Du träumst schon lange davon, einen eigenen Roman zu schreiben? 💭

Du hast Sehnsucht, Dich im Schreiben ganz auszudrücken und Deiner Kreativität freien Lauf zu lassen? ✍️

Du arbeitest als Schreibende Person und hast die Freude oder den Faden verloren? 🪡

Dann lausche unbedingt dieser Podcast Folge mit Schreib-Trainerin, Autorin und Gateless Writing Expertin Christine Kämmer und schau Dich sehr gerne hier um: https://christinekaemmer.com/events/

Du liest lieber? Hier findest du das Transkript:

Laura Roschewitz: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Podcastfolge Moin um Neun dem Business Schnack mit Gretel und Laura und es ist Donnerstag. Die alten Podcast Häsinnen und Hasen wissen es. Donnerstag ist Interviewzeit und ich freue mich sehr, dass ich heute ich Laura, wenn ihr hört und nicht seht, dass ihr meine Stimme einmal zuordnen könnt, dass ich heute das Interview führen darf. Und zwar habe ich zu Besuch Christine Kämmer. Herzlich willkommen!

Christine Kämmer: Hallo Laura!

Laura Roschewitz: Wie schön! Wir haben hier heute für den Podcast auch ein bisschen ein Blind Date. Wir kannten uns noch nicht so gut vorher. Ich bin mir aber ganz sicher, dass wir viele spannende Themen haben. Christine kennt Gretel und mich aus dem Coffee Speed Networking, was kleines Announcement am 2. Februar wieder stattfindet. Und wenn du Lust hast, dich mit tollen anderen Selbstständigen zu vernetzen, dann komm mal auf unserer Webseite vorbei www.lauraundgretel.de und dort kannst du dich kostenlos zum Coffee Speed Networking am 2. Februar anmelden. Das erste in 2023. So viel einmal kurz vorab als kleiner Disclaimer. Jetzt soll es aber um dich gehen. Liebe Christine, ich werde dich einmal so in den Worten zusammenfassen und vorstellen, die ich schon von dir habe. Und danach darfst du korrigieren oder ergänzen.

Christine Kämmer: Alles klar.

Laura Roschewitz: Christine, du bist Schreibcoach, du bist Autorin, du bist Gateless Writing Expertin zertifizierte. Da wirst du gleich noch was zu erzählen, was das überhaupt ist. Du bist aber auch Hobbypianistin. Du bist fast Nordlicht, gebürtige Hannoveranerin, die jetzt in Wien lebt, schon lange. Und du bist Lakritzfan.

Christine Kämmer: Genau.

Laura Roschewitz: Das ist, was ich von dir weiß. Das sind die Keypoints, die für mich wichtig waren in Vorbereitung. Warum werde ich gleich noch sagen, ich sitze ja in Schweden und da springt mich Lakritz natürlich an. Ähm, erzähl doch vielleicht noch mal für diejenigen, die dich noch nicht kennen, was ich jetzt ja gleich ändern wird, wer du bist und was du machst.

Christine Kämmer: Ja, ja, coole Vorstellung erstmal. Die wichtigen Punkte sind drin, würde ich sagen. Ja, ich bin tatsächlich ausgebildete Schreibtrainerin. Ich habe ursprünglich mal Sinologie studiert, habe mich lange mit Asien beschäftigt, habe auch in dem Bereich gearbeitet und habe dann mich beruflich irgendwann umorientiert, meine Leidenschaften dem Schreiben und dem Arbeiten mit Menschen gewidmet. Genau. Und habe mich hier in Wien ausbilden lassen als Schreibtrainerin und bin dann in Corona Zeiten auf die Methode Gateless Writing gestoßen im Internet und habe mich dann fand es so cool irgendwie und habe mich dann als kleines Corona Projekt in den USA weiterbilden lassen als Gateless Writing Teacher. Das ist also eine Kreativmethode, auf die wir vielleicht noch kommen werden. Ja, und ich arbeite mit Schreibenden. Das sind sowohl Anfänger:innen als auch fortgeschrittene Schreibende, gebe Einzelcoachings und aber auch Workshops, also Gruppenworkshops. Momentan ausschließlich online, was sich natürlich vielleicht irgendwann ändert, aber im Moment ist es alles, alles online. Genau.

Laura Roschewitz: Und was du wahrscheinlich nicht weißt, was vielleicht auch sehr viele nicht wissen, die diesen Podcast hören. Als ich mich 2000…, jetzt muss ich nachdenken. Ich glaube 2017 in Vollzeit selbstständig gemacht habe, habe ich das als Texterin getan.

Christine Kämmer: Aha.

Laura Roschewitz: Also wir haben zumindest eine gemeinsame Leidenschaft fürs Schreiben. Heute findet das Schreiben in meinem Leben sozusagen nur noch unter Anführungsstrichen im Bloggen und ab und zu oder auch relativ vielen Newslettern statt. Nicht mehr schreibe ich, mein erstes Vollzeit selbstständigen Projekt war das Texten einer Zahnarztwebseite.

Christine Kämmer: Okay.

Laura Roschewitz: Das war nicht so spannend, aber es hat mein erstes Geld eingebracht.

Christine Kämmer: Ja.

Laura Roschewitz: Erzähl doch mal! Nun, du hast dazu gesagt, im Einzel oder im Gruppensetting. Aber was sind das für Menschen, was das Schreibende? Sind es Menschen, die wirklich hauptberuflich schreiben? Oder sind das eher Menschen wie ich, die vielleicht selbstständig sind und für bestimmte Bereiche einen Text brauchen? Was sind das für Situationen, wann Menschen zu dir kommen?

Christine Kämmer: Das ist total unterschiedlich. Also es sind grundsätzlich erst mal Menschen, die natürlich Lust haben zu schreiben oder irgendwie ihre kreative Ader auszuleben. Das sind Leute, ich habe zum Beispiel Teilnehmerinnen, die an einem Romanprojekt arbeiten, die den Traum haben, veröffentlicht zu werden. Dann habe ich auch Textprofis, vor allem Journalistinnen in meinen Workshops, die oft so ein bisschen, sage ich mal, schreibmüde sind. Dadurch, dass sie so unter Zeitdruck einfach Texte nach so einem bestimmten Schema vielleicht produzieren müssen, zum Beispiel für eine Tageszeitung, und die dann Lust haben, in ihrer Freizeit einfach noch mal mit mehr Schreibfreude quasi an die Sache heranzugehen. Also es ist wirklich eigentlich sehr bunt gemischt, lustigerweise fast keine Männer. Also das fällt mir immer wieder auf in kreativen Schreibkursen. Ich weiß nicht, ob die Männer denken, dass sie es schon können oder was auch immer, aber es ist tatsächlich so, es gibt kaum Männer bei mir.

Laura Roschewitz: Oder? Oder das dass der Drops gelutscht ist, dass da Hopfen und Malz verloren ist. Auch das könnte ja sein.

Christine Kämmer: Ja, man weiß es nicht so genau. Also hin und wieder verirrt sich einer. Aber es ist tatsächlich selten.

Laura Roschewitz: Hm, ja, das verstehe ich gut. Das ist so wie beim Coffee Speed Networking, wo manchmal so ein Mann unter 120 Frauen ist.

Laura Roschewitz: Ähm, das heißt aber, wenn ich es richtig raushöre und rausfühle, sind es eher Menschen, die. Also nicht werblich schreiben, also zum Beispiel jetzt so Newsletter oder Marketing Emails oder so was. Also was du eben beschrieben hast, eher so was wie ein Roman oder auch journalistisch Arbeit. Eher so tiefere Projekte, sag ich mal als eine Newsletter Nachricht.

Christine Kämmer: Hm, es sind tatsächlich eher, sage ich mal, kreativ literarische Projekte, auch so ein bisschen Memoiren. Also zum Beispiel Leute, die halt ihre Lebenserinnerungen für sich oder Familienangehörige aufschreiben wollen. Aber tatsächlich, also im Werbetexter hätte ich, glaub ich noch nicht dabei gehabt, Ist mir nicht bekannt.

Laura Roschewitz: Und wie kann ich mir das vorstellen? Ich könnte mir vorstellen, dass es für viele nicht ganz einfach ist, sich vorzustellen, wie du jemanden begleitest. Klar, du hast gesagt, es gibt eins zu eins Settings, aber auch Gruppen Settings. Aber wie kannst du jemanden begleiten, die vielleicht Schreibmüde ist oder vielleicht auch eine Blockade hat oder sich langweilt von den eigenen Texten oder so was? Also wie kann ich mir das vorstellen?

Christine Kämmer: Das ist tatsächlich das, was sehr häufig vorkommt, gerade in so einem Einzelsetting, dass sich jemand ja an ein großes Projekt herangewagt hat und dann hängt das irgendwie so durch, dass man dann so denkt, jetzt habe ich schon so viel Zeit investiert und ich möchte das irgendwie fertig kriegen. Aber ach, irgendwie, entweder kriege ich es in meinem Alltag nicht untergebracht, das Schreiben oder ich irgendwie so Ja, ich bin mit voller Eifer irgendwie in diesen Roman gestartet und jetzt hängt da irgendwie durch und ich finde keinen Schluss und es ist irgendwie Kraut und Rüben und Chaos. Und wie komme ich jetzt wieder ins Schreiben? Und dann gibt es eben wie in einem anderen Coaching eigentlich auch, also jetzt im Einzelsetting ist es halt dann so, dass man dann halt erst mal so ein bisschen nach den nach den Wünschen fragt, wo will die Person denn hin mit dem Schreibprojekt nach Ursachen forscht und dann eben nach Möglichkeiten, wie man helfen kann und das können, kann sein, dass man ja zum Beispiel an der an der Struktur des Textes arbeitet. Es kann sein, dass man kreative Impulse gibt. Es ist eigentlich sehr unterschiedlich, aber es sind tatsächlich in diesem Einzelcoaching eher größere Projekte. Es gibt auch den Fall, dass jemand sagt: Ich möchte gerne so ein Projekt angehen und weiß nicht wie. Also ich hab fast noch nix. Aber es kann auch sein, ich habe da so einen Wust an Texten auf meinem Rechner und weiß nicht, wie ich daraus jetzt einen Roman mache. So genau. Es ist ganz, ganz individuell. Und was aber bei mir ganz wichtig ist, ist, dass ich den Leuten dann nicht die Texte um die Ohren haue, sondern dass man wirklich schaut, wie kitzel ich aus Ihnen das heraus, was wirklich ihr Schreiben besonders macht. Wie finden wir die Geschichte, die Sie wirklich erzählen wollen? Und das ist dann so ein bisschen so, dieses Gateless Writing. Und das mache ich auch in meinen Workshops halt ein bisschen anders als im Einzelsetting. Aber das ist halt ganz, ganz wichtig, dass man wirklich wertschätzend mit den Schreibenden und ihren Texten umgeht.

Laura Roschewitz: Hm.

Christine Kämmer: Die Ziele sind ja auch verschieden. Will ich jetzt das nur für meine Enkel aufschreiben? Will ich Selfpublisher werden oder suche ich einen Verlag? Das sind natürlich ganz, ganz unterschiedliche Vorstellungen auch. Und so geht man dann an die Texte ran.

Laura Roschewitz: Und sind das, wenn wir jetzt über Bücher sprechen, eher etwas über Memoiren, also vielleicht meine Biografie, mein Leben. Romane sind es. Also bei Romanen denke ich erst mal so an wirklich fiktive Geschichten, oder? Also Lebensgeschichten, sozusagen keine Sachbücher oder so, also du bist schon spezialisiert auf diesen Bereich der Erde.

Christine Kämmer: Okay. Genau, es gibt ganz tolle Sachbuch Coaches, auch das das mache ich nicht, sondern bei mir geht es halt wirklich um kreatives Schreiben, Romane und Lebenserinnerungen.

Laura Roschewitz: Genau. Und sag doch mal dieses Gateless Writing. Gateless Writing, ähm, manchmal muss man den Podcast zwei, dreimal sagen, damit Menschen sich hier Notizen machen können. Erzähl doch mal ein bisschen was. Warum hat dich diese Methode… Du hast erzählt, du hast dich dann in den USA ausbilden lassen. Warum hat die dich so geketscht? Also was ist daran das, was dich so begeistert und wie können wir uns das vorstellen?

Christine Kämmer: Ja, also ich befasse mich ja schon länger mit dem kreativen Schreiben und auch mit amerikanischen Methoden. Das heißt, es hat auch in meiner ursprünglichen Ausbildung eine große Rolle gespielt. So dieses freie Schreiben, dieses sich einfach mal trauen, irgendwas zu Papier zu bringen usw. Das kannte ich alles schon. Und beim Gateless Writing habe ich das Gefühl, da gibt es dem Ganzen noch mal so einen Rahmen. Also zum einen steigt man eigentlich ein in so eine Schreibsession mit einer Entspannung, das ist halt ganz wichtig. Das kannte ich vorher nicht in der Form, dass man wirklich wie musst du dir vorstellen, wie mit so einer Körperreise oder so so in so eine ganz angenehme auf so eine ganz angenehme Frequenz irgendwie kommt und das ist irgendwie lustig weil ich bin eigentlich selbst ein eher unesoterischer Mensch, also ich meditiere jetzt nicht oder ich mache auch kein Yoga oder so und für mich war das so eine Erfahrung, irgendwie das ich so vor diesem Schreiben, so wirklich rauskomme aus meinem Alltag, aus dem Ganzen, was mir vielleicht im Kopf rumschwirrt. Und ich komme wirklich so in so eine Tiefe und kommen in so ein, so eine Schwingung, wo ich sage jetzt schreibe ich diesen Text und dann kommt eben nach dieser Entspannung kommt ein Impuls, der dich auch irgendwie überrascht. Das ist vielleicht was ganz Einfaches, also so was wie Was hast du als Kind gerne gegessen oder so? Ja, und dann kommt eben in diesem Entspannungszustand kommt dieser Impuls auf dich zugeflogen und du schreibst einfach, du kriegst eine kurze, knackige Schreibzeit, zehn Minuten, 15 Minuten und schreibst und du kannst natürlich tatsächlich deine Erinnerungen aufschreiben. Du kannst dir auch was ausdenken. Das ist letztlich egal, weil in der Runde, die danach kommt, wird jeder Text als fiktiv betrachtet. Das heißt, auch wenn du jetzt eine Geschichte schreibst, in der ich Form. Gehen wir nicht davon aus, dass du sie erlebt hast, dann kommt diese Schreibzeit und am Ende gibt es, das ist das zweite wichtige Element, gibt es eine wertschätzende Feedbackrunde und die sieht so aus, dass du diesen Text, wo du eigentlich vor 20 Minuten noch gar nicht wusstest, dass du den schreiben würdest, den entlässt du jetzt schon in dieser Runde. Das ist so ein bisschen ja, wie so ein wie so ein Neugeborenes. Wir zeigen das her und da würde man ja jetzt auch nicht sagen, das sieht aber irgendwie zerknautscht aus. Da müsst ihr dringend dran arbeiten, sondern man würde erst mal das irgendwie liebevoll willkommen heißen. Und das machen wir mit diesen Texten, wissend, dass die natürlich noch nicht fertig sind. Also niemand würde ja auf die Idee kommen zu sagen Juhu, und das veröffentliche ich jetzt. Aber es geht mal darum, so ein bisschen rauszufinden, was ist denn schon gut und stark an diesem Text? Was ist vielleicht authentisch? Ja, und dann liest jemand das vor und er hat irgendwie so einen genialen, subtilen Humor und der nächste hat irgendwie kurze, knackige Sätze. Und wieder einer hat irgendwie, so weiß ich nicht ganz, ganz irgendwie originelle Formulierungen oder so und das sind ganz individuelle Sachen, die sich aber schon in diesem Text halt zeigen. Und nur das spiegeln wir in der Gruppe zurück. Das heißt, es interessiert uns jetzt nicht, ob das jetzt da logische Brüche drin sind oder Wiederholungen oder so. Das ist alles. Das würde man dann später überarbeiten. Jetzt geht es halt darum, wirklich das Augenmerk darauf zu lenken, was in diesen Texten irgendwie stark und berührend ist. Und das funktioniert immer gut. Ich habe das noch nie gehabt, dass jemand so eine Gruppe sabotiert hätte und gesagt hätte Na ja, das war jetzt ein Scheißtext, zu dem kann ich nichts Gutes sagen oder so. Das ist mir noch nie. Ich meine, da würde ich dann auch damit irgendwie umgehen. Müsste ich ja, aber das ist es immer. Also ich erklär das einmal. Und die Leute, also auch in diesem Zoomraum, ja, da entsteht irgendwie eine Herzlichkeit und eine Wärme. Und wenn du jetzt siehst, was in den Texten von anderen gut funktioniert, dann kannst du das ja auch für dich vielleicht übernehmen. Das du jetzt sagst Hey, das war irgendwie cool, das probiere ich auch mal. Und es ist auch keine Konkurrenzsituation, sondern es ist wirklich so ein Ja, so ein Austausch über diese Texte. Und alle gehen irgendwie mit strahlenden Gesichtern raus und haben total Lust, weiter zu schreiben.

Laura Roschewitz: Hm.

Christine Kämmer: Und so ging es mir halt eben auch in meiner ersten Session, wo ich das als Teilnehmerin erlebt habe. Da habe ich so einen Boost gekriegt, so eine Motivation. Ich fand meinen Text toll, ich habe dann auf Englisch geschrieben, also ich war da sowieso schon ein bisschen gehemmt, wo ich so dachte. Ich meine, klar können wir alle irgendwie ganz gut Englisch, aber so das dann so rauszuhauen in der Gruppe von Muttersprachlern und dann kam diese geballte Ladung an amerikanischer Überschwänglichkeit und Liebe irgendwie auf mich zu. Oh Gott, und das war total toll und da habe ich gedacht, auch das will ich irgendwie anderen Leuten auch weitergeben.

Laura Roschewitz: Total schön. Ja, ich kann das gut verstehen. Ich selber versuch immer mal wieder ins Freie Schreiben reinzukommen und weiß aber auch um die Kraft, wenn jemand den Raum hält. Das ist ja was ganz anderes als schon bei dem, was ich kenne. Ich kenne das nicht das Gateless Writing, aber was ich so kenne am freien Schreiben. Tatsächlich macht es für mich immer einen großen Unterschied, ob da jemand ist, der den Raum hält, der diesen Prozess wirklich durchleitet und hält oder ob ich es quasi nur für mich alleine mache.

Christine Kämmer: Ja klar.

Laura Roschewitz: Was mich interessieren würde und was immer für viele unserer Hörerinnen auch spannend ist. Wie bist du dazu gekommen? Du hast gesagt in der Corona Zeit und du hast ja eigentlich was ziemlich anderes studiert. Was hat dich nachher dann dazu gebracht, wirklich diesen Schritt zu gehen und jetzt damit selbstständig zu sein?

Christine Kämmer: Ja, also ich bin immer noch ein großer Fan. Ich habe ja die chinesische Sprache und Schrift tatsächlich erlernt, habe auch längere Zeit in Asien gelebt, in Taiwan studiert, habe in war beruflich unheimlich oft in Peking, auch in anderen Städten in der Volksrepublik China. Und ich habe, aber weißt du, wenn du dir vor 20 Jahren irgendwie überlegt hast, du willst so eine Sprache lernen und die Kultur ist faszinierend usw. und dann merkt man irgendwie, das ist jetzt nichts Neues mehr. Also das klingt natürlich immer so blöd, weil Leute sagen Boah, Asien ist doch so faszinierend und so, aber für mich war es das irgendwann nicht mehr, weil ich das einfach schon sehr lange gemacht habe, mich damit beschäftigt habe. Und China hat sich auch in einer Weise verändert, wie ich nicht absehen konnte, als ich mich für das Studium entschieden habe. Und hat sich in einer Weise verändert, wie ich, ohne jetzt politisch zu werden, nicht unbedingt gutheiße, Stichwort Überwachungsstaat usw.. Ich glaube, wir wissen alle ungefähr, in welche Richtung das so geht. Und dann habe ich irgendwann gedacht Mensch, was mache ich eigentlich sonst gerne? Und ich habe immer schon gern geschrieben, habe auch schon vor einigen Jahren selbst natürlich Schreibworkshops besucht als Teilnehmerin, habe in meinem Job auch viel, natürlich beruflich geschrieben. Ich war auch im Studium als freie Journalistin und so für Tageszeitungen. Also so, dieses Schreiben war immer so etwas, was mich begleitet hat. Dann habe ich halt irgendwie gedacht, naja, mache ich doch mal berufsbegleitend irgendwas Autorenmäßiges und bin dann halt eben auf die Schreibtrainer:innenausbildung gestoßen. Hier in Wien gibt es eben gibt es eben die Möglichkeit dazu. Also gibt es viele, auch an Unis zum Teil. Ich habe das halt hier in Wien gemacht. Genau. Und da habe ich dann halt auch so ein bisschen den Mut bekommen, dass es tatsächlichen Bedarf gibt an Menschen, also vor allem natürlich an Unis. Es gibt ganz viele so Schreibzentren, wo dann wissenschaftliches Schreiben begleitet wird usw. Das habe ich auch eine Zeit lang gemacht, ob auch Studierende gecoacht und habe dann aber immer mehr auch gemerkt, ich möchte eigentlich mit Leuten irgendwie im Literarischen kreativ schreiben, ich will es eigentlich nicht irgendwie. Wie schreibe ich eine Gliederung und ein Expose? Da hatte ich dann ja. Also jedenfalls hab ich dann gedacht, die Stärke liegt ja auch wenn man selbstständig ist, ein bisschen in der Spezialisierung, dass ich eben nicht sage, Ja, ich coache auch dein Sachbuch und deine Doktorarbeit, sondern ich mache eben wirklich das, was mich halt wirklich ausmacht. Ist eben halt diese Kreativschiene. Genau. Ja, und dann bin ich da so ein bisschen reingekommen und in die Onlineworkshops bin ich tatsächlich durch Corona, also notgedrungen. Das war für mich kein Plan. Ich habe nicht gesagt, ich will hier online Schreibtrainerin werden, sondern natürlich habe ich mir vorgestellt, in einem schönen Raum, gemütliches Setting usw. Na ja, war dann halt nicht.

Laura Roschewitz: Und dann kam das Leben dazwischen und alles war ein bisschen anders.

Christine Kämmer: Es kam die blöde Pandemie dazwischen. Und jetzt muss ich aber feststellen, also die Große, das, was ich so positiv finde daran ist, dass ich wirklich Schreibende habe. Ich habe eine Teilnehmerin zum Beispiel aus den USA, eine Deutsche, die sich da oft dazuschaltet. Ich habe Leute in Deutschland, in Österreich, in der Schweiz natürlich, und das finde ich halt extrem cool. Du hast auch die verschiedenen Dialekte, du hast die verschiedene Hintergründe und alle sitzen da zusammen im virtuellen Raum und schreiben und wer das nicht mag, das virtuelle, das kann ich verstehen, wenn du einen ganzen Tag schon irgendwie online bist, dass du am Abend keinen Bock mehr hast, dann da noch drei Stunden zu schreiben, dann die kommen dann halt nicht. Das ist dann auch in Ordnung.

Laura Roschewitz: Ja. Genau. Was würdest du sagen, was ist für dich an deiner Selbstständigkeit? Du hast ja gerade gesagt, das ist ja auch so ein bisschen Teil der Selbständigkeit, dass man sich vielleicht auch ein bisschen spitzer positioniert. Was würdest du sagen, ganz persönlich für dich, Christine. Was ist das Tollste an der Selbstständigkeit und was ist das Schwierigste?

Christine Kämmer: Das Tollste ist ganz klar: Ich bin meine eigene Chefin. Ich kann absolut bestimmen, was ich mache. Wenn ich heute Lust habe, einen Blogpost zu schreiben, dann haue ich den raus. Wenn ich ein neues Workshopkonzept habe, muss ich mich nicht mit einer Hierarchie irgendwie abstimmen. Lieber Chef, darf ich diesen Workshop machen? Sondern ich mache den einfach so, wie ich mir das vorstelle. Und ich kriege auch quasi das Feedback zurück. Und wenn es nicht gut angekommen ist, dann war es halt auch. Dann kann ich mir überlegen, was mache ich das nächste Mal besser oder so. Was ich sehr, sehr schwierig finde, ist die Sichtbarkeit und das ist auch was, was mich, was mich auch sehr anstrengt, tatsächlich ständig auf Social Media präsent zu sein. Zu schauen, welche Kanäle funktionieren gut? Wie erreiche ich… Die Leute, die zu mir kommen, die mich finden, da habe ich den Eindruck, da kommt ganz viel zurück und die machen das gern. Und die freuen sich, dass es dieses Angebot gibt. Da müssten noch viel mehr da draußen sein, die das auch toll finden würden. Sie wissen es nur nicht. Wie erreiche ich die? Ja, das. Das ist, glaube ich, aber für viele Selbstständige auch einfach dieses große Problem. Deswegen kriege ich auch ständig irgendwie Werbung. Ja, wie, wie, wie kommst du weg vom Social Media Hassel und baust dir eine super große Mailingliste auf usw.. Also das ist ja ein Bedarf, den haben ja viele Selbstständige, ganz klar.

Laura Roschewitz: Absolut, absolut. Ja, und das sind dann natürlich die Angebote. Da gab es gerade letzte Woche hier bei Moin um Neun zwei Folgen zum Thema: Du musst dir nur einen Funnel aufbauen und du musst tolle Freebie haben und dann läuft alles wie geschnitten Brot und dann musst du nie wieder arbeiten und kriegst ein passives Einkommen. Da gab es gerade wie gesagt letzte Woche eine Interviewfolge und eine Podcastfolge von mir. Da könnt ihr gerne nochmal reinhören, weil das natürlich immer sehr attraktiv klingt. Aber wie wir alle wahrscheinlich auch wissen, als Selbstständige und gerade als Online Unternehmerinnen. So ganz easy ist es halt dann doch auch nicht.

Christine Kämmer: Hm, na ja, und ich denke halt auch nicht jedes Business ist wirklich so skalierbar. Also was ich halt zum Beispiel, wenn ich mir jetzt überlege, ich habe halt eine ganze Palette von Workshops. Ich habe einmal so diesen klassischen Schreibsalon, das ist das, was ich gerade erzählt habe. Man kommt so ins Schreiben und dann mit dieser Feedbackrunde, ich habe Schreibsonntage, da kommen Leute, die haben schon Projekte, an denen sie gerade arbeiten. Und da gibt es dann so ein Mini Coaching zwischendurch und verschiedene Impulse von mir und auch Feedback. Dann schreibe ich so kurze Textsorten sind so ein bisschen mein Hobby, also Haiku Gedichte zum Beispiel. Kennst du vielleicht Flash Fiction, Microfiction, also wirklich so, so Miniaturprosa, solche Sachen. Genau. Das heißt, ich habe also mehrere Workshopangebote und ich würde eigentlich ungern das jetzt irgendwie einstampfen und sagen, ich habe jetzt den einen großen tollen Kurs und da hocken dann 100 Leute drin. Also ich habe halt kleine Kurse und da sitzen, sage ich mal, maximal acht Leute, damit man halt auch noch wirklich so dieses Wohlfühlambiente irgendwie hat. Und das funktioniert halt mit 100 Leuten nicht. Das funktioniert auch als Broadcast nicht also oder als Online Selbstlernkurs. Naja, da fehlt ja dann auch dieses Feedbackelement und das macht es ja so wertvoll. Also insofern sehe ich bei mir auch nicht so recht, wie kann ich das jetzt irgendwie so skalieren, dass ich dann nicht mehr arbeiten muss und ich lehne mich zurück und habe hier mein gut gehendes Ding irgendwie. Ja, leider weiß ich.

Laura Roschewitz: Genau, da brauche ich eben wirklich viel Erfahrung. Und da finde ich, ist wirklich auch das sagen wir auch immer wieder hier im Podcast, dass es eben ganz wichtig ist, sich da wirklich realistisch und offenen Auges hinzusetzen und wirklich zu gucken, was ist denn für mein Business das Richtige und das Machbare? Weil nicht jedes Business, wie du sagst, lässt sich zumindest nicht auf dieselbe Art und nicht am selben Punkt skalieren. Absolut. Wenn wir gerade über Sichtbarkeit und über dein Angebot reden und da wir ja das Versprechen halten wollen, diese Podcastfolgen nicht zu lang zu machen. Erzähl doch vielleicht noch mal da gleich deinen ganzen Namen und auf, über welchen Weg unsere Zuhörer dich am besten besuchen, anschreiben, kontakten können, so dass alle wissen, wie sie mit dir Kontakt aufnehmen können nach dieser Folge.

Christine Kämmer: Ja, ja. Danke für das Angebot. Ja, mein Name ist Christine Kämmer. Christine, ja, wie man’s spricht mit Ch und Kämmer mit Umlaut. Und ich bin im Internet auf Social Media unter schreibefreuden zu finden eigentlich, weil ich. Das ist so ein bisschen auch mein Motto. Ich möchte den Leuten irgendwie Schreibfreude bringen. Ich bin auf Instagram, auf LinkedIn und auf Facebook. Von Twitter verabschiede ich mich gerade. Wir wissen, glaube ich, auch alle, warum. Da war ich eine Zeit lang recht aktiv. Ich finde, es war ein toller Kanal, aber ich glaube, mit der neuen Führung war es das wahrscheinlich bald. Genau. Aber auf, auf, auf Insta zum Beispiel findet mich man mich glaub ich ganz gut.

Laura Roschewitz: Super. Das heißt ja, alle die jetzt zugehört haben und die mal vorbei schnuppern wollen mal reinschauen, was ist mit diesem Sonntagsschreiben oder mit dem Salon usw. auf sich hat. Schaut auf jeden Fall mal bei Christine vorbei. Wir laden euch ja auch immer ein nach den Podcastfolgen. Nehmt Kontakt auf zu unseren Gästen. Dafür ist es wirklich. Ihr wisst alle, dass es auch eine kleine Überwindung ist, sich so sichtbar zu machen und über seine Projekte zu sprechen. Deswegen schreibt Christine gerne an, wenn ihr Fragen habt, wenn ihr mal vorbeischauen wollt. Wenn ihr einfach ein Feedback dalassen wollt. Auch das ist immer sehr, sehr, sehr willkommen. Und ja, ihr wisst das genau, wo ihr uns erreichen könnt. Wenn die dazu noch eine Frage habt, dann meldet euch. Es war mir eine Freude. Wir haben die halbe Stunde schon fast gefüllt, deswegen lassen wir es fürs erste einmal an dieser Stelle stehen. Ich danke dir sehr, liebe Christine. Und wenn wir dir ein bisschen helfen konnten und wir kennen das, glaube ich echt alle, dass dieses Thema Sichtbarkeit über das eigene Angebot sprechen, gar nicht so easy peasy ist, dann ist es uns eine Freude, wenn uns das hier heute zusammen gelungen ist.

Christine Kämmer: Ja, danke dir, liebe Laura, war ein tolles Gespräch.

Laura Roschewitz: Ja, vielen Dank aus dem Lakritzland Schweden. Hier gibt es wirklich an jeder Ecke Lakritze. Ihr könnt uns ja auch mal unter diesem Post oder unter dem Beitrag mitschreiben, ob ihr Lakritz Fans, es gibt ja eigentlich bei Lakritznur hassen oder lieben. So ist auf jeden Fall mein Gefühl. Es gibt wenige, die sagen na ja, keine Ahnung. Finde ich schon okay. Also lasst uns gerne auch eure Lakritzmeinung da. Und liebe Christine, ich danke dir für deine Zeit, für deine Einblicke in dein Business und dein Werdegang. Sehr, sehr spannend und ich bin mir sicher, dass wir dadurch die eine oder andere Person sehr inspirieren konnten.

Christine Kämmer: Das würde mich freuen.

Laura Roschewitz: Danke dir.

Christine Kämmer: Ja, danke dir.

Laura Roschewitz: Und euch allen noch einen schönen Tag bis zur nächsten Folge nächsten Dienstag. Lass uns ein paar Sterne da im Podcast Anbieter deiner Wahl. Und dann bis bald. Tschüss.

Christine Kämmer: Tschüss.

Gib uns gern Feedback zu der Folge und lass uns wissen, ob du auch den Traum hast ein Buch zu schreiben und was dich bisher noch davon abhält.

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