Geld verdirbt den Charakter? Geld stinkt? Reiche Menschen sind meistens böse und schlecht?

In dieser Folge greifen wir eine Sorge vieler Menschen auf: Wenn ich mehr Geld habe, werde ich vielleicht ein schlechterer Mensch.

In unserer Arbeit mit vielen wunderbaren Selbstständigen begegnet uns dieser tückische und oft sehr verborgene Glaubenssatz immer und immer wieder.

Warum Du Dir da keine Sorgen machen musst und was wirklich an diesen Annahmen dran ist, beleuchten wir in dieser Folge!

Du liest lieber? Hier findest du das Transkript:

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Moin um Neun, dem Business Schnack bei Gretel und Laura. Ich freue mich total, heute mit dir und euch diese Woche Moin um Neun abzurunden, in der wir uns von A bis Z, von vorne bis hinten, noch mal das Thema Finanzen, Investitionen und Co angeschaut haben. Gestartet sind wir am Montag mit Gretels Folge rund um das Thema: Wie soll ich eigentlich so mich finanziell organisieren? Also ein ganz konkretes, eine ganz konkrete Folge, und am Mittwoch hatten wir das wundervolle Interview mit Eva Abert. Wer das nicht gesehen hat, auch unbedingt noch mal reinhören oder reinschauen. Dabei ging es auch darum, warum es sinnvoll und wichtig ist, als Unternehmerin zu investieren, und was das eigentlich bedeutet und wie ich vielleicht anfangen kann und was investieren eigentlich ist. Heute möchte ich mit dir noch mal einen Blick dahin werfen, was es so für versteckte, fiese Glaubenssätze gibt beim Thema Geld und wie wir die ein bisschen, ein kleines Stückchen entzaubern können in den paar Minuten Moin um Neun, die wir zusammen haben. Du kennst es vielleicht auch, also ich kenne das auf jeden Fall gerade so aus der Familie oder aus dem Bekanntenkreis oder auch aus der Nachbarschaft, dass gerade vielleicht wir in Deutschland auch sehr dazu neigen, Geld sowas magisches, mystisches oder auch gerne mal etwas negatives anzudichten, zum Beispiel durch solche Sätze wie Geld stinkt oder das Geld fällt ja auch nicht vom Himmel. Das muss ja irgendwo hergekommen sein, und ob das so mit rechten Dingen zugegangen ist oder mit ehrlicher Arbeit, kann man ja gar kein Geld mehr verdienen. Das sind alles so Sätze, Geld verdirbt den Charakter, die so auf uns einwirken, über Jahre und Jahrzehnte in unterschiedlicher Frequenz, in unterschiedlicher Stärke, die wir unterschiedlich stark mitbekommen haben, die uns vielleicht unterschiedlich stark geprägt haben, aber die wahrscheinlich alle von uns schon mal gehört haben und von daher auch für alle von uns irgendwo im Hirn angelegt, angepflanzt sind und da so vor sich hin sprießen. Und in meiner und unserer Arbeit, sowohl in unserer tollen Mastermind Gruppe Smash it, als auch in Einzelcoaching, swipe coachings, aber auch in Organisationen und Teamentwicklung, kommt mir das Thema Geld immer und immer wieder entgegen, und das ist eigentlich so schade, denn es ist ja super wichtig, dass wir eine positive Beziehung zu Geld entwickeln können, um eben selber auch als Selbstständige und Unternehmerin, was ja unser Steckenpferd hier bei Moin um Neun ist, eben finanziell erfolgreich zu sein und so auch dauerhaft am Markt bestehen zu können und dauerhaft davon leben können und dauerhaft eine erfolgreiche Geschäftsfrau oder auch erfolgreicher Geschäftsmann zu sein. Das heißt, was können wir machen? Wir können uns erst mal vor Augen führen als erstes, dass das Glaubenssätze sind, dass das vielleicht alte Überzeugungen sind, die gar nicht unbedingt der Realität entsprechen, und da hilft immer total, sich mal zu fragen, ist das eine Erfahrung, die ich gemacht habe, wirklich ich persönlich, oder ist das eine Befürchtung, erst mal diese zwei Dinge zu unterscheiden. Erfahrung oder Befürchtung? Und Erfahrung, meine ich wirklich, hast du, habe ich, Laura Roschewitz, diese Erfahrung gemacht, habe ich die Erfahrung gemacht, dass alle Menschen, die Geld haben, die wohlhabend sind, die reich sind, schlechte Menschen sind. Zum Beispiel könnte ich mich ja fragen, ich sage, Geld verdirbt den Charakter, dann überprüft es mal, und es kann gut sein, dass die im ersten Durchlauf deiner Gedanken dann tatsächlich ganz viele Menschen einfallen, die sehr wohlhabend sind und sich nicht so gesellschaftlich, sozial verhalten, wie du es dir zum Beispiel gerne wünschen würdest. Es gibt aber auch wahnsinnig viele Menschen, die das tun, und das ist so ein bisschen der Trick unseres Gehirns, der immer so ein bisschen defizitär ist und eher die Dinge wahrnimmt, die zu unseren Glaubenssätzen passen. Das heißt, wie wenn wir den Glaubenssatz haben, Geld verdirbt den Charakter, Menschen, die reich sind, sind irgendwie nicht so tolle Charaktere. Irgendwie sind das keine ehrlichen Häute, irgendwie sind die mir nicht so sympathisch. Ich kann mit Geld eigentlich auch nicht so viel anfangen, ich möchte auch gar nicht so sein. Wenn das so eine Richtung von dir ist, dann schau doch mal so eine Art kleine Mini Übung. Wen kannst du finden, den du kennst oder die du kennst, vielleicht auch eher sozusagen nicht persönlich, aber aus dem gesellschaftlichen Leben, der oder die sehr wohlhabend ist und sehr, sehr viel gute Sachen tut? Da gibt es nämlich auch wahnsinnig viele Menschen. Wir haben eine gerade in Deutschland eine sehr ausgebreitete Kultur von Ehrenamt, von Spenden, von Stiftungen, ob es im Kulturbereich, im sozialen Bereich, es gibt da wahnsinnig viel, und ich finde es sehr, sehr wichtig, da mal so ein Realitätsabgleich zu machen. Also fragt dich mal, ist es eher eine Befürchtung oder eine Erfahrung und die Erfahrung, bitte wirklich eine, die du persönlich gemacht hast. Nichts, was du mal gehört hast, was dir jemand erzählt hat, was du vielleicht gelesen hast, sondern wirklich etwas, was sich verifizieren lässt. Und dann schau mal, und wo gibt es Erfahrungen, die diesen Glaubenssatz entkräftigen können, die sozusagen gegen ihn sprechen. Und das finde ich einen ganz spannenden move. Also als erstes einmal so eine Überprüfung zu machen. Und dann komme ich zu dem Thema: Geld ist eine Lupe. Was bedeutet das? Für mich bedeutet das, dass ich in all den Jahren Selbstständigkeit und überhaupt in meinem Leben erfahren habe, dass es so eigentlich drei Arten gibt, wie Geld Menschen beeinflussen kann. Zum einen gibt es eben Menschen, denen es Geld unfassbar wichtig als Statussymbol, als Verwirklichung, als auch als Feedback an mich selber, dass ich gut bin, und da gibt es tatsächlich auch in der Tat viele Menschen, die mit ihrem Geld, ich sage im Bereich Luxus, Verwirklichung, sehr Ressourcen verschwendend und so weiter unterwegs sind, wo ich auch persönlich, als Laura Roschewitz sage, das finde ich irgendwie nicht so toll, ist für mich kein Vorbild, kein Role Model, sondern eher so eine Abschreckung. Die gibt’s. Dann gibt es die Menschen, die häufig ein ganz, ganz tollen soziales Engagement haben, wir auch in einem sehr sozialen Beruf arbeiten, sich engagieren und so weiter und häufig sehr wenig Geld haben und auch so eine Überzeugung häufig mit sich tragen von mit ehrlicher Arbeit lässt sich kein Geld verdienen, und wenn das so wäre, würde das ja auch den Charakter verderben, und deswegen möchte ich eigentlich auch gar nicht so viel Geld haben. Ich komme schon damit aus, und es passt schon, und ich werde halt nicht wohlhabend sein. Die da oben sind halt anders, und das ist für mich nicht vorgesehen, und deswegen ist das halt so, und da ist ganz klar für mich ganz klar, dass es nicht so richtig war, denn Geld ist eine Lupe. Wenn du eine Person bist, der Soziales unfassbar wichtig ist, die sich sehr engagiert, die teilt, sharing economy, die wirklich irgendwie sagt, mir ist das super wichtig. Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Artenschutz, gesellschaftliches Engagement, dann wird es aller Erfahrungen nach, das zeigen auch Studien und Forschung wird es auch so bleiben, wenn du wohlhabend bist, dann hast du einfach nur mehr, was du auch teilen kannst, du hast dann mehr für dich. Das heißt, du bist wirklich sicher, finanziell sicher und kannst so ja auch anders wirken und hast einen höheren Wirkungsgrad. Geld ermöglicht eben einen höheren weiteren Wirkungsgrad. Das heißt, du kannst zum Beispiel viel mehr tolle Projekte unterstützen, viel mehr Menschen supporten, viel mehr in Nachhaltigkeit oder Klimaschutz spenden, zum Beispiel. Das heißt diese Befürchtung, dass, wenn ich mehr Geld habe, ich zu einem schlechteren Menschen werde, die es gar nicht valide, die können wir so nicht, da können wir kein Häkchen hintersetzen, die stimmt nicht. Im Gegenteil, es ist eher so, dass sich der Charakter des Lebensgefühl, was ich eh schon habe, durch Geld verstärkt. Es ist ganz selten so, dass jemand ein ganz sozialer, toller Mensch war, der sich wahnsinnig engagiert hat für andere, der aber auch für sich selber gut war, der sozial-ökologisch nachhaltig gehandelt hat und schafft es dann, sich ein Business aufzubauen, von dem er oder sie ganz viel Geld erwirtschaften kann und wohlhabend wird und auf einmal einen schlechten Charakter entwickelt und sagt ha, was kostet die Welt? Ich gehe rum, ich hab ein privates, ist mir alles völlig wumpe. Ich trete Menschenrechte mit füßen. Ich lasse jetzt einfach irgendwo produzieren, wo es am billigsten ist. Das passiert in der Regel nicht, sondern das sind dann eigentlich auch in der Regel die Menschen, die sagen, ich möchte unter fairen Bedingungen produzieren und so weiter. Da gibt es auch ganz, ganz, ganz viele tolle Beispiele, Startups, die wirklich langfristig investieren, sie möchten ein nachhaltiges Unternehmen aufbauen. Zum Beispiel das erste Voll-Solar-Auto kann ich auch nochmal verlinken, und die sagen, ja, und wenn wir damit erfolgreich sind, dann wird das Geld sofort zur Genossenschaft, gemeinschaftlich wieder in die Firma fließen. Wir möchten uns daran gar nicht bereichern, Menschen, die dann ganz, ganz tolle Menschen in ihr Team holen, die sonst vielleicht nicht so große Chancen am Arbeitsmarkt hätten, und und und also, da gilt es wirklich Geld als Lupe zu betrachten. Und wenn du eben einen feinen Charakter hast und zufrieden bist mit deinem Charakter und sagst, ich verhalte mich sozial und so, wie ich das für mich auch mir wünsche, dann möchte ich dir in dieser Folge die Befürchtung nehmen, dass du durch mehr Geld, durch wohlhabend sein auf einmal einen schlechteren Charakter haben könntest. Und es gibt dann noch ein dritten, weil also die ersten, die sozusagen von vornherein den Geld superwichtig ist, Statussymbol, die sagen, was kostet die Welt, die werden mit mehr Geld vermutlich auch mehr so handeln. Vermutlich, das kann auch unterschiedlich sein, ist individuell, aber in der Masse. Dann gibt es die, die einen Menschen, die einen super sozialen, nachhaltigen Charakter haben und sagen, das ist mir super wichtig, die werden in der Regel dadurch einfach noch sozialer, noch gemeinschaftsorientierter und noch auch zu tollen und sehr, sehr wichtigen Unternehmerinnen und Unternehmern. Und dann gibt es noch die Kategorie von Menschen, die zu Geld kommen, ohne etwas dafür getan zu haben, durch Erbe, durch Lottogewinn, solche Geschichten, und da gibt es tatsächlich beides, dass es eben auch Menschen gibt, die von einem Tag auf den nächsten, das haben auch alle von euch wahrscheinlich schon mal gehört, zu ganz viel Geld kommen und auf einmal damit auch auf eine Art überfordert sind und ein totales Luxus Leben anfangen zu führen, das Verprassen, gibt ja auch Studien, dass sehr viele dann zum Beispiel nach einem Lottogewinn schnell wieder kein Geld mehr haben. Das heißt, dort kann es tatsächlich stimmen, das Geld den Charakter auf einer Art verdirbt und der Charakter auch gar nicht darauf vorbereitet ist, der Mensch gar nicht darauf vorbereitet ist. Wie möchte ich denn sein als wohlhabender Mensch? Worein möchte ich investieren? Wie nachhaltig möchte ich mein Geld anlegen? All diese Fragen, und da stimmt es tatsächlich, das Geld häufig zu so einem Moment der Charakterveränderung führt. Ja, was bedeutet das, um es nochmal zusammenzufassen, heute morgen, um dich mit einem positiven Moneymindset ins Wochenende zu schicken, Geld verdirbt nicht den Charakter, Geld ist vielmehr eine Lupe, und es ist eben super wichtig, wenn wir als Selbstständige und als Unternehmerin dahingehen und uns dahin entwickeln, wirklich super gut von unserem Business leben zu können, zu investieren, Rücklagen zu bilden, zu spenden, wirklich ein erfolgreiches, gesundes, gut wirtschaftendes Unternehmen aufzubauen, dann bereite dich gut darauf vor: Schau, dass du keine großen Fehlannahmen über Geld hast, überprüfe es. Ist das eine Befürchtung, dann ist es okay. Befürchtung kann man haben, aber lass dich von dieser Befürchtung nicht so beeindrucken, denn meistens ist es keine Realität, und das wird auch keine Realität. Also in diesem Sinne letzter Tipp, schau dir das einfach mal an, guck mal, wie ist das, wie denkst du über wohlhabende Menschen? Da kann man meistens schon so einen Schlüssel für entdecken, sozusagen wie man selber so tickt, und teile gerne unter dieser Folge auch nochmal auf den bekannten Wegen mit uns, wie es für dich ist. Wie blickst du auf wohlhabende Menschen? Welche Glaubensätze schlummern da, und wir sind super gespannt, was du uns erzählst. In diesem Sinne wünsche ich dir ein schönes, tolles, entspanntes oder aufregendes, je nachdem, was du brauchst, Wochenende, und freue mich sehr, wenn ihr und du mit uns teilst, was eure Erfahrungen zum Thema Moneymindset, Glaubenssätze und den Blick auf Geld als Lupe so sagt. Wir freuen uns, wenn du uns abonnierst, uns eine Bewertung da, lässt uns auf allen Kanälen weiterempfiehlst und werden am Montag wieder mit der nächsten Folge Moin um Neun gemeinsam mit dir in die Woche starten. Bis dahin habe es gut. Ciao, ciao.

 

Gib uns gern Feedback zu der Folge und lass uns wissen mit welchen Glaubenssätzen rund ums Thema Geld du schon zu kämpfen hattest und wie du sie auflösen konntest.

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