Heute interviewt Gretel eine ihrer absoluten Lieblings-Unternehmerinnen: Jane von Klee. Jane ist SEO-Expertin, Texterin und Autorin. Dazu eine introvertierte & hochsensible Frau mit starken Werten, die mit ihrer Meinung nicht hintern Berg hält. 🏔
In weiser Voraussicht, dass Jane viele schlaue Dinge zu sagen haben würde, hatte Gretel eine lange Liste 📝 von Fragen quer durch alle Bereiche vorbereitet.
In dieser Folge erfährst du:
👉 Warum SEO weniger technisch ist, als du denkst. Was Human SEO ist & was die KI für Auswirkungen auf SEO haben wird.
👉 Warum Schreiben als Unternehmerin so wichtig ist – und wie du es lernen kannst
👉 Was Janes “WARUM” ist (#gänsehautpur) und wie sie es lebt
👉 Welche (sozialen) Bezahlmodelle sie ausprobiert hat und was wie gut funktioniert
👉 Wie Jane es als introvertierter Mensch schafft, trotzdem Programme mit hunderten Teilnehmer:innen zu leiten
Es wird mit Sicherheit irgendwann eine 2. Folge mit Jane geben müssen, denn der Zettel war nicht mal zur Hälfte abgefragt
Hör in diese Folge rein und erzähl uns, was du aus diesem Schnack mitnimmst.
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Mehr InformationenDu liest lieber? Hier findest du das Transkript:
Gretel Niemeyer: Moin, moin und willkommen zu einer neuen Folge Moin um Neun dem Businessschnack mit Laura und Gretel. Ich freue mich sehr und ich bin auch ein bisschen aufgeregt, denn ich habe eine meiner Lieblingsunternehmerinnen mir gegenüber sitzen, die ich heute interviewen darf. Und zwar ist das die liebe Jane von Klee. Jane ist Autorin, Journalistin, SEO Expertin und noch vieles mehr und erzählt uns heute alles Mögliche über ihr Business, ihr Leben. Ich habe ganz viele Fragen vorbereitet und freue mich auf den Schnack. Moin Jane.
Jane von Klee: Hi Gretel, ich freue mich auch sehr, dass ich da bin.
Gretel Niemeyer: Erzähl uns doch einmal für den Start Jane. Was genau machst du im Bereich SEO? Weil SEO ist für mich so ein technisches Ding, auf das ich gar keine Lust habe. Jeder, der mich kennt, weiß, ich bin ein technischer. Ich weiß gar nicht, ob es nach Late Adopter noch irgendwas gibt. Aber warum brennst du so für dieses Thema? Und was genau ist human SEO?
Jane von Klee: Da sind jetzt viele Fragen zusammen drin. Also erst mal SEO ist gar nicht so technisch wie sein Ruf. Die Technik ist bei SEO der allerkleinste Teil. Da kann ich dir vielleicht gleich so ein bisschen Vorbehalte nehmen. Und das ist auch Teil meiner Arbeit, dass ich das Selbstständigen zeige, dass SEO eben nicht dieses Buch mit sieben Siegeln sein muss. Weil du bist da nicht alleine mit. Viele haben Angst vor dem Thema und schrecken zurück und fangen gar nicht erst an oder hören sofort wieder auf, wenn sie irgendwie lesen zwei Blogartikel probieren, einmal ein bisschen rum denken Oh Gott, oh Gott und lass uns dann wieder. Und ich weiß aber, dass SEO super viel bringt, auch und gerade für uns Selbstständige, die jetzt halt nicht Amazon oder Chefkoch oder irgendeine Seite in der Größe sind. Man kann da ganz viel drüber bewegen. Man kann super viel Sichtbarkeit bekommen und zwar ohne, dass man die ganze Zeit online sein muss. Und ich als introvertierter, hochsensibler Mensch schätze das extrem, dass ich dann zum Beispiel Instagram nebenbei so ein bisschen machen kann, wenn ich gerade die Energie habe und die Lust dazu. Aber ich kann es auch einfach lassen, weil meine Website nebenbei für mich arbeitet. Und das ist schön und das möchte ich anderen eben auch gerne ermöglichen. Und deshalb ist meine Mission mit SEO, das so anschaulich zu erklären und rüberzubringen, dass man die Ängste davor verlieren kann und dass es halt auch alltagstauglich ist. So dass wir genau schauen, was von diesem riesen Knoten an SEO brauchen wir tatsächlich? Und was können wir von Anfang an eigentlich unter den Tisch kehren und sagen das bringt uns jetzt nicht weiter, bzw. stehen da jetzt Zeit und Nutzen in keinem Aufwand, in keinem Verhältnis. Weil wir haben ja auch alle eine begrenzte Zeit. Ähm, und letztlich ist das dann auch Human SEO, also eine Methode, die ich selber entwickelt habe, wo all das rein fließt. Punkt A zu sagen, SEO ist nicht so technisch. Es hat einen technischen Anteil, aber er ist nicht groß, sondern es geht primär um Empathie, darum zu verstehen, was wollen meine Kundinnen und Kunden, was brauchen die von mir? Wie kann ich sie am besten unterstützen und ihnen das dann zu geben? Also quasi Suchmaschinenoptimierung für Menschen, nicht für Google. Und auf der anderen Seite das eben auch menschlich in die eigene Richtung zu machen und zu schauen, wie kriege ich das effizient hin und zeitsparend und alltagstauglich.
Gretel Niemeyer: Okay, cool. Ja, für mich. Ich vergleiche SEO immer so ein bisschen mit dem Finanzamt. Das ist so, man wo muss ich denn jetzt den Haken setzen? Wo muss ich das Kreuz, wo muss ich die, wo muss ich das? Also wirklich. Wie du gesagt hast, diese Angst, einfach irgendwie was falsch zu machen, was dann eben auch weitreichende Konsequenzen hat und das wahrscheinlich echt einfach so eine Kopfsache.
Jane von Klee: Ja, es gibt auch wirklich viele Vorurteile zu dem Thema. Es gibt auch einige Sachen, die halt zum Beispiel vor zehn Jahren tatsächlich so gemacht worden sind, aber jetzt heute halt nicht mehr. Also der Bereich entwickelt sich ja und heute? Ich glaube, ich kann die Zahl der Häkchen, die du irgendwo setzen musst, an zwei Händen abzählen und die meisten davon setzt du einmalig und ignorierst es dann danach komplett. Also es läuft fast alles über Texte bei SEO.
Gretel Niemeyer: Interessant. Gut, vielleicht muss ich der Sache dann noch mal eine Chance geben. Die zweite Sache mit SEO, die ich mir vorstellen kann die, die es Menschen vielleicht schwieriger macht, so begeistert davon zu sein wie du, ist, dass es ja natürlich keinen direkten Effekt hat. Also es ist ja so mittel und langfristige Geschichte und wir sind wahrscheinlich alle so ein bisschen gepolt, dass wir direkt das Like haben wollen oder direkt die Interaktion. Und das ist vielleicht schwer dranzubleiben. Hast du da einen Tipp auf Lager? Wie kann man, wie kann man das schaffen, SEO cool zu finden und so lange dranzubleiben, bis es wirklich Ergebnisse bringt?
Jane von Klee: Hm, also diese diese Vorbehalte gibt es tatsächlich auch oft. Ich sag mir dann häufig, dass es, es braucht diese Anlaufzeit und das können wir auch nicht ändern. Es gibt da keine Abkürzung. Es dauert, bis es eine Wirkung zeigt. Punkt. Ich finde es immer schon hilfreich, mir das wirklich auch von Anfang an klar zu machen und mir auch klar zu machen es liegt nicht an mir. Es liegt an der Methode und daran, wie Google funktioniert. So, das ist Punkt Nummer eins und wir kriegen ja aber was raus. Also der Preis den wir zahlen ist für ne Weile erst mal was rein zu geben, ohne sofort ein Ergebnis zu sehen. Das kann auch frustrierend sein auf dem Weg. Geht mir auch so. Ich habe erst vor ein paar Wochen einen richtig geilen Blogartikel geschrieben. Alle finden ihn super. Ich krieg total tolle Kommentare drauf. Bei Google steht er auf Seite drei, aber das kommt noch. Es braucht einfach nur Zeit. Und wenn ich dann aber weiß, das zahlt sich später aus in dem Sinne von ich habe dann einmal diese Rankings und ich werde bei Google gefunden, dann werde ich dort auch dauerhaft gefunden. Und wenn ich dann mal krank bin oder im Urlaub oder irgendwie das Leben passiert, irgendwas Unvorhergesehenes. Ich muss mich vielleicht ein bisschen aus dem Business rausziehen oder ich möchte mich auch einfach aus dem Business rausziehen. Dann arbeitet meine Website für mich weiter. Und das ist ein absoluter Luxus. Also wenn ich einmal an dem Punkt bin, dass ich gefunden werde, dann werde ich über Monate und Jahre hinweg gefunden. Was ich bei anderen Plattformen natürlich wieder nicht habe. Also da poste ich was. Ich kriege sofort irgendwie eine Reaktion, aber das hat sich dann auch nach Stunden bis Tagen je nach Plattform halt versendet. Und wenn ich aufhöre zu posten, passiert da auch nichts mehr.
Gretel Niemeyer: Ja.
Jane von Klee: Das gibt mir persönlich dann einfach auch so ein Sicherheitsgefühl, dass ich weiß, wenn jetzt hier irgendwas passiert, ist nicht alles sofort auf Null, sondern meine Website arbeitet weiter und ich mag diesen Punkt. Von Sicherheit werden wir eh relativ wenig Sicherheit in der in der Selbstständigkeit. Und das ist aber so, so ein Ankerpunkt für mich. So, und was dann Punkt Nummer drei, was man vielleicht aktiv machen kann. Ähm, es gibt durchaus Ergebnisse und Erfolge, die man aber im Alltag gar nicht für voll nimmt, weil man vielleicht mit dem Ziel herangeht: Ich muss jetzt auf Position eins im Ranking stehen und ich will sofort irgendwie 500 Klicks auf die Website oder so. Aber es ist ja auch schon ein Erfolg, wenn ich mit meinem ersten Artikel erst mal in die Top 10 komme, zum Beispiel. Oder wenn ich merke, ich veröffentliche den er steigt bei Google auf Seite sieben ein und dann kommt er aber vor. Auf Seite fünf und auf Seite vier und auf Seite drei. Und ich kann quasi Woche für Woche zugucken, wie es nach oben geht, auch wenn er noch nicht da ist, wo ich ihn haben will. Aber ich sehe, es passiert was. Und ich finde das immer schön in so Phasen, wo ich ein bisschen frustriert bin, wenn ich mir das aktiv aufschreibe. Ich mache mir da gerne ein Erfolgsglas mit vielen kleinen Zettelchen und da schreibe ich alles rein, was gut läuft. Also ich schreibe rein, wenn ich ein schönes Keyword finde, wo ich zum Beispiel denke ah, das ist ja ein geiles Thema, da könnte ich mal was zu machen. Ich schreibe rein, wenn ein Artikel sich nach oben bewegt. Ich schreibe natürlich rein, wenn ich irgendwie merke, da sind Besucher gekommen oder die schreiben mir, ich habe dich über Google gefunden. Ich schreibe aber auch rein, wenn ich einfach was Neues gelernt habe für mich. Oder wenn ich stolz auf den Text bin und sage das war gut, dass ich den veröffentlicht habe. Egal wie der jetzt bei Google läuft, weil ich zum Beispiel gutes Feedback dafür kriege und so. Und dann habe ich ein schönes Glas mit vielen bunten Zettelchen, wo so kleine Alltagserfolge draufstehen. Und wenn ich frustriert bin, kann ich mir einen ziehen und den lesen. Und danach noch ein und noch ein, bis ich nicht mehr so frustriert bin.
Gretel Niemeyer: Das ist eine super schöne Idee, finde ich großartig. Habe ich gerade schon auf meinem Schreibtisch umgeguckt, wo dieses Glas stehen kann. Jetzt hast du gesagt bzw. Dreh und Angelpunkt für SEO sind ja Texte. Nicht jedem fällt Texten so leicht wie eine ausgebildeten Journalistin wie dir. Plus wir haben ja jetzt gerade auch die Situation, dass alle denken naja, gebe ich halt ein paar Sachen und ein paar Anweisungen bei ChatGPT rein und dann kommt da schon ein Text bei raus, der irgendwie vernünftig ist. Wie siehst du das? Wie wird sich das? Wie wird sich SEO verändern? Werden die Texte generischer oder wird es leichter? Ist es eher eine Gefahr oder ist es was cooles? Was ist deine Einschätzung dazu?
Jane von Klee: Ähm, ich pack da meinen Disclaimer davor, dass wir gerade viel noch nicht wissen. Und es gibt in der Fachwelt da auch Diskussionen zu. Also alles was ich jetzt sage, kann so eintreten, kann aber auch noch anders kommen. Also frag fünf SEO Leute, sie sagen dir zehn verschiedene Sachen. Was ich ganz grundsätzlich sehe, diese ganzen KI Tools die wir jetzt haben, ChatGPT allen voran, machen es auf jeden Fall leichter Texte zu formulieren und machen das auch schneller, weil man einfach auch erst mal sehr schnell so ein Rohentwurf haben kann. Damit laufen wir aber automatisch auch Gefahr, dass die Inhalte eben sehr generisch werden und dass wir so eine Flut von Content haben. Und überall steht das gleiche drin, weil letztlich schreibt ja ChatGPT auch immer von bestehenden Seiten so ein bisschen ab, also kopiert nicht eins zu eins, aber die Infos muss es halt aus dem nehmen, was es im Internet findet. Es hat dieses Fachwissen selber nicht. Ähm. Das macht es aus der Nutzerperspektive schwierig, weil ich glaube, niemand von uns möchte 20 mal den gleichen Blogartikel lesen oder auch 20 Mal den gleichen Instagram Post. Das ist ja eine Plattform übergreifende Geschichte. Und bei Google gibt es eine ganz spannende Entwicklung, nämlich die haben jetzt vor einigen Monaten schon gesagt, dass sie explizit eigene Erfahrungen haben wollen. Also sie wollen nicht mehr nur das reine Fachwissen und irgendwelche Definition und so, die dürfen durchaus auch vorkommen, aber Sie möchten diese Einzigartigkeit in den Texten auch sehen. Sie möchten sehen, dass man wirklich eine Fachperson ist. Das heißt für uns, wir können dann eben zum Beispiel Fallbeispiele bringen, Geschichten von unseren Kunden erzählen, Anekdoten, die wir selber erlebt haben. Wir können eigene Metaphern finden für bestimmte Dinge usw. und da Texte eben mit anreichern. Und das ist eine Sache, die KI nicht kann, weil die KI unsere Hintergründe nicht hat und auch unseren unseren Blick auf die Welt. Also wir dürfen zum Beispiel auch offen sagen, wenn wir, wenn wir Sachen blöd finden und dann halt erklären, warum ähm irgendwie gegen den Strom schwimmen, andere Methoden einbringen, einfach was eigenes machen. All das kann KI nicht. Und da können wir dann diese Tools eben wunderbar nutzen, um die generischen Inhalte zu generieren, um eben uns zum Beispiel in der Definition zu unserem Thema einfach äh, ja, fertig hinwerfen zu lassen. Oder irgendwie eine nette Tabelle oder eine Auflistung, aber das dann immer anreichern mit unseren eigenen Gedanken dazu. Und ich persönlich glaube, dass da der Weg in SEO hingeht, dass nicht die gewinnen, die jetzt die ganze Zeit einfach nur Content rausballern um jeden Preis und das ist aber völlig austauschbar, sondern die, die KI verwenden als Basis, aber dann noch was eigenes draufsetzen und ich glaube, dass das nicht nur bei SEO so laufen wird, sondern eigentlich überall. Aufmerksamkeit ist im Internet ja eh schon die wertvollste Währung und super schwierig, noch Leute irgendwie dazu zu bringen, mal innezuhalten und wirklich was zu lesen oder sich ein Video zu Ende anzugucken. Und ich glaube, je mehr Content wir haben, desto schwieriger wird es bei den Menschen noch irgendwie anzudocken. Und deswegen braucht es uns als Personen mit unseren ganz eigenen Erfahrungen und Perspektiven. Und es darf in den Texten dann halt auch mitkommen.
Gretel Niemeyer: Ja, und wie siehst du das denn? Oder wie kann man eigentlich auch wieder so eine große Frage, aber wie kann man Texten lernen? Wie gesagt, du hast, du bist ausgebildete Journalistin. Mir fällt Texten auch so zu, aber ich sehe es ja natürlich auch bei meinen Kundinnen, wenn es um Salespages, E Mails usw. geht, dass es vielen gar nicht so leicht fällt, da auf den Punkt zu kommen, so zu schreiben wie sie, wie sie rüberkommen wollen, sobald man Experte sein möchte, hat da plötzlich ist da so ein Stock im Arsch irgendwo usw. wie kann man denn nun schreiben lernen? Also wenn man sagt mir liegt es aber gar nicht so und oder ich würde gerne, aber ich sitz einfach acht Stunden an einem Blogartikel. Das ist unverhältnismäßig, selbst für SEO, selbst für eine Sache, die sich dann mehr und mehr und immer oder langfristig auszahlt. Wie geht das? Wie komme ich zu guten Texten?
Jane von Klee: Also Schreiben lernt man durch Schreiben. Schlicht und ergreifend machen, machen, machen, machen. Da grätscht dann ganz oft der Perfektionismus rein, gerade wenn man den Anspruch hat, einen Text zu veröffentlichen. Das Thema Perfektionismus kennen wir glaube ich auch alle aus verschiedenen Bereichen von Angeboten und allem, was so dazugehört im Business. Und das trifft dann beim Schreiben natürlich auch wieder zu. Dann Dinge trotzdem zu veröffentlichen, im Zweifel erst mal in kleinem Rahmen. Also zum Beispiel dann eben erst mal nur einer ausgewählten Kundengruppe zu senden. Also Menschen, die vielleicht schon bei mir gebucht haben, oder Kolleginnen, die ich habe. Oder wenn ich einen Newsletter habe, in dem 100 Leute sind, dann schicke ich das vielleicht erst mal den 100 Leuten, bevor ich es ganz öffentlich ins weite Internet stelle und taste mich dann ein bisschen ran und gucke Passiert irgendwas Schlimmes, stehen Leute mit der Mistgabel vor meiner Tür oder sagt vielleicht jemand Ach, das war aber schön und es hat mir. Danke, dass du deine Perspektive teilst. Es hat mir was gegeben. Wenn ich positives Feedback kriege, dann bestätigt das ja, mich dann auch wieder weiter zu machen. Ähm, grundsätzlich gibt es halt zum Schreiben jede Menge Taktiken und Strategien und das ist dann auch abhängig davon, welchen Text ich schreibe. Website Text ist ja ganz anders als Newslettertext, das heißt, grundsätzlich kann sich das schon lohnen, mir genau anzugucken, was schreibe ich und welche Regeln gelten dafür? Wo veröffentliche ich das? Wen spreche ich damit an? Was sollte ich da beachten? Aber was ich merke ist, dass viele vor dieser Strategieebene eigentlich schon ein Problem haben und dass ich denen dann zwar sagen kann Hey, du brauchst eine Handlungsaufforderung in deinem Text, aber dass das nicht der Punkt ist, an dem sie eigentlich hängen, sondern dass wirklich viele Leute so Sätze sagen wie Ich kann gar nicht schreiben, das ist nicht mein Medium, weil irgendwer in der Schule mal gesagt hat, sie könnten nicht schreiben. Oder dass sie halt ewig vor der weißen Seite sitzen und gar nicht erst anfangen mit schreiben, weil sie sich total blockiert fühlen. Oder dass sie prokrastinieren und dann eben im Bad erst mal eine Pyramide aus Klopapierrollen bauen, statt ihren Text zu schreiben. Oder ihre Socken nach Farben sortieren oder so. Weil da so viel Widerstand ist. Und ich glaube, wenn man wirklich schreiben möchte und muss, weil, um da ganz offen zu sein, wir kommen ja nicht drum herum im Business zu schreiben und auch ChatGPT kann uns nicht alles abnehmen, dann müssen wir diese Hürde irgendwie überwinden und wegkommen davon, dass sich jeder einzelne Text so anfühlt wie ein painn in the as. Ähm, ein bisschen diese, diese Lockerheit und Freude reinbringen, dass ich weiß, okay, ich schreibe jetzt einen Text und vielleicht habe ich jetzt noch nicht die super Durchstarteridee von Anfang an und vielleicht ist er auch noch nicht von Anfang an super rund, aber ich setze mich erst mal hin und schreibe und es ist entspannt und ich schreibe so, wie ich spreche. Und da gibt es halt viele kleine Übungen, die man machen kann, um das einfach zu trainieren. Zum Beispiel, falls jemand spontan mal was ausprobieren möchte, ähm, sich irgendeinen Ort aussuchen, kann das Büro sein kann auch irgendwo draußen sein, kann man auch ohne Stift und Papier einfach mal an der Bushaltestelle machen, wenn man gerade wartet, Augen zumachen für ein paar Minuten und schauen was nehme ich wahr, was höre ich, was rieche ich, was fühle ich? Den Wind auf meiner Haut, die Sonne, die, die brennt. Ich höre vielleicht Vögel, ich höre das Knattern von Motoren und das dann mal aufzuschreiben. Und wenn ich das. Das bringt mich auf so eine, auf so eine sinnliche Ebene, weil viele Texte sind sehr, sehr sachlich, sehr nüchtern. Und viele Selbstständige glauben auch, das müsste so sein. Sie wollen dann professionell wirken und das macht dann die Texte sehr steif. Und sobald ich aber anfange, hier und da so ein paar Sinneseindrücke einzubinden, wird der Text sofort lockerer, sofort fluffiger, erklingt sofort mehr nach mir. Ich habe Bilder im Kopf. Ja, das kann ich über so eine kleine Übung eben super forcieren. Wenn ich mich einmal dafür geöffnet habe, mal meine Außenwelt wahrzunehmen, bin ich dann auch… Es ist leichter für mich, in den Texten dann solche Elemente einzubauen, die jetzt halt nicht reine Fakten sind. Also ja, letztlich, es ist ein Prozess. Nieder mit dem Perfektionismus. Ähm. Und viel, viel ausprobieren. Auch viel. Es kann auch die Umgebung zum Beispiel kann auch schon einen Unterschied machen. Viele Leute sind am Schreibtisch total blockiert, aber wenn sie sich draußen in den Garten setzen mit dem Notizbuch, geht’s. Also auch da. Ausprobieren. Ähm, ich weiß nicht. Darf ich kurz pitchen, Gretel?
Gretel Niemeyer: Darfst du super gerne hau raus.
Jane von Klee: Ich habe einen Schreibkurs, der genau das macht, mit so kleinen spielerischen Übungen. Das sind zwölf Stück, die alle so 10 bis 20 Minuten dauern. Und der startet jetzt wieder im Oktober. Und das Schöne an diesen Übungen ist, dass sie alle total spielerisch sind. Das heißt, wir gehen nicht da ran mit der Ambition, Wir schreiben jetzt eine Überseite und die muss richtig rein knallen und super toll werden, sondern wir spielen. Wir schreiben quasi in spielend und bringen diese Lockerheit ins Schreiben und dieses Selbstvertrauen. Und da habe ich eben genau solche Übungen wie Mach mal die Augen zu! Dabei in ganz verschiedenen Variationen. Und das geht jetzt, wie gesagt, im Oktober wieder los. Das heißt, für alle die, die sich da erkennen und sagen, das Schreiben fällt mir grundsätzlich einfach mega schwer und es macht mir keinen Spaß und ich könnte kotzen, wenn ich den Text schreiben soll. Die können sich das gerne mal anschauen. Ich mache vorher ein Training, ein Livetraining für 0 €, wo man sich mal das anschauen kann und ein bisschen schnuppern und dieses Konzept sich näher anschaut. Das spielen wir ein Spiel in der Gruppe zusammen, das auch sehr lustig ist. Ich habe das letztes Jahr schon mal gemacht, da wurde sehr viel gegiggelt und gekichert zwischendrin und die Ergebnisse waren sehr schön. Diese Übung, die ich damit bringe, hilft dabei, dass die Texte eben klarer werden, dass man einen roten Faden findet, dass man erst mal weiß, wie fange ich überhaupt an, wie nehme ich meine Leserinnen und Leser mit? Und für alle die interessant, für die das interessant ist, die sind sehr herzlich willkommen, sich das anzuschauen. Ich kann dir gerne den Link geben.
Gretel Niemeyer: Den packen wir genau, den packen wir auf jeden Fall hier in die Shownotes. Der dieser Workshop der ist am 25.9. spielerisch schreiben heißt er und dein Programm im Oktober. Wie heißt das? Willst du das noch kurz erzählen?
Jane von Klee: Verborgene Schätze.
Gretel Niemeyer: Verborgenen Schätze.
Jane von Klee: Weil wir da die verborgenen Schreibschätze offenlegen. Weil ich nämlich am Rande um gleich mal noch mal mit so einem mit so einem Mindfuck aufzuräumen. Die Leute, die sagen ich kann nicht schreiben, es ist Bullshit. Jeder kann schreiben, weil Schreiben eigentlich nur erzählen ist. Und erzählen ist angeboren. Das können wir alle aus evolutionären Gründen. Früher saßen die Leute am Lagerfeuer und haben sich erzählt Oh, in der Schlucht ist mir ein Säbelzahntiger begegnet. Und dann denken sich alle anderen Ja, okay, dann geh ich da mal lieber nicht lang. Also Erzählen und Austausch untereinander war halt überlebenswichtig und das haben wir immer noch. Und das können wir auch beobachten bei ganz kleinen Kindern, die ganzen 3-jährigen, was die sprudeln, wenn der Tag lang ist, die erzählen alle. Und wir als Erwachsene haben das dann teilweise so ein bisschen verlernt. Oder wir werden halt im Bildungssystem dann in so Richtungen gedrückt, dass wir irgendwelche Analysen und Interpretationen und so schreiben sollen und dann da der Stil bewertet wird und das macht dann viel kaputt im Kopf. Aber grundsätzlich können wir alle erzählen, wir müssen uns nur dran erinnern und das machen wir zusammen.
Gretel Niemeyer: Sehr sehr cool. Also wir verlinken euch das in den Schulen uns auf jeden Fall und ähm ja, ich fand es total cool. Also vieles von dem, was du da erzählt hast, passt halt auch eins zu eins zum Verkaufen. Wenn du dich hinsetzt und sagst Oh, ich kann das nicht und irgendwie mit so einem Gefühl daran gehst, naja, dann kannst du es auch nicht, sondern auch da mach es, mach es dir schön. Erwarte nicht, dass es von Anfang an supergeil flutscht. Nicht ohne Grund gibt es Fachmenschen, die Texten gelernt haben, Fachmenschen, die Verkaufen gelernt haben. Also manchmal erwarten wir auch einfach zu viel von uns und wundern uns dann, dass wir nicht gleich Profis sind. Und das haben wir als Kinder, um mal den Bogen zu spannen, ja auch nicht gedacht, dass wir irgendwie sofort laufen könnten und sofort Fahrrad fahren, sondern wir haben uns ja auch ein bisschen Zeit gegeben und sind halt immer wieder aufgestanden.
Jane von Klee: Ja, das ist so ein typisches Erwachsenending, irgendwie immer den Anspruch an sich selbst zu haben, dass es sofort klappen muss. Also ich finde, Kinder sind da wirklich eine sehr gute Inspirationsquelle. Die fallen so oft hin und stehen wieder auf.
Gretel Niemeyer: Und sag mal, du hattest vor einigen Tagen, als es auch um dieses spielerische Schreiben ging, hattest du auf Instagram in deinen Stories mal so einen, so ein Bild von wegen ich auf meiner eigenen Geburtstagsparty oder ich auf meiner Party. Es kommt jemand an, will dir ein Geschenk geben und du sagst nur so Ja, hier ist ein Kühlschrank. Ich muss kurz mal hier raus, weil du erwähntest es bereits. Du bist hochsensibel, du bist introvertiert, du bist leise. Früher dachtest du auch, du seist zu leise, oder das wurde dir gespiegelt. Und jetzt machst du gleichzeitig aber einen kostenlosen Workshop, zu dem sich jetzt schon 115 Leute angemeldet haben. Wahrscheinlich wird es noch deutlich mehr. Wie machst du das? Wie passt das zusammen? Gibt es zwei Janes oder weißt du die Arschbacken zusammen oder brauchst du danach dann erst mal drei Tage Pause? Wie gehst du an die Sache ran?
Jane von Klee: Ich brauche danach auf jeden Fall eine Pause. Ähm, also Punkt 1 online kommt mir total gelegen, weil da sitzen alle Leute vor ihrem eigenen Computer und das macht noch mal einen Unterschied. Also es ist natürlich, wenn ich in einem Zoomraum bin, sind da trotzdem Menschen und das macht was mit meiner Energie. Also ich muss mich danach trotzdem regenerieren. Es ist aber nicht das gleiche, wie wenn ich in einem Raum bin, wo wirklich die Menschen alle physisch anwesend sind. Von daher bin ich sehr dankbar für die Möglichkeit, ein Onlinebusiness zu haben und es macht mir halt auch Spaß. Also introvertiert sein heißt ja nicht, dass man, dass man keine Menschen mag und dass man niemals mit jemandem was zu tun haben will, sondern dass man eben die Alleinzeit braucht, um um die Akkus wieder aufzuladen. Und die Workshops, die ich mache und die Kurse, die ich mache, die, die geben mir selber ganz viel, weil es mir einfach Spaß macht und auch mit den, mit den verschiedenen Methoden. Und dann zu sehen, was das alles anstößt bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Ich hatte letztes Jahr dann zum Beispiel in Verborgene Schätze eine Teilnehmerin dabei, die Legasthenikerin ist und da ganz, ganz viel Unsicherheit deswegen mitgenommen hat und sich nie getraut hat, Texte zu veröffentlichen, die danach dann in ihrem Blog, in ihrem Jahresrückblick öffentlich geschrieben hat, dass sie jetzt endlich an dem Punkt ist zu sagen Die Leute können mich alle mal. Wenn jemand einen Fehler findet, kann er ihn behalten. Und ich schreibe jetzt und ich lasse mich nicht davon abhalten, das zu teilen, was mir wichtig ist. Und dann sage ich Das ist doch geil und das ist es mir wert. Dann, dann nehme ich dann, da springe ich dann so ein bisschen über meinen Schatten, sage ja, ich stell mich jetzt vor Menschen und ja, ich muss mich ein bisschen überwinden. Aber das Ergebnis, das ich da raus habe, ist halt cool.
Gretel Niemeyer: Ja und sag mal, du bist ja generell so ein Typ, die sehr direkt ist. Also du bringst ja auch die Themen, die dich beschäftigen, auch mit ins Business. Also natürlich, man wird nicht die komplette Jane auf Instagram kennenlernen, ist ja völlig logisch. Aber zum Beispiel spielt ja auch das Thema Armut und Kinderarmut bei dir eine große Rolle und du setzt dich dafür dann auch einfach richtig ein und sagst deine Meinung dazu. Und ja, wenn dich was stört oder wenn dich irgendwelche Sachen wie, wir haben ja alle die gleichen Ausgangssituation und wir können ja alle alles schaffen was wir wollen usw. Da sagst du dann ja auch ganz klar nee, so ist es halt nicht, weil die Tatsache oder die Realität sieht nämlich so aus Zack, zack, zack, zack, zack, zack, zack, zack. Ist das dann so ein über dich hinauswachsen oder sind das dann Sachen, die dann einfach irgendwie raus müssen und dazu auch noch so. Was mich wirklich interessiert, hast du ein großes Warum, für das du irgendwie losläufst oder wie, wie muss ich mir das bei dir vorstellen?
Jane von Klee: Mein großes Warum ist Chancengerechtigkeit? Ich bin jetzt nicht so naiv zu glauben, dass ich im Alleingang die Welt super gerecht machen kann. Es wird immer Ungerechtigkeiten geben in der einen oder anderen Form. Ich möchte aber zumindest, dass es gerechter wird und ganz besonders für Kinder und Jugendliche. Also ich komme selber aus einer Hartz IV Familie und ich weiß, welche Hürden ich auf dem Weg hatte und ich hab sie überwunden und also es ist möglich da seinen Weg zu gehen. Es braucht aber viel mehr Energie und viel mehr Kraft und viele schaffen es halt auch nicht. Und ich möchte an den Punkt kommen, dass insbesondere Kinder und Jugendliche, wenn schon nicht gleiche, dann doch zumindest gleichere Bedingungen haben, um zu erreichen, was sie sich im Leben wünschen. Und ich möchte da gerne eine Inspiration vielleicht für ein paar dieser Kinder und Jugendlichen sein, die wissen, es ist gerade total scheiße und ich kann nichts dafür. Und ich bin ja einfach hineingeboren worden und egal was ich probiere, immer kriege ich den nächsten Stein in den Weg. Ähm, es braucht glaube ich mehr Vorbilder, bei denen man sehen kann es geht, es geht auch wenn es total kacke ist. Also ich will es auch überhaupt nicht schönreden, es ist einfach kacke, was da teilweise passiert. Es wäre jetzt ein Thema für sich. Und ich hätte gerne damals jemanden gehabt, zu dem ich schauen kann und sage: Die kommt daher, wo ich bin. Und hat es geschafft, da irgendwie rauszukommen und sich was aufzubauen und ihren Weg zu gehen. Und mir hat das gefehlt und deswegen versuche oder würde ich gerne das irgendwie sein. Zumindest für eine Handvoll Kinder und Jugendliche, die das gerade brauchen. Und das ist für mich tatsächlich eine Überwindung, weil ich mich da halt emotional dann oft auch sehr nackig mache. Also ich habe halt diese, diese Erfahrungen gemacht und wir haben immer noch gesellschaftlich das Narrativ, dass Menschen, die in Armut leben, da selber dran schuld sind. Also manchmal, wenn ich irgendwie auf Instagram in die Kommentarspalten schaue, gruselt es mich wirklich. Und Armut ist aber kein individuelles Problem, sondern ein strukturelles Problem. Nichtsdestotrotz, also ich weiß das, aber diese diese Kultur ist ja trotzdem da und das passiert schon, wenn ich mich klar positioniere zum Thema Armut, dass dann eben Gegenwind kommt, dass ich persönlich angegriffen werde, dass das auch teilweise wirklich verletzend ist und ich dann mich erst mal einen Moment ins stille Kämmerlein zurückziehen muss, und mal schlucken muss. Das wird besser im Laufe der Zeit. Das ist ein Prozess. Ich habe auch meine Geschichte nicht von Anfang an offen geteilt, sondern mich auch daran getastet und klein, angefangen vor einem kleinen Publikum, erst mal so ein bisschen unverfänglichere Sachen, wo ich dachte, da lehne ich mich jetzt noch nicht ganz so weit aus dem Fenster. Und dann kam aber immer auch positives Feedback von Leuten, die sagen Hey, ich fühl mich gerade total gesehen und ich finde das so schön, dass ich nicht alleine damit bin und es tut so gut, das mal zu hören. Und jedes Mal, wenn ich so ein Feedback kriege, gibt mir das dann wieder den Mut, beim nächsten Mal noch offener zu sein und rauszugehen und mir eben diese Energie auch freizuräumen dafür. Ich habe aber auch Tage, wo ich das nicht kann, also wo ich merke, wenn jetzt Gegenwind kommt, kann ich das glaube ich nicht ab. Und dann spreche ich auch nicht über das Thema. Also ich erlaube mir, das selber zu sagen. Jetzt gerade bin ich Unternehmerin und ich mache diesen Aktionismus für Chancengerechtigkeit quasi nebenbei und auch in meinem Business da so viel zu leisten, wie ich kann, über Stipendien zum Beispiel, die ich vergebe usw.. Aber ich darf dann auch, wenn ich merke, meine Kapazitäten sind gerade begrenzt, da eine Linie reinziehen oder auch einfach mal zwei, drei Wochen gar nicht mehr drüber reden. Ich glaube, das ist ganz wichtig für mein, für mein Seelenheil. Und ja, insgesamt, es ist ein Prozess und ich lote jedes Mal wieder neu aus. Was teile ich jetzt? Mit wem, in welchem Rahmen?
Gretel Niemeyer: Ja, ist ja genau das Ding. Wir werden sichtbar, wir haben eine Meinung und das ist einerseits gut, weil sich Menschen auch an uns halten können und wir dadurch ja einfach Position beziehen und für die Sachen einstehen, die uns wichtig sind im Leben. Und gleichzeitig sind wir ja nicht irgendwie keine Ahnung, gefühlslose Wesen, denen das irgendwie am Arsch vorbeigeht, wenn uns jemand beleidigt oder beschimpft oder irgendwas und deswegen, wie ich eingangs gesagt habe, also großen Respekt, große Bewunderung. Und ich finde es aber auch total schlau zu sagen Ja, ich kann das mal und dann kann ich das auch wieder nicht und das ist auch okay. Du musst jetzt hier nicht für alle permanent die Fahne hochhalten, weil es gibt auch noch eine private Jane und die hat auch noch ein Kind und für das will sie da sein und die hat auch noch eigene Bedürfnisse usw.. Also das finde ich sehr, sehr sehr sehr schlau und sehr, sehr sinnig. Und du hast es gerade schon angesprochen, du hast ja vergibst ja zum Beispiel auch Stipendien. Ähm, du möchtest eben diese Chancengleichheit oder Chancen Anpassung zumindest mal unterstützen. Wie machst du das? Weil ich bin ja großer großer Gegner davon zu sagen, alle sollen sich alles von mir leisten können. Ich mache alles super günstig, weil wir dann ja oft auch in diese Falle laufen von naja und keiner macht das, weil es einfach so günstig ist, dass kein Antrieb mehr dahinter ist. Wie gehst du da ran? Welche Bezahlmodelle, Stipendien, was auch immer nutzt du in deinem Business?
Jane von Klee: Ähm, ich habe also das, was du da ansprichst, finde ich. Das ist so ein Wunder Punkt bei mir. Also mit dem ich mache alles, alles günstig, damit jeder dabei sein kann, weil am liebsten würde ich das tun. Am liebsten würde ich alles komplett kostenlos machen. Aber auch ich lebe natürlich im Kapitalismus und ich muss mich dann immer wieder daran erinnern, dass auch ich irgendwie von was leben muss und dass meine Arbeit natürlich auch einen Wert hat. Deswegen überlege ich mir immer, wenn, wenn ich irgendwas gerade aktiv verkaufe, vorher schon. Wie will ich das machen? Weil ich dann gar nicht erst in diese in diesen Zug reinkommen. Dieses Bedürfnis, jetzt allen einfach alles zu geben. Sondern weiß dann vorher, was ich mache. Ich vergebe da gerne Stipendien, habe da verschiedene Modelle probiert, Vollstipendien, wo ich einfach sage, jemand darf sich bei mir melden, eine Email schreiben. Ich mache das immer auf Vertrauensbasis und sag dazu Niemand muss mir jetzt sagen, was bei ihm los ist, weil es geht mich nichts an und man will das ja auch nicht immer alles teilen. Das ist ja oft auch schambehaftet. Also einfach nur hey, ich kann mir das gerade nicht leisten. Es wäre für mich aber super hilfreich das zu machen und dann verlose ich aus allen Einsendungen eine Summe X an Stipendien und die Leute dürfen diesen Kurs dann kostenlos machen. Anonym. Also niemand in der Kursgruppe weiß dann, dass die das Stipendium hatten. Auch da wieder, damit da kein Eindruck in irgendeine Richtung entsteht. Das funktioniert unterschiedlich gut. Bei kleineren Produkten läuft es super, bei größeren also, die wirklich mehrere Wochen oder Monate gehen und vielleicht auch so vierstellige Beträge kosten. Ähm, schwierig, weil ich festgestellt habe, dass es oft nicht nur eine Frage des Geldes ist, sondern auch der Ressourcen drumherum. Also wenn zum Beispiel eine alleinerziehende Mutter sich auf so ein Stipendium bewirbt und sie kümmert sich aber halt alleine noch um zwei Kinder, ist es oft dann auch wieder eine Zeitfrage. Und dann passiert es, dass sie sich zwar total freuen über die Chancen, über das Stipendium, es dann aber halt nicht nutzen. Was ich dann auch schade finde. Deswegen habe ich dann das Modell von Teilstipendien getestet, wo ich sage ihr zahlt so symbolisch irgendwie 100 € oder so, das, was ich dann auch immer so ein bisschen an das Angebot an. Und kriegt dann dafür den Zugang. Das funktioniert nach meinem persönlichen Empfinden gerade noch besser, weil man dann so ein bisschen dieses Commitment hat von Ich hab was reingesteckt. Ich frag dann teilweise auch, was geht denn, also was, was kannst du denn gerade machen, ohne dass du da nachts nicht mehr schlafen kannst vor lauter Existenzangst? Und wenn das irgendwie nur 20 oder 30 € sind, hat die Person trotzdem das Gefühl, ich habe da jetzt was reingesteckt und dann hat das auch eine gewisse Priorität und es geht mehr mit, ähm. Was ich auch schon probiert habe, war Stipendien anzubieten, je nachdem wie viel andere kaufen. Also ich habe quasi die Community eingebunden beim letzten Black Friday und gesagt, immer wenn zehn Plätze weg sind, mach ich ein Stipendium auf. Das hat hervorragend funktioniert. Also da waren dann auch viele, die sich das leisten konnten, haben dann nachgefragt, ob sie, ob es irgendwie ne Unterstützermöglichkeit gibt, ob sie für ihren Kurs irgendwie 30 € mehr zahlen können, um für einen anderen auf den Platz aufzumachen und so. Ähm, genau da, da geht viel und ich probiere da auch immer immer aus, was geht. Und ich bin eben auch immer offen für Gespräche. Also selbst wenn ich kein Stipendium offiziell dran geschrieben habe, passiert das manchmal mittlerweile, dass es sich quasi rumgesprochen hat, dass ich da kulant bin und dass Leute dann sagen Hey, ich würde das so gerne machen. Und wenn ich das anhand der Email oder des Gesprächs merke, die Person hat richtig Feuer unterm Hintern, die hat richtig Bock, die ist super motiviert. Dann gucke ich, was ich möglich machen kann und dann finden wir eben manchmal individuelle Lösungen.
Gretel Niemeyer: Ja, genau. Also das sehe ich ja genauso. Bei uns gibt es auch in der Mastermind mal, dass die Raten gestreckt werden, oder das ist ein bisschen günstiger, sie haben auch schon Stipendien vergeben usw. Also da bin ich ganz bei dir. Was ich immer nicht so cool finde, ist, wenn man sagt ja, generell kostet mein Angebot nur 50 €, damit jeder sich das leisten kann, weil auch das da spielt dann oft so eine Verkaufsangst irgendwie mit rein und und das macht dann auch nicht so viel Sinn. Aber du hast da super viele Sachen schon angesprochen und ausprobiert. Und ja, finde ich total finde ich total gut und ich bin auch auf dieses Warum so eingegangen. Weil ich nämlich für mich festgestellt habe, ich hatte lange so ein Warum nach außen. Das war auch total stimmig und sinnig. So Frauen sollen ihren Wert bekommen und jeder soll irgendwie vernünftig verdienen usw. Und ich habe aber lange so gemerkt oder irgendwann so gemerkt naja, irgendwie, irgendwie ist es das noch nicht so ganz. Ich fühl das noch nicht so ganz richtig tief in mir und weiß jetzt nach der Arbeit noch an dem Thema, so dass mein Warum halt ist, dass ich Menschen, die großzügig und gern geben, dass ich den dabei helfen möchte, dass sie auch mit Selbstverständlichkeit nehmen und das ist so, wenn ich das sage dann ist so Gänsehaut, weil ja das sind dann auch wieder Menschen wie du die die halt sagen und ich gebe was weiter und ich möchte weitergeben. Aber ich brauche dann eben auch, wie du gesagt hast, ich brauche auch mein Einkommen, ich brauche auch meine Zeit, ich brauche auch meine Energie, ich brauche auch meine. Na, was auch immer du halt brauchst und ich nehm mir das eben auch. Und das finde ich ja finde ich so schön. Da bist du glaub ich schon einen großen Schritt weiter als ich.
Jane von Klee: Es kommt aber übrigens von den Stipendiaten auch oft was zurück, in ganz unterschiedlicher Form. Also manchmal ist das deine liebe Postkarte, die unerwartet im Briefkasten liegt, die mir dann den Tag versüßt. Manchmal ist es auch, dass sie sagen Komm doch mal in ein Angebot von mir, quasi, dass man so einen Deal macht, Eine Hand wäscht die andere und ich darf dann bei denen irgendwie einen Workshop oder so im Gegenzug mitmachen. Manchmal ist es auch, wenn sie dann hinterher, wenn es bei ihnen so ein bisschen angelaufen ist, ähm dass sie dann plötzlich wieder Leute zu mir schicken und ich merke, die, die sind quasi Multiplikatoren geworden oder so, da, da passiert schon auch was. Das ist nicht der Grund, dass ich diese Stipendien vergebe. Aber ich merke, je länger ich das mache, dass dann oft das irgendwie wieder zu mir zurückkommt in der einen oder anderen Form.
Gretel Niemeyer: Ja, mehr davon bin ich auch komplett überzeugt, dass es auch nicht immer eins zu eins Sein muss. Ich gebe dir was, ich kriege von dir was zurück, sondern manchmal kommt dann über dritte und vierte und fünfte was zurück. Liebe Jane wir sind leider am Ende dieses Interviews. Ich wusste es. Mein Zettel ist noch halbvoll mit Fragen, aber die Zeit ist leider abgelaufen. Ich kann euch nur empfehlen, wenn ihr diese Folge hört, dann folgt dieser Frau, die ist unheimlich cool. Wenn ihr schreiben lernen wollt, dann hüpft noch in ihren Workshop oder in das Programm im Oktober rein. Wenn ihr euch ans Thema SEO rantasten wollt, guckt mal vorbei. Es gibt die verborgenen Schätze. Das war das mit dem Schreiben. Es gibt die SEO Schatzkarte folgt dieser Frau. Ich mag sie wirklich sehr gerne. Das letzte Wort soll dir gehören. Ich freue mich, dass du da warst.
Jane von Klee: Vielen Dank, Gretel für die Einladung.
Gretel Niemeyer: Tschüssi.
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