinnig kompliziert und komplex sein, kompliziert wird es von ganz allein.

Gretel Niemeyer: Auch das kann ich unterschreiben. Ich danke dir sehr, sehr für dieses Gespräch. Wenn ihr noch Fragen an Chris habt, verlinken wir natürlich alles unter dieser Folge. Und ja, vielen, vielen Dank für die tollen Insights und euch da draußen. Alles Gute! Wir hören uns bei der nächsten Folge Moin um Neun.

Chris Strobler: Ciao, ciao.

Wie hat Dir die Folge gefallen? Erzähl’s uns in den Kommentaren.

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Chris Website: https://strobler.info/

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