“Ich traue dir alles zu. Tue du es auch.” – Das ist das Motto von Doula und Mutmacherin Maike Bauermann. Mit viel Fachwissen, Leidenschaft und Feingefühl

💙 begleitet sie Paare durch die mitunter aufreibende Kinderwunschzeit

💙 ist für Frauen während der Schwangerschaft da

💙 ist der Leuchtturm für Mütter im ersten Babyjahr und

💙 unterstützt beim Karrierewiedereinstieg – sowohl für Angestellte als auch Selbständige.

Eine ganz schön wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe! In diesem Schnack erzählt Maike Gretel

➡️ was eine Doula macht und wie sie sich von einer Hebamme unterscheidet

➡️ warum es so wichtig ist, gerade in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett auf die eigenen Bedürfnisse zu achten

➡️ wie Selbständigkeit und Mutterwerden sich gut miteinander vereinbaren lassen

Du liest lieber? Hier findest du das Transkript:

Gretel Niemeyer: Moin, moin und willommen zu einer neuen Folge Moin um Neun, dem Businessschnack mit Laura und Gretel. Heute ist Donnerstag, das heißt, es ist Zeit für eine Interview Folge, und dementsprechend sitzt mir nicht die Laura gegenüber, sondern die liebe Maike Bauermann. Maike ist Doula und begleitet dich unter der Headline „Maike macht Mut“ bei allen Themen, vom Kinderwunsch bis hin zum Wiedereinstieg in deinen Job oder auch in die Findungsphase, wie du als Selbstständige, Mutter werden kannst, Mutter sein kannst. Liebe Maike, wie schön, dass du da bist!

Maike Bauermann: Ich freue mich auch total, hier zu sein, also es freut mich. Vielen dank, dass ich da sein darf, und ja, ich liebe euren Podcast auch von daher jetzt auch hier sein zu dürfen, ist echt cool. Also vielen dank.

Gretel Niemeyer: Freut mich doch, erzähl uns doch vielleicht einmal ganz kurz. Also ich habe zwei Kinder. Deswegen ist mir der Begriff Doula schon mal irgendwann über den Weg gelaufen. Aber was ist eine Doula genau? Wie unterscheidet sich das vielleicht auch von einer Hebamme?

Maike Bauermann: Ja, super gerne, weil es gibt, obwohl einige Freundinnen eben Kinder hatten. Die kannten den Begriff noch nicht. Also Doula ist kein neues Phänomen, sondern eigentlich ein ganz altes. Also es ist auch keine Abkürzung, sondern kommt aus dem griechischen und heißt eigentlich übersetzt Dienerinnen der Frau. Und es geht darum, wie ganz früher also, weil erst vor 100 Jahren eigentlich Frauen, dass Männer bei der Geburt dabei waren, eigentlich früher einfach weise Frauen dabei waren und die Gebärende bei der Geburt unterstützt haben, und da ist ja leider bei uns gerade in Deutschland so ist, dass eben Hebammen Mangel, der sich rumgesprochen hat, immer mehr Thema ist, das heißt, eine eins zu eins Begleitung eigentlich einer Frau zustehen, aber nicht gewährleistet sein kann. Bin ich also, die Hebamme, muss in Deutschland dabei sein, bei jeder Geburt rechtlich gesehen eine Doula ist optional und eine quasi Privatvergnügen, und ich vergleiche eigentlich eine Doula mit dieser englischen Übersetzung Mothering the mother. Also, ich bin so persönliche Cheerleaderin und eigentlich, nicht eigentlich nur für das wohl der Frau da und für ihren Partner, weil das wird auch meistens unterschätzt, weil die Väter sind meistens nachher die größten Fans davon, und ich konzentriere mich bei meiner Begleitung von Frauen als Doula bei der Geburt oder auch schon während der Schwangerschaft auf die Frau, ihre Wünsche, Bedürfnisse, Sorgen, Ängste. Also, ich bin nicht wie eine Hebamme, die für das medizinische Wohl einer Frau zuständig ist und guckt, wie groß ist und so weiter und so fort, diese ganzen Vitalwerte auch unter der Geburt, dafür bin ich gar nicht zuständig, auch nicht ausgebildet. Das liegt in der Hand der Hebamme, und ich bin eben für die Frau, geht’s ihr mental gut oder nicht? Wie fühlt sie sich, was wünscht sie sich? Braucht sie was zu trinken und eben auch der Vater? Wie kann er die Frau bestmöglich unterstützen? Wie kann ich ihn vielleicht entlasten? Was hat er für Fragen, Sorgen, Ängste? Und da ist einmal neben dem Dasein für die Frau mein großes Thema Aufzuklären, weil früher eben sind Frauen, als sie schwanger geworden sind, haben sie immer schon mal Geburten erlebt von der Nachbarin im Dorf oder schwangere Frauen beim Stillen gesehen. Und heutzutage, wo wir alle alleine leben, hat man vielleicht, wenn man Glück hat, eine Freundin, die vor einem das durchgemacht hat. Aber im Zweifel kriegt man nur komische Geschichten erzählt oder leider nicht so schöne, oder auch Leute, die gar nicht selbst was zu Gebären erzählen können, erzählen einem da schon viel, und da sehe ich es als meine Aufgabe, eben diesen positiven Aspekt aufzuklären, die Sorgen zu nehmen und eben Mut zu machen, dass das toll sein kann und dass es keine dummen Fragen gibt. Und ja, das ist so mein Ansatz.

Gretel Niemeyer: Sehr, sehr geil, sehr, sehr, sehr schön! Ich finde das so schön, weil tatsächlich glaube ich, dass ich mit meiner Hebamme damals den größten Glücksgriff überhaupt gelandet habe. Also, ich habe im Krankenhaus entbunden und habe. Dort gab es natürlich die Hebamme, die da gerade Dienst hatte, aber die, die mich vorbereitet hat und die dann auch mich im Wochenbett betreut hat. Die hat damals auch zu mir gesagt, nee, Gretel, ich bin für dich da und nicht für deinen Sohn, und ich weiß noch, wie ich damals dachte, so, hey, was soll das denn? Also ich denke, man wird Hebamme, weil man die Babys so süß findet. Ich kam in dem Moment gar nicht auf die Idee, dass es um mich und meine Bedürfnisse gehen könnte, und fand das also wirklich tatsächlich glaube ich, erst beim zweiten Kind habe ich so festgestellt, was sie damit eigentlich meinte, und das ist das, was du, was du sagst, was man erst lernt mit der Zeit und was wir heutzutage eben tatsächlich gar nicht woanders lernen können, weil wir es ja nicht erleben bei anderen. Also wann bist du mal bei einer Geburt dabei es sei denn du kriegst selber ein Kind!

Maike Bauermann: Genau, und dann ist ja irgendwie so super viele Fragen, also ich muss dazu sagen, nicht jede Frau braucht eine Doula. Es gibt total Frauen, die sich an sich schon sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt haben, die Partner haben, wo das alles abgedeckt ist, oder auch die mit sich selbst dahingehend so dieses tiefe Urvertrauen haben und die auch gar nicht extern sonst noch eine Person braucht. Aber ich sehe so als Doula, und es gibt eben ganz viele wundervolle Hebammen da draußen, die eben leider aufgrund der Zeit gar nicht, weil es böser Wille ist, gar nicht das abdecken können, obwohl sie es eigentlich super gerne wollen. Also ich möchte da nämlich niemanden irgendwas wegnehmen, sondern eigentlich versuche, da nur eine Lücke zu schließen, die leider aufgrund unseres Systems teilweise leider da ist. Und das Schlimme daran finde ich halt, das ist ein unwiederbringlicher Moment. Die Geburt, wie das gelaufen ist, ähm, ist einfach, das ist so, wie wenn die Zahnpastatube einmal, wenn das raus ist, dann ist es raus, da kriegt man auch nicht mehr zurück. Und dieses Erlebnis und wie man behandelt wurde unter der Geburt, das prägt halt eine Frau ein ganzes Leben, und wie der Start für ein Baby war, auch. Und das ist so schade, dass das noch nicht gesehen wird, dass diese Vorsorge, wo man sich nicht sorgen soll, aber im Prinzip so diese Profilaxe, dass jede Frau eine wundervolle oder die Voraussetzung für eine wundervolle Geburt hat, dass das leider nicht immer gegeben ist, und das ist sehr schade, und das versuche ich zumindest aufzufangen, sofern das geht. Also ich meine, ich gebe auch keine Garantie, kann ja auch keiner geben. Aber ich versuche, da zu sein und eben Mut zu machen und Sicherheit zu geben, weil das ist ein ganz, ganz großer Aspekt dieses sich sicher fühlen, und wenn man sich sicher fühlt, dann steht einer coolen Geburt auch weniger im Wege, als wenn man sich nicht sicher fühlt. So wie halt, wenn man, egal, was mein Leben macht, so Cheerleader an der Seite hat und sagen: Hey, go Gretel, go Gretel, und wenn da jemand steht und dich so anfordert, dann auch, wenn die Person selbst das Kind gebären muss oder du den 100 Meter Sprint selber laufen musst. Aber wenn da jemand steht und du weißt, die ist da und fängt mich auf, dann kann man alles besser und leichter durchleben.

Gretel Niemeyer: Ja, und jetzt ist ja also dein, sowohl deine Website als auch dein Instagram Kanal zum Beispiel heißen ja, Maike Macht Mut! Und jetzt haben wir natürlich nur erstmal über den Bereich Kind bekommen, Gebären gesprochen. Aber deine Arbeit fängt ja schon viel früher an, auch beim Thema Kinderwunsch, auch beim Thema vielleicht unerfüllter Kinderwunsch, oder wir müssen lange drauf warten und geht auch noch weiter in Richtung. Oh, jetzt habe ich ein Kind, ich möchte wieder einsteigen, ich möchte mich als Mutter finden und eben auch der, der Special case, sag ich mal, von unserer Gesellschaft aus gesehen. Oh, ich bin selbstständig und habe ein Kind oder möchte ein Kind oder so? Wie bist du zu dieser, wie bist du zu dieser Themenbreite gekommen? Wie deckst du das ab und wie? Ja, wie schaffst du es auch in diesen unterschiedlichen Bereichen tatsächlich Mut zu geben? Weil ich hab, ich hab mal einen Kunden beraten, damals hießen sie noch Ovijawo, jetzt April fertility, und bin da auch sehr tief in das Thema künstliche Befruchtung und so weiter, Wahrscheinlichkeiten, unerfüllter Kinderwunsch und so weiter eingestiegen. Und das ist schon harter Tobak, zum Teil, weil das ist ja schon, was heißt schon, es ist ein existenzieller Wunsch, der vielleicht nicht in Erfüllung geht, und damit verbunden sind ja viele, ja, viele körperliche Belastungen, mentale Belastung, finanzielle Belastungen. Wie schaffst du das in deiner Arbeit, da immer wieder diesen Mut zu geben? Große, lange Frage!

Maike Bauermann: Ich habe Gänsehaut, während du das gesagt hast, weil dazu kommt wahrscheinlich, weil ich nicht geplant, aber eben, wie das Leben einem die Dinge so hinschmeißt, ich selber quasi ein Studium des unerfüllten Kinderwunsches hinter mir habe, und das ist jetzt eben schon sechs beziehungsweise dann, als angefangen hat, ja noch länger her. Zu dem Zeitpunkt war das eben noch ein komplettes oder was heißt häufiges Tabuthema, und da zu dem Zeitpunkt hätte ich mir jemanden gewünscht, mit dem ich mich austauschen kann. Das war noch viel, viel schwieriger, also das Thema Kinderwunsch oder ich merke einfach diese Gefühle, die man während dieser Reise hat, und, wie du ja sagst, diese Essentielle, dieses, man stellt sich ein Leben vor, und ich hab mich als Mutter gesehen, und da gab es gar nichts anderes, und dann damit konfrontiert zu werden, das ist vielleicht gar nicht das, was für mich da in meinem Lebensbuch so als nächstes Kapitel dran steht. Das ist echt schon super, mega krass, und ich glaube für mich zumindest, dass ich weiß, wie sich diese Momente der wirklich, dass ich mich mit dem Gedanken, wie ist es, kann ich mir eine Adoption vorstellen oder wie könnte mein Leben aussehen, wenn ich keine Kinder habe, weil ich wirklich quasi an dieser Tür stand, dass ich diese Gefühle und alles, was dazugehört, sehr gut verstehen kann und ein Teil auch weiß, was mir geholfen hat und welche Option es geht. Also, meine Reise war drei Jahre lang, was auch eben schon, und auch mit künstlicher Befruchtung und allem, was da so dranhängt. Also da bin ich sehr tief eingestiegen, auch welche Sachen man sonst noch so tun kann. Also ich glaube, ich habe das halbe Internet zu dem Zeitpunkt durchforstet und so ein Selbststudium gemacht. Aber ich konzentriere mich eben darauf, dieses Mut machen und darauf zu fokussieren, wie es gab, einen Workshop, wo ich da auch gesagt habe, die Möglichkeiten auszuloten, also das, dass es super schwierig ist, natürlich in solchen sehr dunklen Momenten das positive zu sehen, aber auch zu sagen, okay, es gibt Dinge, die du nicht ändern kannst, und deswegen diese Ohnmacht, die man hat in diesem Moment, und das ist eben das gleiche, auch bei einer Geburt später. Also Dinge, die ich da gelernt habe während dieser Kinderwunschzeit, haben mir super geholfen, für eine wundervolle Geburt zu haben, weil es eben Dinge im Leben gibt, die wir nicht beeinflussen können. Also aber es gibt eben immer auch Dinge, die wir beeinflussen können. Einmal externe Faktoren, manchmal, ob ich in eine Kinderwunsch Klinik gehe oder nicht, ob ich jetzt in Deutschland oder in Österreich mache, dass kann ich entscheiden. Wie es dann ausgeht, habe ich nicht 100 Prozent in Hand, aber auch, was ich mir gutes tue in der Zeit und möchte ich mich von diesen Gedanken, die auch sein dürfen, quasi die ganze Zeit leiten lassen oder nicht. Und manchmal braucht es da externe Impulse, weil man es einfach alleine nicht mehr schafft, da rauszukommen. Und ich habe mir auch sehr viel Hilfe geholt zu dem Zeitpunkt, also ich war ich glaube, alles wie gesagt, von Homöopathie über Heilpraktikerin, über Hypnose, über eine Psychotherapie, also ich habe auch mir Hilfe geholt, weil es einfach echt krass ist, das alleine schaffen zu wollen. Ja, und da brauchte ich auch Mut. Also habe ich auch ein Reel zu gemacht beim Auto, wenn das kaputt ist, und ich kenne mich damit nicht aus, dann gehst du halt auch in eine Autowerkstatt, oder wenn hier irgendwie die Heizung nicht funktioniert, und dieses Thema ist, wo ich sage, da darfst du dir auch Hilfe holen.

Gretel Niemeyer: Ja, generell finde ich halt, in so vielen Bereichen dürfen wir uns mal erlauben, uns Hilfe zu holen und zu sagen, ich weiß jetzt alleine nicht, wie es weitergeht. Aber es gibt sicherlich Leute, die das können, und ich finde eben da auch die, die Arbeit einer Doula oder wie gesagt, ich hatte eine grandiose Hebamme, die kann dich auch schon in diesem sich in die Mutterrolle einfinden, wahnsinnig gut! Weil dann hast du dieses Baby, und du hast ja ungefähr 30 Leute, die wissen, wie es jetzt besser geht und und was das Kind jetzt braucht und ob es diese Krankheit hat oder da noch mal zum Arzt muss, oder weiß der Geier was. Das wissen ja irgendwie ja, wie gesagt, im Zweifel mindestens mal zehn Leute besser als du. Und meine Hebamme hat damals den Spruch gesagt, weißt du Gretel, wenn man einer jungen Mutter nichts gutes zu tun zu sagen hat, dann sollte man die Schnauze halten, und ich finde es, ich finde es einfach so wahr und gut, und tatsächlich brauchte ich auch ein freistrampeln, nach einem halben, dreiviertel Jahr zu sagen, die beste Mutter, die dieses Kind jemals haben wird, bin ich und dann ist das noch gut, dass es homöopathische Kügelchen gibt, oder dann ist das ja. Natürlich achte ich auch darauf, dass es keinen Tuch oder Plüschtier mit im Bett liegt, das zur Erstickung führen könnte, oder was weiß ich. Ich hab echt oft gedacht, oder mein Mann und wir beide so, wir sind ja keine Teenie Eltern außer Kontrolle. Ich war 32, als ich mein erstes Kind gekriegt habe. Da weiß man im Zweifel schon so ungefähr, wie es geht. Aber man wird plötzlich in so eine neue Situation reingeschmissen, man ist unsicher und sich da wieder frei zu strampeln und da eben auch wieder so einen Nordstern zu haben von einer Person, wie du gesagt, dass die einem wohlgesonnen ist, die Ruhe reinbringt, die vielleicht auch Mut reinbringt, einfach zu sagen, vertrauen auf deine Intuition, das fand ich wahnsinnig wertvoll damals!

Maike Bauermann: Also ich sag auch immer, so, Doula ist wie so ein Leuchtturm. Also ich empfehle ja auch auch, egal wann ich eine Frau begleite, ich empfehle keinen besonderen Weg, sondern eben, ich gucke immer, wie die aktuelle Situation ist und zeige die Möglichkeiten auf, und dann sage ich, und du hast die Antwort in dir, vielleicht spürst du sie halt jetzt noch nicht, aber dass jede Frau dieses Wissen in sich trägt, und manchmal wird es eben von keine Ahnung gut gemeinten, aber schlechten Ratschlägen, von dem Umfeld überstülpt oder übertüncht und da eigentlich hinzukommen zu sagen, wenn das dein Wunsch ist. Also ich habe eine Frau, die mich kontaktiert hat mit zwei Kaiserschnitten, und da habe ich gesagt, wenn du eine natürliche Geburt versuchen möchtest, dann suchen wir ein Umfeld, das das ermöglicht, und das sage ich immer, sich ein Umfeld zu schaffen, dass das den Traum, den du hast, mitträgt. Und so versuche ich eben, den Frauen Mut zu machen, dass, wenn das dein Wunsch ist, dann wenn du Gegenwind bekommst oder auch wenn du sagst, nach der Mutterschutz, Elternzeit möchte sich umorientieren, weil das so ein Wendepunkt ist, dann versuche dich nicht, von irgendwelchen gut gemeinten Ratschlägen abzuhalten, sondern such dir ein anderes Umfeld, die dich inspirieren, so wie ich jetzt auch mir ein anderes Netzwerk um mich herum gebaut habe, die ähnlich denken und ticken. Und manchmal hilft es ja dann, ich sag mal so ein Kletterpark. Wenn einer vor einem klettert und eine gewisse Strategie vorgibt, wo ist jetzt der beste Tritt, dann kommt man energieschonender und leichter auf die andere Seite. Und so sehe ich das dann manchmal, dass ich vielleicht sage, es gibt hier links den Weg oder rechts den Weg oder gerade aus und zu gucken, welche Optionen, weil manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht, und dann zu sagen, und alles ist gut und richtig, wenn du dich dafür entscheidest, und vielleicht ist es heute so, morgen anders, aber an dem Tag, wo du die Entscheidung für dich triffst, dann mach es mit ganzem Herzen, und ich steh daneben und feuer dich an!

Gretel Niemeyer: Sehr gut, und jetzt ist es ja so. Also tatsächlich, bevor ich Kinder gekriegt habe, habe ich gedacht, okay, du bist festangestellt, du musst noch mal eine Gehaltserhöhung verhandeln, weil, wenn du erst mal Kinder hast, hast du sowieso einen ganz großen Stempel auf dem Kopf, und dann wird das nichts mehr. Das war so die Denke aus dem angestellten Dasein. Dann habe ich mich selbstständig gemacht und habe wirklich ganz oft gedacht, gott sei dank, habe ich Kinder gekriegt, als ich noch angestellt war und nicht in der Selbstständigkeit, und jetzt ist meine sehr, sehr gute Freundin Franzi Blickle hochschwanger. Die ist auch selbstständig, und ich sehe jetzt, was es da für Möglichkeiten gibt. Ich habe lange auch gedacht, auch als Selbstständige gibt es ja gar keine Elternzeit und so weiter und so fort, stimmt ja gar nicht. Und da tatsächlich, das ist ja auch so einer deiner Herzens Bereiche, sag ich mal, dort aufzuklären und eben auch zu sagen, hey, du bist selbstständig, das ist doch cool, das ist dein eigenes Baby. Natürlich kannst du auch ein Baby aus Fleisch und Blut kriegen, und lass uns doch mal gucken, wie das funktioniert. Das finde ich eben auch so spannend, weil ansonsten hast du so zig Informationen im Internet und wirst da total frustriert, und das ist ja nur ein Teil des Mutter werdens. Also das ist ja nur der erstmal sehr offensichtliche. Aber wenn man dann Kinder hat, eher kleinere Teil, so rückblickend, dann irgendwann mal, weil ich weiß noch, ich bin aus dem Krankenhaus gegangen und dachte, den musst du jetzt mitnehmen, den hast du jetzt einfach immer, scheiße.

Maike Bauermann: Und am Leben halten, …

Gretel Niemeyer: Hat da nochmal jemand geguckt, ob du das überhaupt kannst.

Maike Bauermann: Die Ängste, die man dann so hat, und dann sage ich ja, das hat die Mutter Natur einfach super, Mega geil gemacht! Es gibt zwar keine Gebrauchsanleitung, die ich mir manchmal wünschen würde für die Kids, wie man das so macht, aber wir haben ja einfach viel in uns drin, wenn wir uns nicht von dem außen so verunsichern lassen einfach und da immer wieder bei sich selbst zu gucken und bei der Selbstständigkeit. Also, ich glaube, es ist einmal zu sagen, okay, gibt es da irgendwelche Formulare oder so und irgendwelche Technik? Wie kann ich vorplanen, Dinge? Was gibt es für mich mit Automation und so, aber auch klar Prioritäten setzen, das ist jetzt auch ein anderes Baby als Beispiel jetzt als Selbständiger noch da, und die Geburt, wo viele Frauen sich Sorgen machen, Angst haben, gerade wenn es die erste ist oder wenn sie eine traumatische erste leider hinter sich haben. Aber am Ende des Tages, man kriegt ja ein Baby, und die Geburt ist ein sehr prägender, aber ein relativ kurzer Zeitpunkt und dieses Wochenbett danach und was für eine krasse Transformation danach noch passiert, und das du dich da gut organisierst. Ich glaube, das wird von den meisten Erstgebärenden ungewollt unterschätzt, weil es so ein bisschen wie bei meinen Kindern im Zoo. Wenn die noch nie im Zoo waren und wissen, wie das da abgeht, dann kann man da sich bedingt darauf vorbereiten, und da ist auch so ein bisschen der Fokus zu machen, dass auch dann liebevoll bestimmte Sachen gehen dann auch langsamer. Aber als Selbstständige muss man anders organisiert sein und dahingehend auch aufzuklären, was in der Zeit einfach im Körper abgeht von den Hormonen. Das Kind hat gefühlt jeden Tag neuen Schub, und so und schaffe ich das überhaupt alles.

Gretel Niemeyer: Ja.

Maike Bauermann: Mhm.

Gretel Niemeyer: Läuft alles in Phasen. Irgendwann am Anfang liest du das Buch durch und guckst du, in welcher Phase du gerade bist. Dann irgendwann lachst du nur noch hysterisch und sagst, ist ja alles eine Phase.

Maike Bauermann: Ja, und da sage ich auch so eine Selbstständige, da muss ich ja nicht sagen, an sich dieses selbstständig sein muss, und häufig ist einfach nur dieses, so einfach und schwierig zugleich, dieses Mut machen, ja, du schaffst das, und dieser Berg und diese Aufgabe und das dann auch so ein bisschen zu zerpflücken, in einzelne Teile zu zerlegen, genauso wie ich bei Schwangeren, die sich Sorgen machen vor der Geburt, auch das sind Phasen, jede Welle, und dann gibt es die erste, zweite, dritte Phase danach, dass eben nicht ein groß, oh Gott, ich bin jetzt drei Tage unter der Geburt, nee, du hast keine drei Tage lang, super, mega krasse Wehen, und genauso auch beim Wochen werde selbstständig sein, einen Tag nach dem nächsten, und da halt ja die Motivation, den Mut eben nicht zu verlieren, dass ich da an der Seite bin und auch das Gefühl habe, einfach, dass ich da bin, das reicht oft auch.

Gretel Niemeyer: Mhm, ja, ja.

Maike Bauermann: Ja.

Gretel Niemeyer: Du sagst ja, du sagst ja auch, ich traue dir alles zu, tu du es auch. Also manchmal braucht es ja wirklich nur in Anführungsstrichen jemanden, der sagt, du kannst das, du schaffst das. Ich glaube an dich, und ich glaube so daran, bis du es irgendwann selber kannst. Und das genau ist in meiner Arbeit, die natürlich fundamental anders zu deiner ist, aber auch sehr, sehr ähnlich. Manchmal braucht es einfach, dass jemand an uns glaubt.

Maike Bauermann: Ja, das, das kann den riesigen Unterschied machen, eben wenn man es selber noch nicht spürt, und es gibt diesen englischen Spruch fake it til you make, also dieses, das kennst du ja sicherlich auch. Wenn man sich irgendwann so lange selber gesagt hat, und manchmal kann man es nicht. Aber man hat jemand an der Seite, der das dann für einen sagt, was man gerne sagen können wollte, dann hilft das, diesen Schritt zu tun, und jede Frau, die ich dahingehend bestärken kann, das freut mich natürlich total.

Gretel Niemeyer: Ja, nun ist es ja so. Unter der Geburt kannst du nur den Frauen helfen, die bei dir da auf der Ecke wohnen. Wie kann man denn ansonsten mit dir arbeiten? Wie kann man ansonsten deine Mutmachende Art und Dienstleistung und Cheerleading Anspruch nehmen?

Maike Bauermann: Genau aus dem Grund habe ich auch gedacht, meine Zeit und mein lokaler Radius ist begrenzt, was einfach super schade ist. Bei jedem, den ich davon erzählen, habe gesagt: Mensch, hätte ich das mal gewusst hier um die Ecke, und deswegen ist die Idee gekommen, einmal, dass ich ein Online Kurs zuversichtlich zur Geburt gestartet habe. Also ich habe auf meiner Webseite unter Maike macht Mut, eben einmal, dass man mich so einem Coaching für den Bereich Kinderwunsch mit mir zusammenarbeiten kann in einem eins zu eins ist ja auch ein sehr intimer Bereich, und dann ist eben die Idee entstanden für Frauen in einem kleineren Rahmen, diese Schritte, die ich als Doula in meinem eins zu eins Session mit den Frauen hier vor Ort mache, die kann ich ja auch per Zoom online in einer Gruppe, und Frauen hilft auch einfach dieser Austausch, ach Gott die hat ja die gleichen Sorgen und Gedanken wie ich, und deswegen ist das so ein kleines Gruppenprogramm mit maximal zehn Frauen, wo wir eigentlich die Session, die ich sonst hier vor Ort mache, durchgehen, also dass wir sagen, okay, so ein Visionboard, wie kann deine Geburt aussehen, also alle Sachen, die ich im Vorfeld an Mindset Arbeit machen kann. Die ist ja unabhängig von der geografischen Nähe, und das hat dazu noch den Vorteil, dass natürlich dadurch, dass die Doula Leistung, bei der Geburt dabei zu sein, privat bezahlt werden muss. Auch Frauen, die sagen, ich würde mich aber gerne noch ein bisschen intensiver damit auseinandersetzen, dass es auch finanziell anders abgedeckt ist, die sagen also, ich habe einen super Partner, das ist auch okay. Aber wie kann ich mich dann noch auf die Geburt vorbereiten? Und so ist dieses Online, dieser Online Kurs entstanden. Natürlich kam ich auch eins zu eins buchen, wenn man sagt, ach, ich glaub, ein oder zwei Session reichen mir, meistens kommt dann raus, das ist vielleicht mehr braucht, aber das ist möglich, einfach eine Stunde mit mir zu suchen, und dann habe ich eben dieses neue Coaching how to bearth and business, eben wie ich Schwangerschaft und Geburtsvorbereitung und Wochenbett, eben mit der Selbstständigkeit, die eben anders gelagert ist, von wegen Mutterschutz und Elternzeit, und da ein neues Coaching aufgesetzt, wo man mit mir zusammenarbeiten.

Gretel Niemeyer: Okay, sehr, sehr cool verlinken wir natürlich alles unter dieser Folge: deine Website, dein Instagram Account und so weiter und so fort. Wenn es also für euch ein gerade relevantes Thema ist, vom Kinderwunsch bis wieder zurück ins Arbeitsleben, wie auch immer das aussehen mag, oder jemand kennt, für den, für die wahrscheinlich das interessant sein kann, dann habt Maike da sehr, sehr gerne im Hinterkopf. Und schließen möchte ich eigentlich mit einem Zitat, das auch auf deiner Website steht und dass ich ja sehr, sehr unterstreichen kann, und das ist folgendes: „Geboren wird nicht nur das Kind durch die Mutter, sondern auch die Mutter durch das Kind“ kann man gar nicht so viel dazu sagen. Oder also wann immer ich das irgendwo lese, denke ich so, ja genau so ist es.

Maike Bauermann: Vorher, man geht als schwangere Frau dahin. Natürlich ist man auch schon Mutter mit einem Baby im Bauch, aber wenn die dann da sind und noch mal physisch, ist es einfach anders, und das kann einem auch keiner vorher richtig erklären, wie das dann ist und sich anfühlt. Aber es wird sich gut und richtig anfühlen, wenn es dann so ist, und ja, das ist immer einfach eine Mega geile Transformation, und ich sage immer, wenn es Männer gäbe, die das könnten, dann würden wir es jeden Tag rausschreien und sagen, wie geil bin ich, i just made a human, und Frauen ist halt einfach, Frauen können Mutter werden und ein Mensch kreieren, und das ist einfach einfach phänomenal und super!

Gretel Niemeyer: Ja, Punkt, liebe Maike, ich danke dir, dass du hier warst.

Maike Bauermann: Vielen Dank.

Gretel Niemeyer: Danke schön.

Maike Bauermann: Danke.

Erzähl uns gern, was du aus der Folge mitgenommen hast. Wir freuen uns auf deine Aha-Momente!

Wenn du noch mehr über dieses Thema erfahren willst, dann schau bei Maike auf Instagram oder ihrer Website vorbei.

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