„Fokus ist so wichtig. Es reicht nicht, viele Sachen zu starten, wenn du am Ende nichts konsequent durchziehst.“

In dieser Folge MOIN um NEUN ist Lisa Liebenau zu Gast. Sie ist die Co-Gründerin und Geschäftsführerin von Liebenau Media – einer Firma für Videoproduktion und YouTube-Beratung. „Einfach Lilienhaft“ ist ihr YouTube-Kanal zu Selbstorganisation und Persönlichkeitsentwicklung und „Mama Macht Business“ ein Video-Podcast für selbstständige Mütter rund um Zeitmanagement und Selbstorganisation.

Lisa teilt ihre Reise von den Anfängen im Bereich Lettering und Bullet Journals bis hin zur erfolgreichen Neupositionierung als Videoproduzentin und YouTube-Beraterin. Wir sprechen darüber, wie man als Selbstständige den richtigen Moment für eine Umpositionierung erkennt, wie man YouTube erfolgreich als Marketingkanal nutzt und welche Schritte notwendig sind, um Sichtbarkeit und Reichweite aufzubauen.

Lisa gibt außerdem wertvolle Tipps, wie man als Unternehmerin in einer immer wandelbaren digitalen Welt die Balance zwischen kreativen Spielräumen und dem notwendigen Fokus bewahren kann. Du erfährst, warum der Glaube an sich selbst der Schlüssel zu langfristigem Erfolg ist und welche kleinen Schritte zu einem erfolgreichen Start auf YouTube führen. Ob für Kreativunternehmen oder andere Branchen – Lisas Einblicke sind inspirierend und praxisnah zugleich.

Wenn du wissen möchtest, wie du mit Authentizität und kluger Strategie auf YouTube durchstarten kannst und was es wirklich braucht, um sich als Unternehmerin in einer sich ständig verändernden Welt zu behaupten, dann ist diese Folge ein Muss!

Höre jetzt rein und erfahre:

– Wie Lisa den Übergang von Lettering zu YouTube-Strategien meisterte.
– Warum der perfekte Start auf YouTube keine Perfektion braucht.
– Wichtige Erfolgsgeheimnisse für nachhaltige Selbstständigkeit.
– Was es braucht, um mit Struktur und Mut als Unternehmerin durchzustarten.

Viel Spaß beim Zuhören und hol dir die Inspiration für dein Business!

Lisas Webseite: https://www.einfach-lilienhaft.de/
Lisas Youtube Kanal: https://www.youtube.com/channel/UC6H76gzc1zQM73GWqMayu7Q?view_as=subscriber
Lisas Instagram-Account: https://www.instagram.com/einfach_lilienhaft/

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Gretel: Moin, ahoi und hallo. Schön, dass du reinhörst bei einer neuen Folge Moin um Neun. Bei uns, bei unserem Business-Schnack stellen wir tolle Unternehmerinnen vor und versorgen dich mit Inhalten rund um die Themen Verkaufen und ein starkes Unternehmerinnen-Mindset. Wie gesagt, heute habe ich eine tolle Unternehmerin am Start und das ist die liebe Lisa Liebenau von Einfach Lilienhaft und Host des Podcasts Mama macht Business. Moin Lisa, schön, dass du da bist.

 

Lisa: Ja, hallo, schön, dass ich hier sein darf.

 

Gretel: Lisa, du bist ja jetzt schon seit fünf Jahren oder mehr als fünf Jahren selbstständig. Du hast schon ganz unterschiedliche Sachen gemacht, bist jetzt vor allem Videoproduzentin für Kreativunternehmen und YouTube-Strategin, wenn ich das richtig rausgelesen habe. Hast aber angefangen mit Themen rund ums Bullet Journal, Lettering und so weiter. Wie kam es dazu, dass du heute das machst, was du machst?

 

Lisa: Ja, gleich Butter bei die Fische. Also lettering und bullet journal, das war ursprünglich der Ausgangspunkt, womit ich damals aus der Anstellung in die Selbständigkeit gestartet bin und das lief auch ziemlich gut. Aber relativ schnell kam die Pandemie um die Ecke und hat mir mein Geschäftsmodell so ein bisschen gecrashed, weil ich habe sehr viele Lettering-Workshops gegeben und ich habe wahnsinnig oft auch so Influencer-Formate gemacht. Also Firmen haben Influencer-Events organisiert und ich war dann immer so ein Act, den die dann angeboten gekriegt haben. Und dann habe ich die da beschäftigt und ein bisschen mit Lettering quasi abgeholt. Und das ist natürlich mit der Pandemie alles so ein bisschen zusammengebrochen. Ich habe dann versucht, das Ganze natürlich umzustellen, so wie viele natürlich, und habe das auf online umgesattelt. Das lief auch eine Weile ganz gut und dann muss man sagen, ja, dann nahm das einfach so seinen Lauf, dass es sich irgendwann nicht mehr so richtig gut gemacht hat mit dem Lettering. Und dann habe ich noch ein Kind bekommen vor ein bisschen über drei, also fast drei Jahren ungefähr. Und da kam es dann noch mal zu einem Wandel und letztendlich war das einzige, was ich eigentlich die ganze Zeit immer durch gemacht habe, YouTube. Und das ist eigentlich auch ja so meine Plattform, für die einfach mein Herz schlägt und meinen YouTube-Kanal. Das ist einfach das, was ich total gerne mache. Und deshalb habe ich Anfang diesen Jahres das Ganze so ein bisschen umgedreht und habe das Lettering-Thema gehen lassen und mich komplett jetzt auf YouTube konzentriert und biete jetzt eben auch diese Dienstleistung, die ich sonst nur für mich gemacht habe, jetzt auch für andere an.

 

Gretel: Super, super spannend, weil ich glaube von allen Kundinnen, die wir so haben bei Smash It oder ich auch im 1 zu 1, machen die wenigsten YouTube, weil sie so das Gefühl haben, das ist so ein Berg, so ein riesiges neues Ding. Und ich glaube, da ist auch ganz viel Gefühl von, ich bin jetzt zu spät dafür. Mit YouTube hätte man schon vor x Jahren anfangen müssen. Was kann so ein smoother Start bei YouTube sein und für wen ist es eigentlich richtig dort vor Ort zu sein? Also vor Ort, online.

 

Lisa: Was halt ein großer Vorteil an YouTube ist, den immer viele vergessen oder unterschätzen, YouTube gehört zu Google. Und YouTube wird bei Google prominent eingebunden. Das heißt, wenn jemand etwas recherchiert und zum Beispiel ein bestimmtes Thema sucht, also sagen wir jetzt mal, es sucht jemand einen Coach für Veränderung, ja, als Beispiel, und er gibt das ein und du schaffst es gut bei YouTube mit deinen Videos zu ranken, dann wirst du eben auch in den Google-Suchergebnissen ausgespuckt und das sehr sehr prominent weit oben mit deinen Videos. Und wenn du dich dann natürlich als Experte zeigst in diesen Videos und es schaffst, die Leute dort ein bisschen für dich einzunehmen, einfach authentische Videos produzieren kannst und dich aber als Expertin ausweisen kannst, dann kann das halt ein perfekter Akquisekanal sein. Und deshalb ist es natürlich schön, wenn man erst mal überlegt, wo kann ich die Leute quasi erwischen, wozu sie sich auch wirklich Content angucken würden. Also was sind, das ist das Typische, was sind die Probleme meiner Zielgruppe und wie kann ich da Videocontent zu anbieten. Und einen smoothen Einstieg würde ich dann sagen, dass es einer ist, wenn man einfach mit relativ kleinen Contentformaten startet. Also niemand sagt, dass das die 20 Minuten sein müssen. Das reicht auch, wenn man so drei bis fünf Minuten kurzen Input hat. Lieber kurze Videoformate kreieren und dann aber regelmäßig Content anbieten und damit eben eine Sichtbarkeit aufbauen.

 

Gretel: Und das ist immer cool, wenn man in so einem Podcast Fragen stellen kann, die einen selber total bewegen. Was würdest du denn sagen, wie hübsch muss der Content auf Social oder auf YouTube sein? Weil ganz oft können wir uns als Selbstständige im Perfektionismus ertränken und nun ist ja YouTube aber eine Video-Plattform. Muss das wirklich auch alles cool geschnitten sein und muss das alles perfekt sein oder was sind da deine Erfahrungen?

 

Lisa: Also der Wandel geht gerade wieder zurück vom Perfekten zum völlig authentischen ungeschnittenen also viele sind auch enttäuscht, wenn es Schnitte gibt man muss sich schon fast entschuldigen, wenn man schneidet. Das kommt natürlich immer ein bisschen drauf an, was man da anbietet. Wir sind ja jetzt nicht unterwegs, um da ich sag mal so diese Alltags Vlogs anzubieten und zu sagen guckt mal hier könnt ihr ein bisschen was aus meinem Leben sehen und wir sind auch nicht unterwegs, großer Influencer zu werden, sondern wir sind unterwegs, da unser Angebot eben sichtbar zu machen. Das heißt auch kleinformatigere Kanäle mit einer treuen Zielgruppe sind ja sehr, sehr valide und hilfreich für die eigene Vermarktung. Und da ist es, glaube ich, viel, viel mehr wert, wenn du es schaffst, authentisch Videos zu drehen und selbst wenn die aus deinem Arbeitszimmer sind, so wie wir es jetzt machen, mit der Webcam aufgenommen, die, by the way, auch eine ziemlich gute Qualität mittlerweile hat. Also für meinen Podcast nutze ich ja auch diese Aufnahmen, die Qualität ist super. Man sollte so ein paar Basics einfach beachten, um jetzt den typischen YouTube-Zuschauer nicht zu vergraulen. Und das ist, dass man im Querformat postet. Ich sehe ab und zu mal Leute, die denken, wir machen einfach das Hochformat auch in YouTube. Ne, das funktioniert nicht. Also es gibt zwar YouTube Shorts, da kann man genauso Reels auch sozusagen zweitverwerten, das ist ein Hochformat. Aber das normale Longform-Video, wie wir es auf YouTube kennen, das bitte im Querformat posten, damit niemand enttäuscht ist, wenn er das anklickt. Und dann darauf achten, dass man einen guten Ton hat, das ist schon wirklich entscheidend. Und wenn man dann noch ein bisschen Licht hat und da kann man entweder darauf setzen, dass man eben Tageslicht nutzt zum Drehen oder dann eben vielleicht ein Ringlicht hat, das einen einfach ein bisschen angenehm ausleuchtet. Und das sind so zwei Basics, die eigentlich entscheidend sind. Weniger entscheidend ist, ob du den perfekt aufgeräumten Hintergrund hast oder ein tolles Setup oder so. Also Licht und Ton sind sehr ausschlaggebend, um einfach Lust aufs Konsumieren zu machen und einen gewissen Standard zu erfüllen. Und bei der Kamera muss man sagen, nimm einfach dein Handy. Das reicht völlig aus.

 

Gretel: Cool. Also kann man einfach mal starten und mal gucken, sich einen Account anlegen und so weiter. Und du hast auch schon gerade gesagt, YouTube und Google gehören ja zusammen. Brauche ich dann eigentlich, um auf YouTube zu starten, auch so Wissen über SEO und Keywords und Tags und wie ich sozusagen nach oben ranke? Oder wie funktioniert das? Gibt es einen bösen Algorithmus wie auf Instagram, wo wir alle nicht wissen, was der eigentlich wirklich macht. Aber wir reden alle davon. Wie ist das auf YouTube?

 

Lisa: Den gibt es da auch. Ja, und ich würde sagen, also meine, meine Erfahrung zeigt eigentlich, dass man fängt eigentlich immer erst mal an und das ist eigentlich auch zu empfehlen, einfach auch gar nicht so sehr darum schären, sondern erstmal Content produzieren und irgendwann, wenn man jetzt so die ersten 20, 25 Videos gepostet hat, sieht man erst mal, habe ich überhaupt Bock auf die Plattform, habe ich es überhaupt geschafft, 20 Videos zu produzieren und dann schaue ich mir mal an, was davon lief denn gut, was war denn gut geklickt, warum könnte das geklickt sein. Und im nächsten Schritt ist es dann meistens so und das ist eben der Punkt, wo eben die Leute auch zu mir kommen und dann eben meistens strategische Unterstützung brauchen, sich dann anzuschauen, ok wie mache ich jetzt aus meinem Content eben Formate die tatsächlich auch gefragt sind, wonach wird eigentlich gesucht und dann dreh ich das natürlich wieder um und gucke natürlich auch auf YouTube nach SEO. YouTube SEO und Google SEO funktionieren unterschiedlich, sie sind aber miteinander verwandt und ich muss mir schon, wenn ich dann das ernsthaft betreiben will und da einfach noch mehr Reichweite haben will, muss ich mich einfach damit befassen, wie ich meine Videos optimiere. Das fängt aber häufig schon dabei an, dass es ein gutes Vorschaubild braucht. Also das ist eigentlich die Hauptwährung auf YouTube neben SEO an sich. Man muss es schaffen, gute Bilder zu kreieren, die Leute dazu animieren, draufzuklicken. Und das ist etwas, was erfahrungsgemäß gerade uns Experten, die Marketing für ihre Brand betreiben wollen, manchmal ein bisschen schwer fällt. Wir nehmen dann irgendwelche Standardfotos, die sehr ordentlich aussehen. Wir sehen toll darauf aus und nutzen die dann als Thumbnail. Kann man machen, bringt aber meistens nicht so viel Begeisterung. Also man muss bei dem Thumbnail schon ein bisschen gucken, dass man es schafft, einfach so einen Klickreiz auszulösen. Die Leute müssen einfach auf dieses Video klicken, sonst werden sie deine Inhalte nicht konsumieren, weil das ist eben nicht wie auf Instagram, dass einfach irgendwas losläuft im Feed, was so reingespült wird, sondern du musst es schaffen, dass der Nutzer sich für dein Video entscheidet, neben den anderen, die drum herumfliegen. Und dann weitergehend zu sagen, okay, wie kann jetzt ein guter Titel aussehen, der wirklich auch gesucht wird? Welche Tags nutze ich? Das ist genau das Gleiche. Wie kann ich die Video-Beschreibung optimieren und da sozusagen für meinen Content noch mehr tun?

 

Gretel: Und sag mal, was ich so unternehmerisch auch immer spannend finde oder eine Frage, die ich mir auch immer mal stelle, ist so, wie viel müssen wir uns eigentlich weiterbilden in unserem Expertinnenbereich? Also bei mir ist ja so, ja ich kann verkaufen, ja ich habe das jetzt auch schon vielen Leuten beigebracht, aber ich kriege auch immer wieder die Frage, was sind denn die Trends heute und wie verkauft man heute und was verändert sich und so weiter. Und das ist ja in so einem technischen Bereich wie deinem auf einer Plattform, die sich sehr viel wahrscheinlich auch verändert, noch mal eine größere Frage. Also hast du da irgendwie manchmal so FOMO, dass du den Anschluss verpasst oder bildest du dich wirklich regelmäßig in dem Bereich auch fort oder bleibst du einfach dran, indem du es selber ganz stark nutzt? Wie machst du das?

 

Lisa: Genau, also wir haben das jetzt bei uns auch so ein bisschen neu aufgestellt. Wie gesagt, ich bin aus dieser Lettering Schiene rüber in diese Videoproduktionsschiene. Wir haben also auch jetzt dieses Jahr noch eine Firma gegründet, eine GmbH, die sich wirklich auf diese Videoproduktion und diese YouTube-Beratung konzentriert und Einfach Lilienhaft und Mama macht Business, also YouTube-Kanal und Podcast, sind eigentlich meine beiden Feldstudien sozusagen. Also an diesen beiden Feldstudien teste ich immer wieder Sachen, die ich natürlich auch anderen zeige und ich bleibe natürlich damit auch am Zahn der Zeit. Ich weiß einfach, was ist gerade los. Also zum Beispiel gab es dieses Jahr auch dieses Feature mit den Thumbnails, dass man immer drei Thumbnails parallel testen kann. Das ist etwas, was einen enormen Fortschritt gebracht hat für Leute, die eben nicht so gut sind, in sowas zu gestalten. Und da teste ich dann natürlich selber auch ganz viel aus, damit ich dieses Wissen dann natürlich weitergeben kann.

 

Gretel: Und jetzt hast du auch gerade gesagt, es gibt Mama macht Business, es gibt Einfach Lilienhaft, es gibt diese GmbH. Wie die heißt, weiß ich gar nicht. Heißt die auch Einfach Lilienhaft?

 

Lisa: Die heißt Liebenau Media.

 

Gretel: Liebenau Media. Wer steckt alles noch dahinter? Du bist die Frontfrau auf jeden Fall, du bist das Gesicht davon. Wen gibt es noch in deinem Team? Wer ist wir?

 

Lisa: Ja, mein Team-Mate ist mein Mann. Und wir haben sozusagen diese Firma zusammen. Wir haben aber schon lange Zeit zusammen gearbeitet. Also mein Mann ist für die ganze technische Schiene verantwortlich. Der schneidet auch alle Videos, macht ganz viel Videoschnitt eben und klärt aber auch diese ganzen Fragen, wo lässt man die ganzen Videos überhaupt, wie bereiten wir die Server so vor, dass die überhaupt diese ganze Videolast ertragen, weil das ist häufig auch etwas, was viele gar nicht bedenken. Videos sind einfach auch enorm viel Speicherplatz. Das muss alles irgendwo hin und da zählt eben ganz viel auch immer, so einen optimalen Workflow zu finden, damit man eben weiß, okay, die Speicherplatte ist jetzt leer. Ich habe überhaupt den Platz, das darauf zu legen. Ich kann das irgendwo hinlegen, wo ich es dann weiter bearbeiten kann. Und um all das kümmert sich mein Mann, genauso wie die perfekten Kameras und so weiter. Und ich bin, wie du das schon sagst, die Frontfrau. Ich mache quasi Akquise, Strategie und Social Media. Genau. Und das ist sozusagen die Kombination. Wir haben noch einen Cutter mit an Bord, der sozusagen momentan den Podcast schneidet, weil das tatsächlich immer noch mal so ein bisschen Zusatzaufwand ist. Den haben wir sozusagen ausgelagert. So sieht das momentan bei uns aus.

 

Gretel: Cool. Und die GmbH habt ihr gegründet, weil es einfach steuerlich sinnvoll war, weil es haftungsmäßig irgendwelche Fragen gibt. Ich habe so das Gefühl und wir sind tatsächlich auch gerade in dem Prozess eine GmbH- und Holding-Struktur aufzubauen und so weiter. Ich habe so ein bisschen das Gefühl, man kommt an den Punkt, da ist es einfach sinnvoll und oder man denkt sich so, warum habe ich das eigentlich noch nicht viel früher gemacht, das ist ja total gut. Ist das bei dir, ist das Thema erst aufgekommen, als dein Mann sozusagen mit eingestiegen ist oder was waren bei euch die Beweggründe dafür, eine GmbH zu gründen? Oder seid ihr dadurch irgendwie, also hast du das Gefühl, man kommt professioneller rüber, wenn man mit Unternehmen arbeitet oder was war so der Hintergrund, eine GmbH zu gründen?

 

Lisa: Also zum einen war das natürlich auch dieses, dass man einfach zusammen auch daran arbeitet und das ist natürlich ein Einzelunternehmen, ist halt ein Einzelunternehmen, das bin halt ich gewesen. Und wir wollten das schon lange zusammenfassen, haben das aber immer nicht gemacht und haben dann irgendwann jetzt letztes Jahr gesagt, okay, also wenn, dann müssen wir es jetzt mal ummodeln und diesen Gang jetzt gehen. Das ist natürlich viel Aufwand und kostet einfach auch viel und hat aber auch den Vorteil, das hast du ja selber schon angesprochen, dass es natürlich haftungsbeschränkt ist. Gerade bei dem Thema Videoproduktion ist es eben auch schön, dass man einfach ein bisschen mehr Abkopplung von seinem Privatvermögen sozusagen hat. Und das waren so ein paar Beweggründe. Diese Professionalisierung ist sicherlich der nächste Punkt, dass man einfach sagt, ja gut, wenn man es jetzt macht, dann macht man es jetzt richtig und gründet jetzt eben diese GmbH zusammen und macht jetzt nicht eine GBR. Kann man natürlich auch machen. Da gibt es, also ich bin da immer gar nicht so festgefahren. Manche haben da irgendwie so bestimmte Definitionen in ihrem Kopf. Vielleicht bin ich da auch aus einer anderen Welt. Ich denke da nicht so sehr in Zahlen oder Format von Unternehmen. Aber ja, also es ist auf jeden Fall jetzt schon eine Professionalisierung, die wir da einfach vorgenommen haben und war einfach so der folgerichtige Schritt, das jetzt einfach mal zu machen.

 

Gretel: Ja, cool. Und wenn wir noch mal ein paar Schritte zurückgehen, du hast ja auch gerade gesagt, also ihr habt euch das letztes Jahr dann überlegt, du hast dieses Jahr im Mai ein Video veröffentlicht auf YouTube, wo du auch über deine Umpositionierung redest und gesagt hast, also das Lettering, das kommt jetzt raus und ich fokussiere mich jetzt auf einen anderen Bereich und so weiter. Woher weißt du oder wusstest du, jetzt ist Zeit für eine Umpositionierung? Wie lange bist du mit dem Gedanken schwanger gegangen? War das so eine Ad-hoc-Entscheidung oder hast du irgendwann gesagt, boah, jetzt schleppe ich das schon seit Monaten mit mir her, irgendwas muss sich ändern? Wie bist du den Prozess angegangen?

 

Lisa: Ja, ich habe das selber gemerkt, dass ich mich mit diesem Lettering irgendwann nicht mehr so richtig identifizieren konnte. Das war sicherlich auch dadurch, dass ich dann Mutter geworden bin und einfach jetzt auch nicht mehr so viel Kreativzeit für mich hatte und dann jetzt ständig mit Stift in der Hand rumsaß und was gemalt habe, sondern ich habe halt irgendwie einen anderen Fokus gehabt. Und ich bin schon immer jemand, der sehr analytisch ist. Ich arbeite sehr gerne so strategisch und mag das auch an YouTube, dass das strategisch sehr gut zu verstehen ist. Also, dass man da eben klare Zahlen hat und nicht so im Dunkeln tappt und eigentlich auch relativ gut sehen kann, an welcher Stellschraube muss ich jetzt stellen, damit ich etwas verändern kann. Und mit dem Lettering, ich habe das früher schon immer so ein bisschen gesagt, ich habe das zwar gemacht, ich war jetzt aber nie jemand, der jetzt irgendwie besonders außergewöhnliche Sachen gemacht hat oder so. Das war halt mein Business sozusagen und ich habe halt meine Workshops gegeben und irgendwann hatte ich den 50. Workshop gegeben und mir werden Sachen dann irgendwann auch langweilig. Also wenn ich dann immer wieder das Gleiche habe und das ist ja das Schöne, was du gerade ja auch angesprochen, bei YouTube verändert sich halt auch immer wieder was. Also die Plattform ist ja nicht wie vor fünf Jahren, sondern da ist stetiger Wandel. Und das Lettering-Thema, da habe ich dann letztes Jahr, Ende letzten Jahres gemerkt, okay, nee, das ist es nicht mehr, denn ich hatte ein konkretes Angebot für ein Buch, was ich zum Thema hätte schreiben können und hatte das auch gepitcht und das wäre vielleicht auch ganz gut gelaufen und ich habe aber in diesem Pitch dann auch gemerkt, ne, also wenn ich das jetzt mache, dann positioniere ich mich wieder fürs Lettering, dabei will ich davon ja einfach mehr und mehr weg. Ich kann das jetzt nicht machen. Also ich kann das zwar fachlich und hier ein ganzes Buch über Lettering schreiben, aber was mache ich dann am Ende damit? Dann hänge ich da zwei Jahre in dieser Vertriebsschleife von diesem Buch und muss das ja auch an die Frau, an den Mann bringen und kann mich gar nicht mit dem Thema positionieren, was mir eigentlich gerade viel mehr liegt und was mich einfach viel mehr begeistert. Und deshalb habe ich das Ende des Jahres ziehen lassen, habe es dann auch von meinen Kanälen gestrichen und es auch gar nicht mehr angeboten und damit habe ich mich einfach schon so viel besser gefühlt, dass ich einfach gemerkt habe, okay, das ist der richtige Weg. Und dann bin ich in den nächsten Monaten auch mit Hilfe eines Coachings mehr und mehr zu dem Kern gekommen, okay, wie kann es jetzt genau aussehen, wenn Platz für Neues ist, wie fülle ich das jetzt quasi mit allen anderen Dingen? Und das hat mir jetzt auch wieder geholfen, so ein bisschen mehr Fokus reinzukriegen, weil in den letzten Jahren ist schon ziemlich viel bunt nebeneinander hergelaufen. Und das ist für mich als Person ein bisschen schwierig. Also ich brauche schon meinen Fokus.

 

Gretel: Ja, Fokus, immer gut. Wir lieben Fokus. Jetzt hast du gerade gesagt, okay, das mit dem Lettering hat dann aufgehört oder du wolltest damit aufhören, du hast dir einen Business-Coach gesucht. Wonach hast du den ausgesucht? Weil ich finde auch immer, ich bin so ein ganz loyaler Mensch. Ich habe eine ganz tolle Business Coachin, weil immer ich was habe, kann ich zum Glück noch zu der und ich liebe sie wirklich sehr. Und es kommt aber öfter mal die Frage, wo findest du jemanden? Ich habe manchmal auch so ein bisschen Fomo. Ich habe das Gefühl, alle gehen sie irgendwie und suchen sich einen Amerikaner oder Australier oder so. Das gehört irgendwie zum guten Ton. Wie bist du an die Sache rangegangen, einen Business Coach oder eine Coachin zu finden, die zu dir passt?

 

Lisa: Also ich habe die Coachin selbst schon ewig in meinem Netzwerk gehabt und schon verfolgt und einfach immer wieder konsumiert. Und an dem Punkt, wo ich jemanden brauchte, habe ich halt am ehesten an sie gedacht, weil mir klar war, dass sie die richtige Sprache spricht für mich. Also jeder hat ja irgendwie so einen unterschiedlichen Punkt, wo er so gerne gepackt wird oder wie er gut arbeiten kann. Und bei ihr, sie hat es halt geschafft in ihrem eigenen Marketing das eben auch so aufzubauen, dass man eben auch immer gemerkt hat, wie das wäre, mit ihr ein Coaching zu machen. Und dadurch konnte ich einfach darauf vertrauen, dass ich jetzt, wenn ich kaufe, das bekommen werde, was ich da auch erwarte. Und ich bin niemand, der gerne in sowas investiert, weil ich immer denke, ich kriege das schon irgendwie hin. Nicht, weil ich denke, niemand anderes kann das sozusagen, sondern ich denke immer, ich muss das doch irgendwie selber hin kriegen. Und da war aber der Punkt, dass ich wusste, nee, ich brauch da jetzt jemand an meiner Seite und das muss jetzt die sein. Aber das war, wie gesagt, wenn wir jetzt auch so drüber nachdenken, was funktioniert halt gut, so dieses stete präsent sein und immer wieder einfach in der Erinnerung bleiben und wenn man dann jemanden braucht, zu wissen, okay, die kenne ich doch, die ist vielleicht gut für mich.

 

Gretel: Ja, absolut. Mein Mann hat damals auch zu mir gesagt, warum buchst du ein Business-Coach? Du bist doch Business-Coach. Was soll dir denn jetzt jemand beibringen über das Verkaufen oder wie du ein Business aufbaust? Und ich finde da wäre dann auch zu sagen, hey, das mag sein, aber wir haben alle unsere blinden Flecken, wir haben alle unsere Sachen, die wir nicht so gerne machen und die habe ich definitiv auch. Und ich brauche einfach jemanden, der mir das einfach mal vor den Latz knallt. Also ich brauch’s da sehr direkt und genau könnten wir das alles irgendwie selber vielleicht, aber wir haben ja auch nur so eine begrenzte Energie und wir wollen ja auch gar nicht alles mehr selber machen. Das ist ja auch wieder unternehmerisches Denken, voranzukommen und sich zu überlegen, okay, aber kann es auch einfacher gehen. Mein Coach hat immer gesagt, can I throw money at a problem? Also kann ich einfach Geld drauf werfen und das irgendwie lösen? Das hört sich jetzt erstmal sehr amerikanisch an, aber die Frage ist einfach, müssen wir alles selber machen oder können wir auch ein Supportsystem uns aufbauen, das uns unterstützt? Und das fand ich immer super hilfreich, den Gedanken.

 

Lisa: Ja, ja, genau. Also völlig richtig. Also bei dem Podcast zum Beispiel habe ich dann auch gesehen, okay, wenn ich den jetzt selber schneide oder mein Mann den schneidet, dann brauchen wir da so und so viel Zeit, wir immer mit unserem Perfektionsanspruch, was diese Dinger angeht. Nee, wir lagern das jetzt aus, fertig. Wir haben das Money auf ihn geworfen sozusagen und dann gucken wir, dass wir irgendwie hinterherkommen. Ja und das war genauso auch eine Entscheidung auch zu sagen, okay der Podcast ist sozusagen zum jetzigen Zeitpunkt nichts, was mir Geld bringt, aber ich glaube ganz fest daran, dass es das tun wird und so lange investiere ich, weil ich einfach weiß, dass es gut werden wird.

 

Gretel: Absolut. Und sag mal, du hast ja gerade auch schon gesagt, du hast diesen Coach gesehen und hat gesehen, ey, die passt zu mir, die Art, wie sie redet gefällt mir, ihr Marketing gefällt mir. Ich glaube, dass sie die Ziele oder dass ich meine Ziele mit ihr erreichen kann. Ich weiß, wofür sie steht. Frage ich mich natürlich, wofür stehst du denn, liebe Lisa? Was bekommt man, wenn man mit ihr arbeitet? Wie tickst du?

 

Lisa: Ja, was immer viele über mich sagen, ist, dass ich sehr strukturiert arbeite und sehr direkt bin. Das ist auch etwas, was ich im privaten Umfeld oft höre, manchmal vielleicht auch nicht so einfach ist, aber im beruflichen Umfeld ist das sehr von Vorteil, weil ich natürlich, wie du das jetzt auch gerade gesagt hast, ich rede eigentlich nicht lange um den Brei herum. Wenn irgendein Problem klar ist, dann sehe ich das und dann versuche ich das mit der Kundin oder dem Kunden auch direkt anzugehen, weil ich möchte ja, dass sich das am Ende auch auszahlt für uns beide, dass die Person natürlich auch vorankommt. Ich bin total pragmatisch. Ich bin immer jemand, der aufs Ziel ausgerichtet ist. Ich bin auch jemand, mit dem kann man gut quatschen. Aber ich komme auch immer wieder schnell zurück zum Kern, weil ich einfach weiß, worum es geht und bin sehr klar darauf ausgerichtet, was jetzt hier das Ziel ist. Und ja, das ist, glaube ich, so mein USP, wenn man das so sagen will. Also direkt pragmatisch und trotzdem strategisch. Also ich bin auch jemand, ich bin einfach ein analytischer Kopf und kann das aber auch gut erklären, wie ich zu diesen Ideen komme und das dann quasi auch umsetze mit den Leuten.

 

Gretel: Und du hast ja gesagt, also du bist jetzt ungefähr fünf Jahre selbstständig und du hast irgendwo geschrieben, du hast alles ausprobiert in der Zeit. Workshops, Online-Formate, Guides, physische Produkte. Du weißt, was gut ist und was nicht so gut funktioniert für dich. Wie würdest du den Wert einschätzen von einfach mal ausprobieren versus fokussiert, was durchziehen? Weißt du, was ich meine? Also, weil wir sagen ganz oft unseren Kundinnen, such dir was raus, bleib dran, zieh das erst mal durch. Wir hatten selber, Laura und ich, so ein neue Formateverbot für lange Zeit. Also wir machen nächstes Jahr ein Retreat, aber vorher haben wir gesagt, es ist Smash it, es ist Moin um Neun, es ist das Coffee Speed Networking. Und all die tollen Ideen, die wir noch hatten, die stehen immer noch irgendwo bei uns in Notion, aber die haben es halt noch nicht ans Licht der Welt geschafft, weil wir gesagt schon Fokus macht so viel Sinn. Und ich sehe aber auch bei dir, du hast so viel ausprobiert, das ist ja auch wieder cool. Also wo ist da der Sweet Spot?

 

Lisa: Ja vielleicht sollten wir uns zusammen tun, weil Ich glaube, das ist tatsächlich gut, wenn man einen Counterpart hat. Ich hab den natürlich auch mit meinem Mann. Wir sind ja auch immer im Austausch. Aber in gewisser Weise lässt er mir natürlich auch meinen Freiraum, Sachen auszuprobieren. Und insbesondere in den letzten Jahren habe ich natürlich auch vieles ausprobiert. Da habe ich mir dann auch nicht reinquatschen lassen. Das habe ich auch einfach getestet und bei mir ist schon ein Punkt, ich bin sehr ungeduldig und ich probiere Sachen zwar aus, Ausdauer habe ich aber nur dann, wenn sich ab einem bestimmten Punkt abzeichnet, dass das fliegen könnte. Wenn ich da merke, okay, nee, das ist hier so eine Sache, die eher nach unten zeigt, dann habe ich da einfach schnell keine Lust mehr drauf. Das ist kein guter Punkt, ist aber bei mir der Grund, warum ich oft auch umswitche, wenn ich einfach nach einer gewissen Zeit spüre, da lohnt es sich jetzt nicht zu investieren. Könnte ich aber sicherlich jemanden gebrauchen, der vielleicht mal sagt, Halt durch, halt durch, es wird sich auszahlen. Genau.

 

Gretel: Ja, genau, ich finde es spannend. Es gibt ja auch diese diese Memes dazu oder diese diese Gifs oder so oder irgendwelche Bilder, wo man halt so sagt, OK, ja, ich gebe jetzt auf, weißt du und hinter der nächsten Kurve wäre das Ziel gewesen. Das finde ich immer so spannend, dass wir das als Unternehmerin auch einfach nicht wissen können, ob es jetzt hinter der nächsten Kurve ist oder hinter der tausendsten Kurve. Und da ist manchmal so ein Blick von außen an auch ganz gut, wenn dir jemand sagt, jetzt bleib noch mal dran, jetzt wäre gut. Das sehen wir ganz oft auch so in Launches. Aber am Ende des Tages triffst du ja die Entscheidung.

 

Lisa: Das stimmt, aber wir hatten letztens diese Diskussion, es gibt ja jetzt immer so diese Bewertung, ob jemand grit hat. Das ist ja so der neueste Shit. Wir sagen immer gritty. Ist jemand gritty? Also hält jemand lange durch und wie bringen wir unseren Kindern Grittiness bei?

 

Gretel: Das ist mir neu, aber das wird sich spannend.

 

Lisa: Ja, na wie schaffen wir so eine Art Durchhaltevermögen? Also in dieser schnellliebigen Welt, wir sind alle immer schnell beim Nächsten und genau das, was ich jetzt selber von mir gerade beschrieben habe, erweckt natürlich schnell den Eindruck, dass man schnell springt, wechselt, keine Ausdauer hat. Gleichzeitig bin ich aber auch jemand, der seit sechs Jahren einen YouTube-Kanal bespielt, klar, auch mit Pausen, aber immer wieder da zurückkommt, der einfach auch präsent ist auf Social Media seit sechs Jahren. Also da ist ja schon die Ausdauer da und dann aber auch zu sagen, ja gut, es gibt so ein paar Grundkonstanten, aber ein paar Sachen lasse ich mir als Spielbein sozusagen. Also ich habe so einen Standbein und so ein Spielbein. Und mein Spielbein das tobt bei mir halt manchmal sehr, sehr wild und muss aber dann auch ausgelebt werden. Sonst, weißt du, ich sag mir auch ganz oft, ich hab mich ja nicht selbstständig gemacht, mich jetzt wieder in diesen starren Konstrukten, die mir irgendjemand anderes vorschreibt, so nach dem Motto. So fühlt sich das dann für mich manchmal an, als ob mir jemand anderes sagt, was ich machen soll. Nee, und da hat dann mein inneres Kind manchmal das Bedürfnis zu sagen, ne, wir machen das jetzt anders. Wir machen nicht das mit den Fähnchen.

 

Gretel: Ja, verstehe ich. Und wie ist das? Also ich finde es super cool einfach auch zu hören, wie du das machst, wie du da rangehst, Standbein, Spielbein finde ich auch super clever. Wie ist das denn bei euch im Unternehmen? Du hast gesagt, du bist mit deinem Mann zusammen. Wer trifft da die Entscheidung, was Strategie angeht? Ich meine, du bist näher dran am Markt, du bist wie gesagt das Gesicht, du bist diejenige, die es nach außen umsetzt. Habt ihr regelmäßige Strategiesessions oder besprecht ihr das am Abendbrotstisch und du bringst es mit und sagst, also das sollten wir jetzt mal ausprobieren und dann guckt ihr zusammen, ob das zum Spielbein oder zum Standbein gehört. Wie trennt ihr auch Familie und Job voneinander oder braucht es das gar nicht?

 

Lisa: Doch, das braucht es unbedingt, aber wir sind da relativ direkt auch miteinander. Das heißt, wenn einer keine Lust hat, über Business zu reden, sagen wir es dem anderen auch einfach. Und ansonsten passiert vieles auch einfach zwischendurch auf Zuruf. Also unser Kind geht in die Kita und in der Zeit, in der es in der Kita ist, haben wir natürlich Zeit fürs Business. Wir haben aber auch noch drumherum verschiedene Möglichkeiten, wo dann einer natürlich sagt, ich gehe jetzt raus mit ihm und du kannst was machen oder abends eben noch. Und ja, das ist natürlich auf der einen Seite so Fluch und Segen zugleich. Man kann immer besprechen, aber man braucht eben auch diese Ruhe. Und wir versuchen da einfach auf uns selber jeweils zu achten und zu wissen, okay, oder zu sagen, auch wenn es jetzt gerade nicht geht. Und in der Regel ist es schon so, dass mein Mann eigentlich sagt, du, wenn du denkst, das ist eine gute Richtung, dann mach das. Aber es gibt oft so Momente, wo ich dann auch denke, da hat er irgendwelche Ideen. Und ich denke so, ja, auch guter Punkt. Also er bringt halt so seine Ecke rein, hat häufig natürlich auch von der technischen Seite dann viele Ideen, auf die ich nie gekommen wäre. Das ist bei uns ganz cool, dass wir uns halt fachlich sehr krass ergänzen. Also wir haben nicht die gleichen Skills, sondern wir haben unterschiedliche Skills und wir profitieren jeweils vom anderen, weil das, was mein Mann kann, kann ich nicht und andersherum vielleicht auch. Also da können wir Stärken und Schwächen einfach super gut ausgleichen und dessen sind wir uns so krass bewusst, dass wir dieses anstrengende daran, dass es eben auch alles zusammengeht, auch irgendwie ja damit aufwiegen können sozusagen.

 

Gretel: Ja, und wir können die Last sozusagen verteilen. Bei Laura und mir ist es auch so, wir haben unsere Bereiche und große Entscheidungen tragen wir zusammen. Aber ich habe zum Beispiel nichts mit unserem Podcast zu tun oder mit der Newsletter-Strategie oder, oder, oder. Ich bin dann für andere Bereiche zuständig und da quatscht mir Laura nicht rein. Und ich glaube, das ist auch so wichtig, dass man weiß, wie du gerade gesagt hast, es gibt unterschiedliche Bereiche und aber auch das Vertrauen, dass der andere schon weiß, was er tut und dass er sich Hilfe holt oder noch mal eine zweite Meinung holt, wenn es gerade notwendig sein sollte.

 

Lisa: Ich habe letztens auch gehört, nicht so man soll eigentlich keine Aufgaben abgeben, sondern Themen.

 

Gretel: Bereiche, genau.

 

Lisa: Genau Und dann zu sagen, okay, das ist dein Tanzbereich und das ist meiner. Das ist halt einfach wichtig, klar.

 

Gretel: Ja, absolut. Jetzt habe ich nur noch eine letzte kurze Frage, tatsächlich weil die Folge schon ein bisschen über unsere Zeit, unser Zeitlimit läuft. Jetzt hast du gerade gesagt, Grittiness oder Grittyheit oder Grit oder wie auch immer das heißt, ist wichtig, um dran zu bleiben und erfolgreich zu sein. Und da würde ich sagen, dass ist aus meiner Sicht auf jeden Fall ein Erfolgsrezept, um erfolgreich selbstständig zu sein. Was ist aus deiner Sicht das, was du aus fünf Jahren Selbstständigkeit unseren Hörerinnen mitgeben kannst? Was braucht es, um nachhaltig langfristig erfolgreich zu sein?

 

Lisa: Der Glaube an sich selbst, den Glauben an sich selbst, der ist, glaube ich, ziemlich wichtig. Also das Vertrauen, dass es gut werden wird. Und davon hatte ich immer ganz gut am Anfang. Und das ist, glaube ich, wichtig, um überhaupt erst in diesen Modus zu kommen, wirklich dann auch strategisch zu werden und da eben auch mit Weitblick zu denken, sich das zuzutrauen. Woher das jetzt genau kommt und wie man das jetzt genau sich holt, das kann ich jetzt nicht beantworten, aber was braucht es? Ich glaube wirklich, der Glaube an dich selbst, der versetzt Berge, will ich mal so sagen.

 

Gretel: Super gut, ich danke dir sehr für dieses Schlusswort. Hört also mal in euch rein, habt ihr diesen Glauben, dass ihr mit eurem Business Berge versetzen könnt? Wenn nicht, geht auf die Suche nach diesem Glauben. Liebe Lisa, vielen Dank für deine Zeit und diese tollen Insights in dein Business und in dein Leben als Unternehmerin. Schön, dass du da warst.

 

Lisa: Ja, Vielen Dank.

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